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Zuwanderung im Ortenaukreis: Unbegleitete Minderjährige Ausländer (UMA) suchen Wohnraum

Das Jugendamt im Landratsamt Ortenaukreis betreut derzeit rund 300 junge Flüchtlinge im Alter von 8 bis 20 Jahren. Die meisten von ihnen sind in verschiedenen Jugendhilfeeinrichtungen im Ortenaukreis untergebracht. 105 dieser jungen Menschen sind inzwischen volljährig geworden, gut ein Drittel von ihnen wird ab September in Ausbildung sein. Daher sind sie auf der Suche nach einem Zimmer oder einer Wohnung, die sie als Wohngemeinschaft nutzen können. 

„Einige junge Männer sind zwischenzeitlich so weit, dass sie selbständig außerhalb einer Jugendhilfeeinrichtung leben können“, sagt Andreas Linse, Bereichsleiter der Kommunalen Sozialen Dienste im Jugendamt.  

So sei es auch bei Mohamed (Name geändert), 21 Jahre. Er kam vor vier Jahren nach Deutschland, nachdem seine Eltern im Heimatland umkamen. Innerhalb von sechs Monaten absolvierte Mohamed erfolgreich den Deutschtest für Zuwanderer am Institut für deutsche Sprache in Offenburg, schon zwei Jahre später erlangte er seinen Realschulabschluss. Aktuell befindet er sich im zweiten Ausbildungsjahr zum Gesundheits- und Krankenpfleger. 

Ein ähnlicher Fall sei der 19-jährige Ahmad (Name geändert), der vor fast zwei Jahren nach Deutschland kam nachdem seine Mutter und Geschwister ermordet wurden. Ahmad besuchte zunächst die badische Malerfachschule, dann das Institut für deutsche Sprache. Er erreichte in diesem Schuljahr seinen Hauptschulabschluss und beginnt im September eine Ausbildung zum Schreiner.  

Mohamed und Ahmad sind inzwischen gut integriert, sozial engagiert und haben eine Ausbildung begonnen. Gemeinsam mit rund 30 weiteren jungen Männern suchen sie Wohnraum. Um diesen bezahlen zu können, erhalten die jungen Flüchtlinge neben einer Ausbildungsvergütung je nach ausländerrechtlichem Status ergänzende Leistungen durch das Migrationsamt oder die Kommunale Arbeitsförderung Ortenaukreis.  

„Leider ist es sehr schwer geeigneten Wohnraum zu finden. Das bedeutet für die jungen Menschen fast immer, dass sie in einer Obdachlosenunterkunft in der Gemeinde, in der sie zuletzt gewohnt haben, untergebracht werden müssen“, erklärt Linse. Die Umstände in dieser Unterbringungsform seien laut Linse jedoch nicht förderlich, dass diese jungen Männer ihren Weg in die Selbständigkeit konsequent fortsetzen können und die bis dahin gelungene Integration weiterhin Früchte trägt. Deshalb unterstütze sie das Jugendamt bei der Suche nach einer passenden Unterkunft.  

Vermieter, die bereit sind, diesen jungen Menschen ein Zimmer oder eine Wohnung als WG zu vermieten, können sich an das Jugendamt, Projektteam UMA, unter Telefon 0781 805 6241 wenden.