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Gruppen für Kinder und Jugendliche mit psychisch- und Suchtkranken Eltern (KEPSE)

Sozialdezernent Faller: „Wichtiges, präventives Angebot“

Kinder von Eltern mit psychischer oder Suchterkrankung stehen oft unter besonderem emotionalen Druck. Hinzu kommt, dass psychische Erkrankungen und Suchterkrankungen häufig gemeinsam auftreten. Solche sogenannten Mehrfachdiagnosen stellen Familien vor große Herausforderungen. Um diesen Kindern und Jugendlichen gezielt Unterstützung zu bieten, fördert der Ortenaukreis seit 2022 sechs spezielle Gruppen – die sogenannten „KEPSE“-Gruppen – im gesamten Kreisgebiet. Jede Gruppe erhält pro Jahr 25.000 Euro Fördermittel.

Sozialdezernent Heiko Faller betont die Bedeutung des Angebots: „Die Gruppen für Kinder von psychisch und suchtkranken Eltern sind ein sehr wichtiges, präventives Angebot. Sie fördern ein gesundes Aufwachsen für Kinder, die durch die Erkrankung der Eltern besonderen Herausforderungen ausgesetzt sind. Die Beratungsstellen sowie die Gruppenangebote können ohne Antragsstellung sowie ohne Diagnose besucht werden.“

Die KEPSE-Gruppen sind an bestehende psychologische Beratungsstellen oder Suchtberatungsstellen angebunden. Ein zentraler Bestandteil der Arbeit ist die enge Einbindung der Eltern: In regelmäßigen Gesprächen und gemeinsamen Veranstaltungen, wie beispielsweise einem Sommerfest, wird der Austausch gefördert. Therapeutische und pädagogische Fachkräfte arbeiten intensiv mit den Kindern zusammen. Ziel ist es, die psychische Widerstandskraft der jungen Teilnehmenden nachhaltig zu stärken. „Die Kinder sollen in einem geschützten Rahmen den Mut entwickeln, über ihr eigenes Befinden zu sprechen“, erklärt Sozialplanerin Miriam Schwab vom Ortenaukreis. Im Fokus steht auch die Förderung von Selbsthilfestrategien, die den Kindern helfen, ihren Alltag besser zu bewältigen.

„Gemeinsame Aktivitäten, wie ein Ausflug in den Kletterwald, stärken nicht nur die sozialen Kompetenzen der Kinder, sondern auch den Zusammenhalt innerhalb der Gruppen. Gleichzeitig werden die Familien entlastet und über die Erkrankungen sowie mögliche Hilfsangebote informiert“, so Schwab. Kinder von psychisch oder suchtkranken Eltern haben nachweislich ein höheres Risiko, selbst eine psychische oder Suchterkrankung zu entwickeln. „Die KEPSE-Gruppen leisten daher wertvolle präventive Arbeit, um zukünftigen Erkrankungen vorzubeugen und die Notwendigkeit von Unterstützungsleistungen langfristig zu verringern“, unterstreicht Sozialdezernent Faller.


Hintergrund:
Die Gruppen KEPSE bieten den betroffenen Kindern nicht nur einen geschützten Raum, sondern ermöglichen ihnen durch therapeutische und pädagogische Begleitung positive Erlebnisse und Perspektiven. Diese präventive Unterstützung hilft, den Kreislauf von Belastung und Erkrankung zu durchbrechen und den Kindern eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen.


10.12.2024