„Cool durch den Sommer – Warum Hitzeschutz für die Gesundheit immer wichtiger wird“
– mit besonderem Fokus auf Schwangere, Babys, Kleinkinder & ältere Menschen
Die Sommer werden immer heißer, steigende Temperaturen und längere Hitzewellen immer häufiger – und das spüren wir alle. Hitze bedeutet nicht nur ideale Sommertage und angenehmes Badewetter, sondern können die Gesundheit und das Wohlbefinden stark belasten. Umso wichtiger ist es, sich vor Hitze zu schützen und die Gefahren ernst zu nehmen. Wer informiert ist, vorausschauend und verantwortungsvoll handelt und auf Warnhinweise achtet, kann das Risiko für hitzebedinge, gesundheitliche Beschwerden senken und auch heiße Sommertage gut überstehen.
Grundsätzlich gilt: Der Körper kann sich an Hitze gewöhnen – dies hängt jedoch zum einen von der individuellen Fähigkeit des Körpers ab, sich an Hitze anzupassen und zum anderen von den Möglichkeiten und Voraussetzungen, sich selbst aktiv und wirksam bei einer Hitzewelle zu schützen. Menschen sind unterschiedlich stark von hohen Temperaturen betroffen. Bereits bei gesunden Menschen kann Hitze zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Doch vor allem Risikogruppen zu denen unter anderem Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder sowie ältere Menschen ab 65 Jahren zählen, sind besonders gefährdet. Daher ist der Schutz vor Hitze hier besonders wichtig.
Hier finden Sie einige Tipps, um kühler durch die heiße Jahreszeit zu kommen:
Hinweis: Die nachfolgenden Empfehlungen ersetzen den Arztbesuch nicht. Anzeichen für hitzebedingte Beschwerden und Erkrankungen sollten ärztlich abgeklärt werden.
- Ausreichend Trinken – An heißen Tagen sollte darauf geachtet werden, regelmäßig und über den Tag verteilt ausreichend zu trinken. Auch bei der Nahrung sollte auf Lebensmittel mit einem hohen Wasser- und Mineralstoffgehalt zurückgegriffen werden.
- Wohnräume kühl halten – Um Wohnräume kühl zu halten, sollte nur gelüftet werden, wenn es draußen kühler ist als in der Wohnung. Dies ist vor allem in den frühen Morgenstunden und abends der Fall. Zusätzlich ist es ratsam, Fenster und Türen tagsüber geschlossen zu halten und abzudunkeln.
- Direkte Sonne so gut es geht vermeiden – Vor allem zwischen 11 und 17 Uhr sollte direkte Sonneneinstrahlung gemieden werden, denn hier ist die UV-Belastung besonders stark. Wenn möglich sollten Schattenplätze aufgesucht werden.
- Sonnenschutz verwenden – Mit der Verwendung von Sonnencreme, dem Tragen einer
- Sonnenbrille oder einer Kopfbedeckung ist ein Schutz für Haut, Augen und Kopf vor direkter Sonneneinstrahlung möglich.
- Den Körper kühl halten – Leichte und atmungsaktive Kleidung schützt vor Hitzebelastung. Zusätzlich wohltuend sind feuchte, kühle Kompressen, kalte Fußbäder, lauwarme Duschen oder Wassersprays.
- Ruhepausen einlegen – Starke körperliche Anstrengung sollte vor allem während der heißesten Tageszeit vermieden werden. Sportliche Aktivitäten sollten, wenn möglich auf die Abend- oder Morgenstunden verlegt werden. Leichte körperliche Aktivitäten wie zum Beispiel Spaziergänge sollten am besten im Schatten, am Wasser oder in Wäldern ausgeübt werden.
- Schlafen – Um bei Hitze gut zu schlafen ist leichte Bettwäsche und Kleidung vorteilhaft. Räumlichkeiten, in denen sich der Schlafplatz befindet, kühl halten.
- Medikamente überprüfen – Medikamente können durch Hitze ihre Wirksamkeit verlieren. Daher ist es wichtig bereits präventiv die Besonderheiten der eigenen Medikation mit dem Arzt/der Ärztin zu besprechen.
- Auf andere achten – Für einander da sein. In Zeiten von Hitzewellen ist es besonders wichtig, auf Mitmenschen und insbesondere gefährdete Risikogruppen zu achten. Gemeinsam Verantwortung zu übernehmen heißt, Hitze besser zu bewältigen und das Wohlbefinden aller zu sichern.
So kommen Sie gut durch die nächste Hitzewelle – Empfehlungen für heiße Tage
Für Schwangere
Schwangere sollten im Sommer besonders auf sich aufpassen, da der Körper in der Schwangerschaft ohnehin stark gefordert ist. Bei Hitze steigt der Energieaufwand zur Kühlung des Körpers. Die erhöhte Wärmeproduktion erschwert die Temperaturregulierung und kann zu gesundheitlichen Beschwerden führen.
- Schwangere haben ein besonderes Risiko für Überhitzung und Dehydrierung – daher ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in der Schwangerschaft besonders wichtig
- Die Haut ist empfindlicher – auf ausreichenden Sonnenschutz sollte deshalb geachtet werden.
- Bei Hitze entstehen durch vermehrte Wassereinlagerungen (Ödeme) Schwellungen an den Beinen und Händen – es empfiehlt sich die Beine hochzulegen oder ggf. Kompressionstrümpfe zu tragen. Auch ein kaltes Fußbad kann helfen.
- Während der Schwangerschaft arbeitet der Kreislauf auf Hochtouren, hormonelle Veränderungen belasten zusätzlich – Hitze kann Kreislauprobleme verstärken. Daher ist es besonders wichtig Pausen einzulegen.
Für Eltern von Säuglingen und Kleinkindern
Säuglinge und Kleinkinder sind ebenfalls besonders empfindlich gegenüber Hitze, da die körpereigene Regulierung gegenüber hohen Temperaturen noch nicht vollständig ausgereift ist. Im Gegensatz zu Erwachsenen, die durch Schwitzen ihren Körper abkühlen und sich besser an hohe Temperaturen anpassen können, ist die Schweißproduktion bei Säuglingen und Kleinkindern geringer. Zudem ist ihre Haut im Verhältnis zum Körpergewicht größer, was die Anpassung an Hitze erschwert.
- Säuglinge sollten bei Hitze häufiger gestillt werden oder, falls Sie nicht stillen, regelmäßig Muttermilchersatznahrung anbieten; ab dem 6. Monat können leichte Snacks wie Obst oder Gurke sowie Wasser gegeben werden.
- Eltern sollten ihr Baby bei sich tragen und regelmäßig die Temperatur des Kindes fühlen. Zudem sollte beachtet werden, dass sich Kinderwägen und Babyschalen in der Sonne schnell erhitzen.
- Vor allem in geschlossenen, parkenden Autos kann es sehr schnell sehr heiß werden. Diese sind aus diesem Grund kein guter Aufenthaltsort. Daher sollten Kinder auf keinen Fall alleine im Auto zurückgelassen werden. Dies kann schnell lebensgefährlich werden. Bereits nach einer Außentemperatur von 26 °C liegt die Temperatur im Auto nach 10 Minuten bei 33 °C.
Hitzeentwicklung im Auto nach Zeit und Außentemperatur
Quelle: Hitzeentwicklung im Auto nach Zeit und Außentemperatur| Statista
Für ältere Menschen ab 65 Jahren und Angehörige
Für ältere Menschen ist Hitzeschutz ebenfalls besonders wichtig, da der Körper mit zunehmendem Alter weniger effektiv auf hohe Temperaturen reagiert. Gründe hierfür sind u.a. ein vermindertes Durstgefühl, eine eingeschränkte Schweißproduktion, die Abnahme der körpereigenen Temperaturregulation, Effekte durch Medikamenteneinnahme oder vorhandene Vorerkrankungen. Besonders gefährdet sind auch ältere Menschen, die alleine leben, in ihrer Mobilität eigenschränkt sind oder eine ungünstige Wohnlage haben.
- Da ältere Menschen ein vermindertes Durstgefühl haben, sollte darauf geachtet werden, ausreichend zu trinken. Gezielte Trink-Erinnerungen können hier hilfreich sein. Bei Vorerkrankungen gilt die optimale Trinkmenge ärztlich abzuklären.
- Da sich der Körper langsamer abkühlt, sind kühlende Maßnahmen bei Senioren besonders wichtig.
- Viele ältere Menschen nehmen Medikamente, die die Flüssigkeitsausscheidung erhöhen oder die Temperaturregulation beeinflussen. Daher ist eine ärztliche Absprache bei der Medikamenteneinnahme wichtig.
- Ältere Menschen benötigen besondere Unterstützung durch Angehörige, Betreuungspersonen oder ihr Umfeld. Körperliche und/oder kognitive Einschränkungen erschweren es häufig, Maßnahmen zum Schutz vor hohen Temperaturen selbständig umzusetzen.
- Pflegebedürftige Menschen benötigen zusätzliche Unterstützung, da sie häufig nicht in der Lage sind, ihre Bedürfnisse selbst zu äußern.
Quellen:
Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit - Kinder bei Hitze schützen. Verfügbar unter: Hitzeschutz | kindergesundheit-info.de
Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit - Tipps für Menschen ab 65 Jahren. Hitze und Hitzeschutz. Verfügbar unter: Was tun bei Hitze? - wichtige Tipps für Senioren | BZgA - Klima - Mensch - Gesundheit
Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit– Tipps für Sie und Ihre Angehörigen. Verfügbar unter: Gesund aktiv älter werden: Hitzetipps für ältere Menschen und ihre Angehörigen
Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit - Tipps für Eltern von Babys und Kleinkindern. Verfügbar unter: Empfehlungen bei Hitze | wichtige Tipps für Eltern | BZgA - Klima - Mensch - Gesundheit
Bundesministerium für Gesundheit – Hitze: Risiken und Schutzmaßnahmen. Verfügbar unter: Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit | gesund.bund.de
Berufsverband der Frauenärzte e.V. – Hitzestress belastet Schwangere besonders. Verfügbar unter: Hitzestress belastet Schwangere besonders - einfache Verhaltensanpassungen sind hilfreich: bvf.de
Deutscher Hebammenverband – Hitzeschutz für Neugeborene, Babys und Kleinkinder. Verfügbar unter: DHV-Hitzeschutz-Kinder-A5-WEB-20241014.pdf
Deutscher Hebammenverband – Kühler Kopf trotz Hitze. Tipps für Schwangere. Verfügbar unter: DHV-Hitzeschutz-Mutter-A5-WEB-20241014.pdf
Die Techniker – Schwangerschaft bei Hitze meistern. Verfügbar unter: Schwanger bei Hitze: Wissen und hilfreiche Tipps für werdende Mütter - Die Techniker
Umweltbundesamt – Der Hitzeknigge. Tipps für das richtige Verhalten bei Hitze. Verfügbar unter: Der Hitzeknigge
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