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Ehrenamtliche Dolmetscher helfen sprachliche Barrieren im Gesundheitswesen zu überwinden

Gemeinsame Fortbildung der Dolmetscherpools im Ortenaukreis mit Ärzteschaft und Krankenkasse

Wie klappt Verständigung mit Ärzten und Krankenkassen? Zu einer Fortbildung unter diesem Thema hatte die Arbeitsgemeinschaft der ehrenamtlichen Dolmetscherpools im Ortenaukreis in Zusammenarbeit mit der Kreisärzteschaft und der AOK am 28. und 29. Juni eingeladen. Ursula Moster, Integrationsbeauftragte beim Landratsamt Ortenaukreis und Koordinatorin der sechs Pools, konnte rund 80 Teilnehmer bei den zwei Veranstaltungen in den Räumen der AOK Offenburg begrüßen.

„Ehrenamtliche Dolmetscherinnen und Dolmetscher sorgen dafür, dass sich Zugewanderte mit noch geringen Sprachkenntnissen besser verständigen können und unterstützen damit die Arbeit in den Einrichtungen und Institutionen sowie Arztpraxen unserer Städte und Gemeinden“, erklärte Moster und dankte den Ehrenamtlichen für ihr wichtiges Engagement. Ihr Dank galt auch den Kooperationspartnern, die das Anliegen, die Übersetzer im Gesundheitswesen besser zu unterstützen, mit offenen Ohren aufgenommen und viel Engagement und Zeit in die Vorbereitung investiert haben. Es habe sich ein für die Beteiligten fruchtbarer Austausch entwickelt, aus dem eine gelungene Fortbildung entstanden sei.

Die Fachleute informierten die Sprachmittlerinnen und Sprachmittler über verschiedene Aspekte des Gesundheitswesens. Den Zugang zum System und die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung erläuterte Tobias Rauber, Leiter Kunden-Center der AOK Offenburg. Zudem stellten Doris Reinhardt und Ulrich Geiger als Vertreter der Ortenauer Ärzteschaft die Zugangswege zur medizinischen Versorgung im Ortenaukreis dar.

In der anschließenden Diskussion kamen insbesondere die Rolle des ehrenamtlichen Dolmetschers als neutraler Sprachmittler sowie die Abgrenzung des ehrenamtlichen gegenüber dem professionellen Dolmetschen zur Sprache. Die Teilnehmer machten deutlich, dass das Dolmetschen beim Arztbesuchen oft über das reine Übersetzen hinausgehe. Zum besseren Verständnis müssen sie auch kulturspezifische Faktoren berücksichtigen und vermitteln. Die Ehrenamtlichen konnten somit auch die Fachleute für ihre spezielle Situation sensibilisieren. Die Ärzte nahmen etwa die Erkenntnis mit, dass Dolmetschen Zeit benötigt, die bei der Terminvergabe in Arztpraxen eingeplant werden sollte.

Darüber hinaus nutzen die Fortbildungsteilnehmer die Veranstaltung, um sich mit ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen der weiteren Ortenauer Pools auszutauschen und wünschten sich weitere Möglichkeiten zur Vernetzung in dieser Form.

Die Weiterbildung wurde über das Landesprogramm „Qualifiziert.Engagiert“ gefördert.

Kontaktdaten:

Hinweis: Ehrenamtliche Dolmetscher müssen von den Praxen bei den Dolmetscher-Pools angefordert werden. Bürgerinnen und Bürger können die Dienste nicht buchen.

Dolmetscherpool Achern: Franziska Möker, Tel.: 07841 642-1277, E-Mail: franziska.moeker@achern.de

Dolmetscherpool Kehl: Claudia Mündel, Tel.: 07851 88-2400, E-Mail: c.muendel@stadt-kehl.de

Dolmetscherpool Lahr: Charlotte Wolff, Tel.: 07821 3271144, E-Mail: mehrgenerationenhaus-lahr@lahr.de

Dolmetscherpool Oberkirch: Simone Pohl, Tel.: 07802 82-247, E-Mail: s.pohl@oberkirch.de

Dolmetscherpool Offenburg: Larissa Metzger, Tel.: 0781 79 01 49, E-Mail: larissa.metzger@caritas-offenburg.de

Dolmetscherpool Kinzigtal: Alfredo Sánchez Casado, Tel: 07833 9656378, alfredo.sanchez@aef-bonn.de

10.07.2019