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Kommunale Gesundheitskonferenz Ortenaukreis (KGK) nimmt kinder- und jugendärztliche Versorgung und medizinische Notfallversorgung in den Fokus

 Der Sozialausschuss des Ortenaukreises hat die Kommunale Gesundheitskonferenz in seiner gestrigen Sitzung mit gleich zwei Themen beauftragt: Zum einen soll die Etablierung von Gesundheitskiosken zur Verbesserung und Finanzierung der sektorenübergreifenden Versorgung geprüft werden, zum anderen soll bis Ende 2024 ein Konzept zur Förderung der Gesundheitskompetenz der Ortenauerinnen und Ortenauer in Bezug auf die medizinische Notfallversorgung erarbeitet werden.

Angesichts der spürbaren Engpässe in der Kinder- und Jugendärztlichen Versorgung im Ortenaukreis hatte die Kommunale Gesundheitskonferenz Ortenaukreis (KGK) in enger Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten im Ortenaukreis eine Bestandsanalyse der Kinder- und Jugendärztlichen Versorgung erstellt und entsprechende Handlungsempfehlungen formuliert. Viele der Handlungsempfehlungen für die kommunale Ebene betreffen die Fort- und Ausbildung sowie die Vernetzung von Ärztinnen und Ärzten. Hierzu wurden zwischenzeitlich Gesprächsrunden mit Vertretern der Kreisärzteschaft und dem Ortenau Klinikum initiiert, um vorhandene Kooperationen zu vertiefen. Als weitere Handlungsempfehlung und wesentliche Verbesserung der Patientensteuerung wurde die Etablierung von Gesundheitskiosken vorgeschlagen. Die Kinder- und Jugendärzteschaft hat im Zuge der Gespräche mitgeteilt, dass gerade die Versorgung von vulnerablen Zielgruppen sehr zeitintensiv ist. Ein Problem, welches nicht nur bei der Kinder- und Jugendärzteschaft auftritt, sondern auch bei den Erwachsenen. Die komplexen und regional unterschiedlichen Versorgungsstrukturen und -möglichkeiten der verschiedenen Sozialgesetzbücher erfordern eine spezielle Expertise, um die Patientinnen und Patienten bestmöglich durch die Versorgungsangebote zu steuern. Die KGK hat im Rahmen der sektorenübergreifenden Versorgung insbesondere für chronisch erkrankte und multimorbide Personen bereits ein Konzept für Gesundheitslotsen entwickelt, welches derzeit auf Beschluss des Kreistags im Zentrum für Gesundheit Ettenheim erprobt wird. Das Konzept lässt sich beispielsweise durch Einstellung von Lotsinnen und Lotsen mit Vorausbildung im Bereich Kinderkrankenpflege oder einer vergleichbaren Ausbildung ideal auch auf die kinder- und jugendärztliche Versorgung ausweiten und würde zu einer Entlastung der Ärzteschaft beitragen. Dies könnte in den Gesundheitskiosken umgesetzt werden.

Ebenfalls thematisiert wurde die Förderung der Gesundheitskompetenz der Bürgerinnen und Bürger im Ortenaukreis, um eine bessere Selbsteinschätzung der eigenen Beschwerden zu ermöglichen, sowie im Notfall die Patientinnen und Patienten im Gesundheitssystem richtig zu steuern „In der medizinische Notfallversorgung kommt es immer wieder zu Fällen, in denen die Notaufnahme aufgesucht oder der Rettungsdienst gerufen wird, obwohl die Situation dies nicht erfordert“, so Evelyn Bressau, Leiterin des Gesundheitsamts und  der KGK.

Hintergrundinformation:

Die KGK ist ein regionales Koordinierungs-, Beratungs- und Vernetzungsgremium und als solches im Landesgesundheitsgesetz verankert. Die KGK entwickelt Ziele für die Bereiche der Gesundheitsförderung und Prävention, der medizinischen Versorgung sowie der Pflege mit örtlichem Bezug. Bei Bedarf kann sie Empfehlungen an für Gesundheit zuständige Gremien des Ortenaukreises oder des Landes geben.

Die KGK Ortenaukreis ist ein Gremium, in dem die relevanten Akteure gemeinsam auf der Grundlage einer Stärken- und Schwächenanalyse den kommunalen Bedarf feststellen, sich über Schwerpunktthemen verständigen, gemeinsam nach Lösungen suchen, Handlungsempfehlungen erarbeiten und deren Umsetzung begleiten und unterstützen.

18.10.2023