Ortenauer Feuerwehren messen sich bei Leistungsübungen am Samstag in Oppenau
Die vom Amt für Brand- und Katastrophenschutz des Landratsamts organisierten Leistungsübungen der Feuerwehren des Ortenaukreises finden in diesem Jahr in Oppenau statt. Die Prüfungen starten am Samstag, 10. Mai 2025, um 7.30 Uhr und werden auf insgesamt vier Wettkampfbahnen in der Oppenauer Innenstadt abgenommen. 71 Feuerwehrgruppen mit Mitgliedern aus 34 Gemeinde- und Werkfeuerwehren, darunter auch Gruppen aus 5 Gastfeuerwehren aus anderen Landkreisen, messen sich um die Abzeichen in Bronze, Silber und Gold.
Die Anzahl der angemeldeten Gruppen entspricht dem Anmelderekord vom vergangenen Jahr. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf die Leistungsübungen beim Organisationsteam mit den Vertretern der Feuerwehr Oppenau, Schiedsrichterobmann Christian Keller und von dem Amt für Brand- und Katastrophenschutz. „Im vergangenen Jahr war es ein rundum gelungener Wettkampftag und darauf bauen wir auch dieses Jahr wieder. Wir haben den Tag gut vorbereitet und auf die Feuerwehren können wir uns in Punkto Disziplin sowieso verlassen“, erklärt Kreisbrandmeister Bernhard Frei. Insbesondere die sehr große Anzahl an Gruppen, die sich dieses Jahr für das goldene Abzeichen angemeldet haben, freut ihn: „Viele dieser Gruppen legen in drei aufeinanderfolgenden Jahren die Abzeichen in Bronze, Silber und Gold ab. Dies schweißt die Mannschaften sehr zusammen und beweist besonders großes Engagement!“, so Frei.
Die teilnehmenden Feuerwehren fiebern darauf, ihr Können unter Beweis zu stellen und das im Vorfeld intensiv Erlernte praxisnah zu demonstrieren. Angesichts der Vielzahl teilnehmender Gruppen verspricht der Veranstaltungstag ein spannendes und abwechslungsreiches Programm. Zuschauer sind herzlich willkommen. Zur Bewertung in den Disziplinen Löschangriff, Technische Hilfeleistung und theoretisches Wissen sind insgesamt vier Schiedsrichterteams im Einsatz. Verstärkung erhalten die Ortenauer Schiedsrichter dabei durch ein Team erfahrener Kameraden aus dem benachbarten Landkreis Freudenstadt.
„Orientiert an der Vielfalt der heutigen Schadensereignisse und den aktuellen Dienstvorschriften sollen die drei Leistungsstufen die täglichen Einsätze der Feuerwehren möglichst praxisnah darstellen, wobei die Anforderungen von Bronze zu Gold hin immer mehr steigen“, informiert der Kreisbrandmeister. Die Übungen seien so ausgelegt, dass sie mit den unterschiedlichen Fahrzeugen der einzelnen Feuerwehren absolviert werden können.
Gegen 17 Uhr findet die Siegerehrung beim Feuerwehrhaus in Oppenau in der Straßburger Straße 80 im Beisein von Landrat Thorsten Erny und Bürgermeister Uwe Gaiser statt.
Orientiert an der Vielfalt heutiger Schadensereignisse sollen Leistungsübungen zum Erwerb der Leistungsabzeichen das Einsatzgeschehen möglichst praxisnah darstellen. An die Übenden werden Anforderungen gestellt, wie sie täglich im Einsatz zu erwarten sind. Das Leistungsabzeichen wird in Baden-Württemberg in drei Stufen durchgeführt. Im Einzelnen in
- Bronze:
Die Gruppe muss zeigen, dass unter Leitung des Gruppenführers ein „Löschangriff mit Menschenrettung“ in angemessener Zeit durchgeführt werden kann. Die Lage soll einen „Standardbrand“ darstellen, wie ihn heute jede Gemeindefeuerwehr sicher und selbstständig beherrschen muss.
- Silber:
Die Gruppe hat neben dem „Löscheinsatz“ zu zeigen, dass sie einen „technischen Hilfeleistungseinsatz, Rettung von Menschen aus Notlagen und Erste Hilfe“ beherrscht. Eine Steigerung gegenüber Bronze besteht weiterhin durch die Wasserentnahme aus einem offenen Löschteich und dem Vorgehen unter Atemschutz.
- Gold:
Der Gruppenführer, der Maschinist und die weiteren Gruppenangehörigen müssen neben dem Lösch- und Hilfeleistungseinsatz durch eine schriftliche Prüfung nachweisen, dass sie das notwendige Fachwissen besitzen.
Außerdem sind die Anforderungen gegenüber Silber verschärft.
Die Leistungsübungen werden auf einem möglichst ebenen Gelände durchgeführt. Es muss mindestens eine Übungsbahn vorhanden sein, die ca. 100 m lang und 20 m breit ist bzw. für den „Hilfeleistungseinsatz“ ca. 100 m lang und 10 m breit.
In Oppenau haben wir insgesamt 4 Übungsbahnen.
Bahn 1: Löschangriff Bronze
Bahn 2: morgens Löschangriff Silber
vormittags Technische Hilfe Silber + Gold
nachmittags Löschangriff Bronze
Bahn 3: Löschangriff Gold
Bahn 4: Technische Hilfe Silber + Gold
Das Übungsobjekt für die „Löscheinsätze“ wird durch einen Gerüstbock dargestellt. Die Brandstellen werden durch drei verschiedenfarbige, am Übungsgerüst befestigte Fallklappen gekennzeichnet. Die Wasserversorgung erfolgt für die Leistungsübung „Bronze“ aus einem Unter oder Überflurhydrant, für „Silber“ aus einer offenen Gewässer und für „Gold“ wieder aus einem Unterflur- oder Überflurhydrant. Die Ansaughöhe aus dem offenen Gewässer soll mindestens 0,5 m betragen und nicht größer als drei Meter sein.
Das Übungsobjekt für den „Hilfeleistungseinsatz“ wird mit einem „Unfall - PKW“, einem „querliegenden Baumstamm“ (alternativ einem „darunter liegenden Fahrrad“) und durch ein „Unfallopfer“ dargestellt.
Die Beurteilung der Gruppe erfolgt jeweils durch eine Schiedsrichtergruppe. Dieser gehören mehrere Schiedsrichter an, die jeweils einen Trupp (=2 Feuerwehrwehrangehörige) bewerten. Für falsche bzw. unterlassene Handlungen gibt es zwischen 1 und 10 Fehlerpunkte. Ziel aller Übungen ist es nicht, diese in möglichst kurzer Zeit, sondern in einer maximal vorgegebenen Zeit möglichst fehlerfrei durchzuführen.
Für die Wettkämpfe stehen vier Schiedsrichterteams zur Verfügung. Drei Schiedsrichterteams aus dem Ortenaukreis werden dabei von ihren Kameraden aus dem Landkreis Freudenstadt unterstützt.
Die Leistungsübung „Bronze“ ist mit Erfolg bestanden, wenn für den Teil „Löscheinsatz“ nicht mehr als 30 Fehlerpunkte vorliegen und das 1. Rohr in 180 Sekunden Wasser hat und die Gesamtübung nicht mehr als 420 Sekunden dauert.
Die Leistungsübung „Silber“ ist mit Erfolg bestanden, wenn für den Teil „Löscheinsatz“ nicht mehr als 30 Fehlerpunkte vorliegen und das 1. Rohr in 280 Sekunden Wasser hat und die Übung in 480 Sekunden abgeschlossen ist. Für den Teil „Hilfeleistungseinsatz“ dürfen nicht mehr als 50 Fehlerpunkte erreicht und die Zeit von 480 Sekunden ebenfalls nicht überschritten werden.
Die Leistungsübung „Gold“ ist mit Erfolg bestanden, wenn für den Teil „Löscheinsatz“ nicht mehr als 20 Fehlerpunkte, für den Teil „Hilfeleistungseinsatz“ nicht mehr als 30 Fehlerpunkte erreicht und die Zeiten „Löscheinsatz“ 480 Sekunden und „Hilfeleistungseinsatz“ 480 Sekunden nicht überschritten werden. Zeitüberschreitungen führen zum durchfallen der Gruppe. Im Teil „schriftliche Prüfung“ müssen 75 % der insgesamt möglichen Punktzahl erreicht werden.