Interdisziplinärer Fachtag zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen
Um emotional belastete und traumatisierte Kinder und Jugendliche im Ortenaukreis noch besser zu unterstützen und die Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Gesundheitssystem zu stärken, hatte das Jugendamt Ortenaukreis Mitte Juli zu einem interdisziplinären Fachtag in das Bürgerhaus Lahr-Mietersheim eingeladen. Rund 80 Fachkräfte der regionalen teil- und vollstationären Jugendhilfeeinrichtungen, der Kinder- und Jugendpsychiatrie in der MEDICLIN Klinik an der Lindenhöhe in Offenburg sowie des Jugendamts Ortenaukreis, Kommunaler Sozialer Dienst und Eingliederungshilfe nahmen teil.
„Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an schweren seelischen Belastungen und Erkrankungen. Durch die Pandemie hat sich das in den letzten Jahren noch verstärkt“, informierte die Leiterin des Jugendamtes, Melanie Maulbetsch-Heidt. Daher sei die Hand-in-Hand-Arbeit von Familien, Jugendamt, Heimeinrichtungen und Kinder- und Jugendpsychiatrie wesentlich, um emotional belastete und traumatisierte junge Menschen gut zu unterstützen.
Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Versorgungsangebote der Kinder und Jugendpsychiatrie in der MEDICLIN Klinik an der Lindenhhöhe in Offenburg (KJPP). Leitender Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut der KJPP, Pascal Fischer, stellte die ambulanten, teil- und vollstationären Angebote vor. Das umfassende Behandlungskonzept der KJPP wurde den Teilnehmenden anhand der therapeutischen Arbeit mit Jugendlichen, die an einer schweren Borderline-Persönlichkeitsstörung erkrankt sind, veranschaulicht.
Zudem erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die traumapädagogische, bindungsorientierte Arbeit mit entwicklungstraumatisierten jungen Menschen. Dazu informierten Monique Breithaupt-Peters, Diplom-Psychologin im Therapeutischen Fachdienst der Jugendhilfeeinrichtung Haus Fichtenhalde in Offenburg sowie Diplom-Psychologe und Gesamtleiter von Haus Fichtenhalde, Martin Adam, die Fachkräfte mit einem Mix aus Theorie und Praxis.
„Durch den Fachtag ist die Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Gesundheitssystem zum Wohl von Kindern und Jugendlichen deutlich gestärkt worden“, resümierte Maulbetsch-Heidt. Das freute auch die beiden Organisatoren und zugleich Moderatoren des Fachtages Holger Henning, Leiter der Einrichtung Dinglinger Haus und die Kinderschutzbeauftragte des Landratsamtes, Sylvia Schmidt.
Auch zukünftig wird regelmäßig ein solcher Fachtag in Kooperation zwischen Jugendamt und Kooperationspartner mit neuen Themen gestaltet werden.