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Neuer Rekord: 407 Neueingebürgerte im Ortenaukreis
Sparkasse und Landratsamt verleihen „Integrationspreis Ortenau“

Die Anzahl der Gäste brach auch 2019 den Vorjahresrekord. Im Rahmen der elften Einbürgerungsfeier des Ortenaukreises begrüßte Landrat Frank Scherer am Montagnachmittag (15. Juli) so viele neueingebürgerte Ortenauer wie noch nie. 407 Menschen aus 62 Nationen erhielten im vergangenen Jahr einen deutschen Pass. Mit einem bunten interkulturellen Programm feierten die neuen Bundesbürger gemeinsam mit ihren Familien und Vertretern aus Verwaltung, Politik und Gesellschaft ihre neue Staatsbürgerschaft. Zu diesem Anlass wurde auch der vom Landratsamt und der Sparkasse Offenburg/Ortenau zum sechsten Mal ausgelobte „Integrationspreis Ortenau“ verliehen.

„Das kürzlich beschlossene Einwanderungsgesetz für Fachkräfte ist endlich ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, so der Landrat in seiner Ansprache. „Ein Schritt, der längst überfällig war und auch die hiesigen Unternehmen im Hinblick auf den drohenden Fachkräftemangel aufatmen lässt.  Es war ein langer Weg bis hierhin und es wird noch ein weiter Weg zu gehen sein, bis wir eine optimale und klar geregelte, nach fairen Kriterien und Quoten funktionierende Einwanderungspolitik vorweisen können“, sagte Scherer weiter. Zudem ging Scherer auf den 70-jährigen Geburtstag des Grundgesetzes und sprach sich für die dort festgeschriebenen Werte aus: „Die Rechte, die uns das Grundgesetz garantiert sind ein großer Schatz, den es zu hüten gilt und vermittelt Werte, die wir in unserem alltäglichen Handeln achten  und unseren Kindern  vorleben müssen.“ 

Wie bereichernd Migration sein kann, machte anschließend das bunte Rahmenprogramm der Feier deutlich. So unterhielt die Formation „Belcanto“ aus Schutterwald mit musikalischen Beiträgen und spielte als Anerkennung der Integrationsleistungen der Neueingebürgerten zum Ende der Veranstaltung die deutsche Nationalhymne. Das „BAAL novo Theater Eurodistrict“ beschäftigte sich in „Utopia“ mit der Zukunft Deutschlands als multiethnische Gesellschaft.

Aus dem Kreise der Zuwanderer sprach der gebürtige Brite David Richard Gilliver  über seine Beweggründe, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen und lobte die EU als aktuell beste Form der Demokratie in Europa.

Integrationspreis Ortenau

Um die ausgeprägte Willkommenskultur und den ehrenamtlichen Einsatz in der Ortenau zu würdigen, verliehen das Landratsamt Ortenaukreis und die Sparkasse Offenburg/Ortenau im Rahmen der Feier zum sechsten Mal den „Integrationspreis Ortenau“. Mit dem Preis werden innovative Ideen, Engagement und gelungene Integrationskonzepte anerkannt und prämiert. Eine Jury, besetzt aus Mitarbeitern des Migrationsamtes und der Sparkasse Offenburg/Ortenau, entschied über die Preisvergabe. Die drei besten eingereichten Integrationskonzepte wurden mit Preisgeldern zwischen 500 und 1.500 Euro honoriert. Der erste Platz ging an den Freundeskreis Flüchtlinge Lahr. Ehrenamtliche fördern Grundschulkinder mit Flüchtlings- oder Migrationshintergrund in der Entwicklung ihrer Sprachkompetenz.  Ebenfalls ausgezeichnet wurde das Netzwerk Flüchtlingshilfe Hohberg. Ehrenamtliche Paten begleiten geflüchtete Familien in Alltagssituationen und unterstützen sie bei Verständigungsproblemen, beispielsweise beim Kontakt mit der Schule der Kinder. Ein weiterer Preis ging an den Team4Winners e.V. in Appenweier. Um soziale Grenzen zu überwinden und die Gesundheit zu fördern bietet dieses Projekt an Schulen zusätzlichen Sportunterricht an. 

Hintergrundinformation: Ursprungsnationen der Eingebürgerten

In 2018 wurden 407 von insgesamt 603 gestellten Neuanträgen zur deutschen Staatsbürgerschaft im Ortenaukreis bewilligt. Die Neubürger stammen aus 62 verschiedenen Nationen. Die meisten haben ihre Wurzeln in der Türkei (55), dem Irak (38), Rumänien (35), dem Kosovo (21), Polen (16), Kamerun (15) und Frankreich (15).

Im Dezember 2018 lebten 52.228 Ausländer im Ortenaukreis; rund die Hälfte davon waren EU-Bürger. Damit macht der Ausländeranteil etwas über 12 Prozent an der Kreisbevölkerung (rund 429.000 Einwohner) aus. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund, zu denen etwa bereits eingebürgerte Personen oder Spätaussiedler zählen, liegt mit rund 25 Prozent weitaus höher.

16.07.2019