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Datum: 16.11.2023

Räume für den Erfrierungsschutz in Offenburg seit dieser Woche wieder geöffnet

Gemeinsame Medieninformation des Ortenaukreises, der Stadt Offenburg und des AGJ-Fachverbands für Prävention und Rehabilitation der Erzdiözese Freiburg 

Der Erfrierungsschutz ist in Offenburg am 15. November wieder gestartet. „Niemand soll und muss bei Kälte auf der Straße schlafen. Unser gemeinsames Ziel ist daher die Versorgung von wohnungs- und obdachlosen Personen im Winter mit einem warmen Schlafplatz“, betont Offenburgs Sozialbürgermeister Hans-Peter Kopp.

„Die Notschlafstelle in Offenburg für in der kalten Jahreszeit akut gefährdete wohnungslose Menschen hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem unverzichtbaren Bestandteil der niederschwelligen Wohnungslosenhilfe im Landkreis entwickelt,“ so Ingrid Oswald, Leiterin des Amtes für Soziales und Versorgung des Ortenaukreises. „Wohnungslose gehören zu einem besonders gefährdeten Personenkreis, insbesondere in der kalten Jahreszeit. Sie leben auf der Straße und haben keinen Rückzugsort, sind in der Regel medizinisch unterversorgt und haben oft Mehrfacherkrankungen. Der Sozialausschuss des Kreises hat sich daher dafür ausgesprochen, dass der jährliche Erfrierungsschutz in Kehl, Lahr und Offenburg mit Kreismitteln in Höhe von 50.300 EUR bezuschusst wird“, so die Amtsleiterin.

Seit dem Winter 2003/2004 bietet der AGJ-Fachverband für Prävention und Rehabilitation der Erzdiözese Freiburg e.V. in enger Kooperation mit dem Ortenaukreis und der Stadt Offenburg einen Kälteschutz für obdachlose oder von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen an. Der Erfrierungsschutz wird für die Dauer von fünf Monaten angeboten, er beginnt in der Regel Mitte November und endet Mitte April.

„Der Erfrierungsschutz ist ein niederschwelliger Einstieg und bietet ein qualifiziertes Hilfsangebot im Rahmen der Grundsicherung und Überlebenshilfe für von Witterung bedrohte Personen. Über den Kälteschutz hinaus werden im Ortenaukreis weitere differenzierte Hilfsangebote für wohnungslose Menschen bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt,“ erklärt Oswald. Der AGJ-Fachverband ist vom Ortenaukreis beauftragt integrative Hilfen für wohnungslose Menschen in Offenburg umzusetzen. Neben dem St. Ursula-Heim als stationäre Wohnform mit 44 Plätzen sind es u.a. die ambulanten Angebote der Tagesstätte für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten und der Fachberatungsstelle, die durch den AGJ-Fachverband, das Diakonische Werk und den Landkreis vorgehalten werden. In Kehl und Lahr werden jeweils Tagesstätten für wohnungslose Menschen vom Diakonischen Werk betrieben. In der Wärmestube in Offenburg und in den Tagesstätten Café Kanne in Kehl und Café Löffel in Lahr erhalten wohnungslose Menschen eine humanitäre Grundversorgung. „Die Besucher können unter anderem Frühstück und kostengünstig Mittagessen bekommen, duschen und sich mit frischer Kleidung versorgen. Das niederschwellige Angebot des Erfrierungsschutzes ist eng verzahnt mit diesen Hilfen,“ informiert Oswald.

„Dank der guten Zusammenarbeit von Kreis und Stadt sowie der von der Stadt Offenburg bereitgestellten Räumlichkeiten verfügt der Erfrierungsschutz auch in diesem Jahr über ausreichend Fläche und Plätze,“ erklärt Sebastian Winter, Leitung der ambulanten Hilfen der AGJ-Wohnungslosenhilfe im Ortenaukreis. „Insgesamt stehen im Offenburger Erfrierungsschutz in diesem Winter bis zu 15 Betten zur Verfügung. Bei Bedarf können im Rahmen des Schutzkonzeptes weitere Personen aufgenommen werden.“

„Menschen, die dieses Angebot nutzen möchten, melden sich bei den Mitarbeitenden der Ambulanten Hilfen Wohnungslose in der Wasserstraße 22a an. Dann können sie den nächtlichen Erfrierungsschutz von Montag bis Freitag zwischen 16 und 8 Uhr nutzen und am Wochenende sogar rund um die Uhr“, so Winter. Nach der Übernachtung können sie in die Wärmestube gehen, die sich in gut erreichbarer Nähe befindet. Dort besteht werktags von Montag bis Freitag zwischen 9 und 12.30 Uhr die Möglichkeit, sich aufzuwärmen. 

Die Stadt Offenburg kümmert sich ganzjährig um Menschen ohne Obdach und hält hierfür ständig Räume vor. Offenburger Obdachlose können sich im Salzhaus beim städtischen Team „Gewerbe, Sicherheit und Ordnung“ melden und werden dann kommunal untergebracht. Auch nachts und an Wochenenden sind für Notfälle entsprechende städtische Räume erreichbar – die Stadt arbeitet hier eng mit der Polizei zusammen.

Die ambulante Fachberatungsstelle des AGJ-Fachverbandes ist ein niedrigschwelliges Hilfsangebot für alleinstehende Wohnungslose durch den Kreis. Wesentliche Aufgaben sind unter anderem die Beratung und Unterstützung bei der Beschaffung von Wohnraum. Neben der persönlichen Einzelfallhilfe gibt es für leistungsberechtigte wohnungslose Menschen auch finanzielle Unterstützung. Das Landratsamt stellt durch die Auszahlungsstelle sicher, dass Sozialleistungen in Form von Tagessätzen direkt an die Betroffenen ausgezahlt werden. Neben dem St. Ursula Heim als stationäre Wohnform sind es im Besonderen die ambulanten Angebote der Wärmestube, der Fachberatungsstelle in Kooperation mit dem Landkreis und die von der Stadt Offenburg beauftragten Streetworker.

Ergänzend kümmert sich seit einigen Jahren eine von der Stadt Offenburg eigens eingestellte Sozialarbeiterin um die Menschen in den kommunalen Unterkünften. Hilfestellung erfolgt hier unter anderem bei der Suche nach einer Wohnung oder Arbeitsstelle, bei der Kommunikation mit Behörden oder finanziellen Angelegenheiten.

Wer sich für das wichtige Angebot finanziell einsetzen möchte, damit weitergehende individuelle und unbürokratische Hilfen möglich sind, kann seine Spende an folgendes Konto richten.

St. Ursula Heim

Volksbank Offenburg

IBAN DE24664900000000413925

„Erfrierungsschutz“

Wintergerechte, gut erhaltene Sachspenden in Form von Bekleidung, Schuhen sowie Schlafsäcke werden gut gebraucht und aktuell nach telefonischer Rücksprache (0781/92010) gern entgegengenommen.