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Datum: 23.04.2025

STaF - Soziale Teilhabe ausländischer Fachkräfte in der Pflege

Der Fachkräftemangel im Gesundheits- und Pflegebereich stellt bundesweit Einrichtungen vor große Herausforderungen. Um die pflegerische Versorgung langfristig zu sichern, setzen viele Pflegeeinrichtungen verstärkt auf Fachkräfte aus dem Ausland. Ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses ist die soziale Integration am neuen Wohn- und Arbeitsort, bei der das Engagement von Menschen vor Ort eine zentrale Rolle spielt.

Wie diese Unterstützung in der Praxis aussehen kann, zeigte die Informationsveranstaltung des Modellprojekts „Soziale Teilhabe ausländischer Fachkräfte in der Pflege“ (STaF) am 11. April 2025 im Landratsamt Ortenaukreis in Offenburg. Rund 40 interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen nahmen daran teil. Das Mentoringprogramm begleitet zugewanderte Pflegekräfte und Auszubildende bei ihrer sozialen Integration im Ortenaukreis und fördert Begegnung, Austausch und Zugehörigkeit im Alltag.

Aktuell sucht das Projekt weitere Freiwillige – mit und ohne Migrationsgeschichte –, die sich als Mentorinnen und Mentoren engagieren möchten. Die Veranstaltung bot einen Rahmen, um sich über die Inhalte des Projekts zu informieren und konkrete Möglichkeiten für ein eigenes Engagement kennenzulernen. Eingeladen hatte das Entwicklungswerk für soziale Bildung und Innovation, Landesverband Baden-Württemberg e.V., in Kooperation mit dem Landratsamt Ortenaukreis und dem International Center am Ortenau Klinikum.

Zu Beginn begrüßte Anskar Hail, Sozialplaner im Landratsamt Ortenaukreis, die Gäste und unterstrich die Bedeutung eines umfassenden Integrationsverständnisses: „In Zeiten von Fachkräftemangel in der Pflege ist es wichtig, zugewanderte Pflegekräfte nicht nur als Arbeitskräfte, sondern als Menschen wahrzunehmen – damit Integration vor Ort nachhaltig gelingt.“ Diesen Gedanken griff auch Annekathrin Fleig, Sozialarbeiterin am International Center des Ortenau Klinikums, auf: „Im Verlauf des Projekts zeigt sich immer wieder, dass die Vernetzung und der Austausch mit der Zivilgesellschaft ein entscheidender Schlüssel für gelingende Integration sind.“

Im Anschluss stellte Basri Askin, Geschäftsführer des Entwicklungswerks und Projektleiter von STaF, die Arbeitsweise des Mentoringprogramms vor: „Es braucht engagierte Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, die als vertrauensvolle Paten internationalen Pflegekräften und Auszubildenden zur Seite stehen. So entstehen Begegnungen und Beziehungen – etwa bei Stadtteilfesten oder im Vereinsleben – die das Ankommen erleichtern und das Zugehörigkeitsgefühl stärken. Gelingt dies, kann die Ortenau für viele zu einer langfristigen Heimat werden.“

Durch persönliche Berichte aktiver Mentorinnen und Mentoren sowie ihrer Mentees erhielten die Teilnehmenden einen praxisnahen Einblick in das Ehrenamt. Dabei standen auch konkrete Fragen im Fokus – etwa zum zeitlichen Aufwand oder den persönlichen Erfahrungen, die ein solches Engagement mit sich bringt.

Am Ende der zweistündigen Veranstaltung signalisierten zehn Teilnehmende spontan ihre Bereitschaft, künftig als Mentorinnen und Mentoren im STaF-Programm mitzuwirken. In den kommenden Wochen wird das Team des Projekts das sogenannte „Matching“ mit passenden Mentees durchführen.