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Die Ortenau isst gesund

Wer sich ausgewogen und gesund ernährt, erhält und verbessert sein Wohlbefinden, beugt zahlreichen Krankheiten vor und fühlt sich vital und gesund. Und das Geniale ist: Wer sich gesund ernährt, trägt etwas zum Klimaschutz bei!

Die Ortenau isst gesund 2026

Sie fragen sich: Was hat Ernährung mit der Gesundheit unseres Planeten zu tun? Sehr viel!
Durch unsere Ernährungsweise, die stark von Wohlstand und Überfluss geprägt ist, brauchen wir große Flächen zum Anbau von Futtermitteln. Daher wirkt sich Ernährung auf viele Umweltprobleme wie Klimawandel, Artenschwund, Grundwasserverschmutzung oder Bodenerosion aus. Bei der Erzeugung, Verarbeitung, Lagerung und dem Transport von Nahrungsmitteln werden knappe Ressourcen wie Wasser, Boden und Energie verbraucht, die unsere Umwelt und das Klima belasten.  Jedes Lebensmittel hat seine eigene Entstehungsgeschichte und stößt Treibhausgase in Form von CO2, Methan und Lachgas aus. Schätzungsweise 30 % der weltweiten Treibhausgase hängen mit unserer Ernährung zusammen.


Somit steht fest: Durch unsere täglichen Entscheidungen beim Kaufen und Essen können wir nicht nur etwas für die eigene Gesundheit, sondern auch etwas für die Gesundheit unseres Planeten tun!
Bei verschiedenen Geschmäckern, Ernährungsformen und der Beachtung von Umweltbewertungen kann Ernährung jedoch schnell herausfordernd werden. Eine zentrale Daumenregel ist aber „Weniger tierische Produkte und Zucker, mehr regionales Bio“. Tipps für eine nachhaltige und gesunde Ernährung sind:


Schöpfen Sie aus der Vielfalt pflanzlicher Proteine und essen Sie insbesondere reichhaltig Hülsenfrüchte:
Einige pflanzliche Lebensmittel liefern viele Proteine: Soja-Produkte wie Tofu, aber vor allem auch Hülsenfrüchte, Nüsse, Saaten, Getreide und Pseudogetreide z.B. Quinoa und Amaranth beinhalten viel Eiweiß und sind Alternativen zu tierischen Produkten. Hülsenfrüchte wie z.B. Erbsen, Linsen, Bohnen, Lupinen, Erdnüsse sind gut für die Umwelt: sie tragen zur Förderung der biologischen Vielfalt und einem gesunden Boden bei. Die DGE spricht sich dafür aus, den Konsum von Hülsenfrüchten von heute rund 4 g auf rund 18 g pro Person und Tag zu erhöhen. Gemäß der Planetary Health Diet sogar auf über 75g pro Person und Tag.


Reduzieren Sie den Konsum von Fleisch:
In Deutschland wird sehr viel Fleisch gegessen. Der Fleischkonsum liegt durchschnittlich bei 1.000 g Fleisch und Wurst pro Woche. Das ist mehr als dreimal so viel als gesund für uns wäre! Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), empfiehlt in ihren Ernährungsempfehlungen für Deutschland (03/2024), bei der sie neben Gesundheits- auch Umweltaspekte berücksichtigt, maximal 300 g Fleisch und Wurst pro Woche zu verzehren. Auch die sogenannte EAT-LANCET-Kommission, die eine gesunde und klimafreundliche globale Ernährungsleitlinie veröffentlicht hat (Planetary Health Diet), spricht sich für einen deutlich reduzierten Fleischkonsum aus. Auch ohne Fleisch können wir leckere vielfältige und gesunde Gerichte mit Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten etc. zubereiten.


Kaufen Sie möglichst regionale Biolebensmittel:
Bei Biolebensmitteln werden keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutz- und Düngemittel eingesetzt. Daher tragen sie u.a. zum Erhalt der Artenvielfalt bei.

  • Frische und Qualität: Regionale Biolebensmittel sind oft frischer, da sie kürzere Transportwege haben. Dies bedeutet, dass sie weniger Zeit zwischen Ernte und Verkauf benötigen, was sich positiv auf Geschmack und Nährstoffgehalt auswirken kann.

  • Umweltschutz: Der Anbau von Biolebensmitteln erfolgt ohne synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel, was die Umwelt schont. Zudem werden durch kürzere Transportwege CO2-Emissionen reduziert, was zur Bekämpfung des Klimawandels beiträgt.

  • Unterstützung der lokalen Wirtschaft: Der Kauf von regionalen Produkten stärkt lokale Bauern und Produzenten, was zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen in der Region beiträgt.

  • Vielfalt und saisonale Produkte: Regionale Biolebensmittel fördern die Vielfalt der Kulturen und Sorten. Verbraucher haben die Möglichkeit, saisonale Produkte zu kaufen, die oft geschmacklich überlegen sind und weniger Umweltbelastungen verursachen.

  • Nachhaltigkeit: Viele regionale Biohöfe setzen auf nachhaltige Anbaumethoden, die den Boden und die Biodiversität schützen. Dies fördert ein gesundes Ökosystem und eine langfristige Nahrungsmittelproduktion.

  • Transparenz und Rückverfolgbarkeit: Bei regionalen Produzenten ist oft einfacher nachzuvollziehen, woher die Lebensmittel stammen und wie sie produziert wurden. Dies schafft Vertrauen in die Qualität und die Produktionsmethoden.


Werfen Sie möglichst keine Lebensmittel weg:
Wenn wir unsere Einkäufe planen, Lebensmittel richtig lagern und kühlen, lassen sich Lebensmittelabfälle reduzieren. Wenn wir mehr kaufen als wir brauchen, kann es sein, dass Lebensmittel, zu deren Herstellung, Transport und Lagerung wertvolle Ressourcen eingesetzt wurden, weggeworfen werden.Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Wegwerfdatum. Was gut schmeckt, gut riecht und gut aussieht, ist in aller Regel noch gut – Nutzen wir unsere Sinne!

Durchschnittlich werfen wir pro Kopf und Jahr rund 78 kg Lebensmittel weg – das sind täglich ca. 200g/Person. Für die Menge der weggeworfenen Lebensmittel werden weltweit knapp 30 % der Anbauflächen unnötig „genutzt“!


Quellen:

https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/essen-trinken/klima-umweltfreundliche-ernaehrung#so-ernahren-sie-sich-nachhaltig-und-gesund [24.09.2025]
Gut essen und trinken - die DGE-Empfehlungen | DGE [24.09.2025]
Kubillus, S. (2024): Weltklima und Ernährung, in: Hax-Schoppenhorst, T. (Hrsg.): Das Klimafolgen-Buch, 1. Auflage, Bern.
https://lern-bw.de/,Lde/startseite/ernaehrungsbildung/nachhaltige-ernaehrung [24.09.2025]
Food and Climate Change: Healthy diets for a healthier planet | United Nations [24.09.2025]
Deutschland, wie es isst - Der BMEL-Ernährungsreport 2023 [24.09.2025]
EAT-Lancet_Commission_Summary_Report.pdf [24.09.2025]
https://ourworldindata.org/food-ghg-emissions [08.12.2025]


Die Arbeitsgruppe Klimawandel und Gesundheitskonferenz der Kommunalen Gesundheitskonferenz organisiert ab Januar 2026 eine gesundheitsförderliche Aktion unter dem Motto „Die Ortenau isst gesund“ und lädt herzlich zu verschiedenen Veranstaltungen ein:

Online-Vortrag: Gesundes Wasser. Gesunde Menschen

Termin: Freitag, 16.01.26, 20.00 Uhr
Referierende:
Dr. Vera Dreher und Dr. Christof Wettach
Ort:
online
Beschreibung:
Wasser, Lebenselixier unseres Planeten. Wie kann es sein, dass unser Planet, von außen betrachtet, sehr blau aussieht und uns doch das Wasser ausgeht?Weshalb ist Wasser so kostbar? Was ist besser: Leitungswasser oder Mineralwasser? Was machen wir mit Arzneimitteln, Düngemitteln, Mikroplastik in unserem Wasser und was macht das mit uns?Gesunde Menschen gibt es nur mit gesundem Wasser.
Kosten: keine
Zugangsdaten:
Zoom-Meeting | Meeting-ID: 819 2828 4797 | Kenncode: 762278


Online-Vortrag: Quetschies – warum eigentlich nicht? Gesunde und nachhaltige Ernährung – möglich und nötig!

Termin: Mittwoch, 21.01.26, 20.00 Uhr
Ort:
online
Referierende:
Dr. Vera Dreher und Dr. Christof Wettach
Beschreibung:
Wie ernähren wir uns in Deutschland? Welche Ernährung wäre schlau? Was hat Ernährung mit Klima zu tun? Und was machen wir jetzt? Antworten auf diese spannenden Fragen gibt es heute.
Kosten: keine
Zugangsdaten:

Zoom Meeting | Meeting-ID: 880 4475 4492 | Kenncode: 600818


Online-Vortrag: Pflanzenbasierte Ernährung

Termin: Dienstag, 27.01.26, 20.00 Uhr
Referent: Dr. Nibras Naami
Beschreibung: Pflanzenbasierte Ernährung ist gleich doppelt gut – für den Planeten und ganz besonders für uns Menschen. Was sind die Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung für unsere Kinder und auch für uns? Weshalb lohnt es sich also, Gewohnheiten zu ändern?
Kosten: keine
Zugangsdaten:
Zoom Meeting | Meeting-ID: 860 9426 4897 | Kenncode: 967082


Workshop: Klimaschutz auf dem Teller – wie wir leichter zu neuen Essgewohnheiten finden

Termin: Samstag, 07.02.26, 14-17 Uhr
Ort:
Gesundheitsamt Leutkirchstraße 34b 77723 Gengenbach
Referentin:
Dipl.-Psych. & Psychotherapeutin Anke Hofmann
Beschreibung:
Was hat unser Essen mit dem Klima zu tun – und warum fällt Veränderung oft so schwer? In diesem Workshop verbinden sich Wissen und Selbsterfahrung: Nach einem kurzen Impuls zu Ernährung und Klimaschutz sowie den psychologischen Hürden beim Umdenken tauschen wir Erfahrungen aus und entdecken, wie nachhaltigeres Essen alltagstauglich werden kann. Zum Abschluss planen wir erste Schritte und ein klimafreundliches Menü. Außerdem bereiten wir gemeinsam ein klimafreundliches Fingerfood zu– genussvoll und praxisnah.
Kosten: keine


Weitere interessante Hinweise auch auf externe Veranstaltungen finden Sie auf diesem Flyer:


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