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Landrat Erny zieht Bilanz: Kreistag und Verwaltung sichern Handlungsspielraum für die Ortenau

Blitzlichter auf die wichtigsten Projekte im Jahresrückblick

Landrat Thorsten Erny blickt zum Jahresende auf sein erstes volles Amtsjahr an der Spitze des Ortenaukreises zurück. Kreistag und Verwaltung haben mit einem Doppelhaushalt unter schwierigen Rahmenbedingungen den Handlungsspielraum des Kreises gesichert, wichtige Klinik- und Infrastrukturprojekte vorangebracht und strategische Weichen für die Zukunft gestellt. Gleichzeitig dankt Erny den mehr als 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz für die Bürgerinnen und Bürger. „Zusammen halten wir die Ortenau am Laufen!“.

Doppelhaushalt und Gremienarbeit

Mit dem vom Kreistag zu Jahresbeginn verabschiedeten Doppelhaushalt 2025/2026 mit einem Volumen von rund 1,7 Milliarden Euro reagierte der Ortenaukreis auf deutlich steigende Sozialausgaben. Die Kreisumlage wurde auf 32,5 Prozentpunkte erhöht, um Kliniken, Soziales, Schulen, Verkehr und weitere Pflichtaufgaben finanzieren zu können. Gleichzeitig hat die Verwaltung Einsparungen in zweistelliger Millionenhöhe und eine Nullrunde beim Personal umgesetzt.
„Wir haben einen ehrlichen Sparhaushalt aufgestellt, der deutliche Einschnitte mit sich bringt, aber die Handlungsfähigkeit des Kreises erhält“, sagt Landrat Thorsten Erny. „Mir ist wichtig, dass Kreistag und Verwaltung transparent zusammenarbeiten und wir Belastungen offen ansprechen – gerade gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Bürgerinnen und Bürgern, die die Folgen im Alltag spüren.“

In der letzten Sitzung des Kreistags am 16. Dezember verwies Erny auf die hohe Taktung der Gremienarbeit: 2025 kam der Kreistag zu fünf Sitzungen zusammen, hinzu kamen 16 Sitzungen der beschließenden Ausschüsse, fünf Sitzungen des Verwaltungsrats Ortenau Klinikum und drei Sitzungen des Aufsichtsrats Ortenau MVZ. Insgesamt befassten sich Kreistag und Ausschüsse mit 177 Tagesordnungspunkten und investierten dafür über 64 Stunden Sitzungszeit.

„Die Zahlen zeigen, wie intensiv Kreistag und Ausschüsse arbeiten“, so Erny. „Kreisrätinnen und Kreisräte bringen ihre fachliche Kompetenz, ihre Erfahrung und unterschiedliche politische Perspektiven ein. Diese Vielfalt macht unsere Entscheidungen tragfähig – zum Vorteil der Bürgerinnen und Bürger im Ortenaukreis. Dass sie diese verantwortungsvolle Aufgabe neben Beruf, Familie und anderen Verpflichtungen ausüben, ist alles andere als selbstverständlich. Dafür gilt den ehrenamtlich tätigen Kreisrätinnen und Kreisräten mein ausdrücklicher Dank.“

Kliniken und Infrastrukturprojekte im Fokus

Ein Schwerpunkt der Jahresbilanz ist die Gesundheitsversorgung. Beim Klinikneubau in Achern steht nach rund 18 Monaten Bauzeit der Rohbau des rund 160-Millionen-Euro-Projekts; ab 2027 sollen dort jährlich über 30.000 Patientinnen und Patienten versorgt werden. Der Neubau ist Teil der Agenda „Ortenau 2030 – Zukunft Gesundheit“.

Mit der feierlichen Eröffnung des Pflegeheims Haus Martin im Zentrum für Gesundheit Gengenbach im September nahm zudem die erste und größte Einrichtung im Neubau auf dem ehemaligen Klinikgelände ihren Betrieb auf. Das Haus bietet 90 Pflegeplätze und ist ein zentraler Baustein für die langfristige pflegerische Versorgung in Gengenbach und im vorderen Kinzigtal. „Haus Martin steht für moderne Pflege mit hoher Qualität und Nähe zu den Menschen“, betont Erny. „Wir stärken damit ganz konkret die Versorgung älterer Bürgerinnen und Bürger – und schaffen zugleich sichere Arbeitsplätze für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege.“

In Offenburg konnte auf Initiative von Landrat Erny im Oktober eine drohende Lücke in der Kinder- und Jugendarztversorgung geschlossen werden, indem das kreiseigene MVZ einen Kinderarztsitz am Ebertplatz übernommen hat. „Das ist ein starkes Signal für viele Familien“, so Erny. „Nach intensiven Gesprächen und in enger Abstimmung ist es uns gemeinsam mit Klinikum und MVZ gelungen, eine Versorgungslücke rasch zu schließen und eine verlässliche kinderärztliche Anlaufstelle am Standort Ebertplatz in Offenburg zu sichern.“

Infrastruktur, Leitstelle und „Burda“-Grundstück

Auch in der Infrastruktur wurden 2025 wichtige Projekte angestoßen oder vorangebracht. Erny erinnert unter anderem an den Neubau der Straßenmeisterei in Haslach, Radwegeprojekte in Friesenheim und Schutterwald, den Spatenstich für die Nordtangente Achern – die zu den größten Infrastrukturprojekten der Region zählt –, die Erweiterung am FAZ Mattenhof und die Fertigstellung des Verwaltungsgebäudes in Kehl. Das barrierefreie Gebäude in der Kehler Hafenstraße bündelt bisher verteilte Dienststellen unter einem Dach, schafft kurze Wege für Bürgerinnen und Bürger und bietet Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern moderne Arbeitsplätze.

Ein zentrales Projekt im Bevölkerungsschutz ist der Neubau der Integrierten Leitstelle Ortenau (ILS) in Gengenbach, für den 2025 der Spatenstich erfolgte. Dort werden künftig Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsätze für den gesamten Ortenaukreis koordiniert. „Die neue Leitstelle wird Herzstück unserer nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr“, erklärt Erny. „In Notlagen zählt jede Sekunde – mit dem Neubau schaffen wir die Grundlage, damit Hilfe auch künftig schnell und zuverlässig ankommt.“

Als „klar zukunftsweisend“ bezeichnete Erny die jüngste Entscheidung des Kreistags im Dezember zum Kauf eines rund 16.000 Quadratmeter großen Grundstücks auf dem Burda-Areal („Alte Druckerei“) an der Kronenstraße in Offenburg. Der Ortenaukreis sichert sich damit eine strategische Standortreserve für die langfristige Entwicklung des Landratsamts; eine kurzfristige Bauentscheidung ist damit nicht verbunden. „Wir investieren hier nicht in Beton, sondern in Handlungsspielraum“, so Erny. „Wer eine sinnvolle Entwicklung des Landratsamts will, braucht Optionen. Mit dieser Entscheidung hat der Kreistag die Grundlage geschaffen, dass der Ortenaukreis auch in Zukunft handlungsfähig bleibt – für unsere Bürgerinnen und Bürger ebenso wie für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Der Ortenaukreis ist mit 1.861 Quadratkilometern der größte Landkreis Baden-Württembergs. Rund 445.000 Bürgerinnen und Bürger leben in 51 Städten und Gemeinden zwischen Rhein und Schwarzwald. Das Landratsamt Ortenaukreis beschäftigt mehr als 2.700 Mitarbeitende an mehreren Standorten. Zudem ist der Ortenaukreis Träger des Ortenau Klinikums, einer gemeinnützigen Kommunalanstalt des öffentlichen Rechts (gKAöR) mit rund 6.400 Mitarbeitenden, die als viertgrößter kommunaler Klinikverbund Baden-Württembergs fungiert.

19.12.2025