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Datum: 27.11.2024

Wald der Zukunft: Gemeinsame Baumpflanzaktion des Deutsch-Französischen Jugendwerkes in Willstätt (D) und Geudertheim (F)

Team des Amts für Waldwirtschaft organisierte Camp 

Eine Woche lang haben französische und deutsche Jugendliche beidseits des Rheins gemeinsam rund 2.000 Bäume gepflanzt. Organisiert wurde die Aktion vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung Straßburgs. Teilnehmende wie Organisatoren zeigten sich erfreut über das Ergebnis dieser wichtigen Maßnahme gegen den Klimawandel - die gleichzeitig eine Botschaft des Friedens und der Verständigung setzt.

Die jungen Leute zwischen 19 und 30 Jahren haben sich für diese Aktion beim DFJW freiwillig gemeldet. Obwohl sie aus vielen unterschiedlichen Orten, Berufen und Lebenssituationen kommen, einigt sie der Wunsch, selbst aktiv etwas für die Verbesserung der Umwelt, des Klimas und der Verständigung zwischen den beiden Ländern zu tun. Dabei ist den Teilnehmenden die Freude am konkreten Tun anzusehen. Sie stellen Fragen, wollen Zusammenhänge erfahren und sparen selbst mit Kritik nicht. Fabian Wilhelm beispielsweise, der in Freiburg Umweltnaturwissenschaften studiert, hält die Pflanzung eines klimaresilienten Waldes direkt neben einem Tanklager für Flugbenzin für fragwürdig. Dennoch ist er voll bei der Sache, denn auch für ihn steht der ökologische Wert der Maßnahme im Vordergrund. Seine Mitstreiterin Annuka Laue hingegen, die beim DFJW ein freiwilliges Jahr absolviert, findet die grenzüberschreitende Begegnung wichtig: „Cool, da lerne ich französische Leute kennen.“.

Das Waldpädagogik-Team des Amtes für Waldwirtschaft des Ortenaukreises mit Christine Schmid und Stephan Bruder sorgten auf deutscher Seite für das Camp im Willstätter Wald. Unter einer großen Plane konnten die Teilnehmenden, vor Niederschlägen geschützt, am Lagerfeuer eine Tasse Kaffee trinken oder zu Mittag essen. Außerdem sorgte das Team des Amtes für Waldwirtschaft für viel Hintergrundwissen rund um den Wald und die Natur. Die Freiwilligen erhielten Informationen zur Forstwirtschaft in Deutschland, zum Umgang mit dem Klimawandel und zur CO2-Bindung in Wäldern und Holzprodukten. „Im Zentrum der zwei Tage sehen für mich der Austausch unserer jungen Forstleute mit der binationalen Gruppe“ sagt Stephan Bruder. „Partnerschaftliches Fachsimpeln über die dringendsten Themen der Zukunft – Veränderungen unserer Landschaft und unsere Lebensgrundlagen durch den Klimawandel: Wie werden Forstleute und ihre Arbeit wahrgenommen? Was haben sie zum Schutz dieser großartigen Landschaft beizutragen“ das sind für ihn die wichtigsten Momente im Austausch mit den Jugendlichen. Zukünftig sollen Roteichen, Eichen, Hainbuchen und Baumhaseln in einem klimastabilen Wald wachsen. Dafür hat der Forstrevierleiter Georg Weis die Pflanzflächen optimal vorbereitet.

Die beiden Projektleiterinnen Stefanie Vollmann vom DFJW und Therese Palm, Leiterin des Forstbezirks Offenburg, zeigten sich ebenfalls zufrieden mit dem Verlauf und dem Ergebnis der gemeinsamen Unternehmung. Vollmann, die die Aktion insgesamt „super-gut“ findet, berichtete nicht ohne Stolz darüber, dass Jugendliche aus den unterschiedlichsten Regionen Frankreichs und Deutschlands im Wald zusammengekommen sind. „Die Verantwortung über die Natur kennt keine Grenzen“, bestätigt Palm ihrer französischen Kollegin mit einem Nicken.

Nolwenn Ewen aus der Bretagne gräbt Löcher für die Pflanzen, während Johannes Klüsenser aus Freiburg Wildschutzhüllen anbringt. Somit entsteht in Willstätt ein klimastabiler Wald der Zukunft der in einem europäischen Wald der Zukunft – zum Wohle aller - erwachsen werden soll.