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Datum: 19.04.2023

Menschen im Schwarzwald schätzen Tourismus in der Region

Auch Ortenauer sehen positive Effekte auf Wirtschaft, Image, Freizeitangebot und Kulturerhalt

Die Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) hat im Januar 2023 zusammen mit ihren Gesellschaftern, den 16 Stadt- und Landkreisen, eine repräsentative Feldstudie zur Tourismusakzeptanz in der Ferienregion Schwarzwald durchgeführt. Im Mittelpunkt der Erhebung durch das Deutsche Institut für Tourismusforschung der FH Westküste stand die lokale, deutschsprachige Bevölkerung und ihre Wahrnehmung des Tourismus am eigenen Wohnort.

„Das Ergebnis der jetzt vorliegenden Studie zeigt, dass die Menschen im Schwarzwald den Tourismus für ihren Wohnort und für sich persönlich als überdurchschnittlich gut bewerten“, freut sich Sandra Bequier, Tourismusbeauftrage des Ortenaukreises. Die Tourismusakzeptanz im Hinblick auf den Wohnort falle mit einem Saldo von +42 positiv aus und sei im bundesweiten Vergleich (+38) überdurchschnittlich hoch. Auswirkungen des Tourismus auf die persönlichen Belange werden durch die Mehrheit neutral eingestuft (50,2 Prozent), weshalb die Tourismusakzeptanz bezogen auf sich persönlich einen niedrigeren, jedoch ebenfalls positiven Akzeptanzsaldo +27 aufweist. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass die Anzahl der Touristen insgesamt die richtige Menge aufweist; für 31 Prozent der Bevölkerung sind es sogar zu wenig Touristen. Auch im Ortenaukreis, der mit knapp 4,2 Millionen Übernachtungen im Jahr den zweiten Platz aller Landkreise im Schwarzwald belegt, empfindet die Mehrheit der Befragten das touristische Aufkommen als angemessen, knapp 17 Prozent könnten sich sogar noch mehr Touristen vorstellen.

„Entgegen der allgemeinen Annahme, dass sich eine hohe Tourismusintensität negativ auf die Tourismusakzeptanz auswirkt, schätzen die Schwarzwälder den Tourismus umso mehr, je höher das Touristenaufkommen vor Ort ist“, erläutert Bequier ein weiteres Ergebnis der Studie. So liegt der Wert in Wohnorten mit mehr als zehn Übernachtungen je Einheimischem mit +59 und auch der persönliche Wert mit +43 deutlich über dem Gesamtniveau. 76 Prozent der Befragten sehen positive Effekte auf die lokale Wirtschaft, 71 Prozent werten den Tourismus als Imagetreiber und 60 Prozent erklären, dass der Tourismus zum Erhalt der Kultur beiträgt. Im Ortenaukreis bewerten sogar 81 Prozent der Befragten die Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft als positiv. Wie im gesamten Schwarzwald sehen auch 71 Prozent der Ortenauer positive Effekte auf das Image der Region, ebenfalls als positiv erachten sie das erhöhte Freizeitangebot und den Erhalt der Kultur (jeweils über 60 Prozent) durch den Tourismus.

Negative Auswirkungen im gesamtem Schwarzwald werden hingegen seltener wahrgenommen und zudem stark saisonal gesehen. Als Maßnahme zur Minimierung negativer Auswirkungen werden mehrheitlich Lösungen für Verkehrsprobleme genannt (47 Prozent). Zudem besteht der Wunsch nach Partizipation und Mitbestimmung.

Eher negative Effekte, die die Befragten in der Ortenau nannten, sind die Belastung der Natur (53 Prozent) sowie wie das auch schwarzwaldweit genannte saisonal erhöhte Verkehrsaufkommen (47 Prozent).

„Die Ergebnisse der Studie bestätigen, was wir seit vielen Jahren wahrnehmen: Die Ortenauerinnen und Ortenauer sind stolz darauf, in einer der beliebtesten Regionen im Schwarzwald zu leben und zu arbeiten, sie sind gerne Gastgeber und wissen die Wirtschaftskraft der Tages- und Übernachtungsgäste zu schätzen“, freut sich Bequier. Immerhin sei jeder siebte Arbeitsplatz im Kreis der Tourismusbranche zuzuschreiben, 2022 wurde mit Touristen rund 1.270 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. „Begleiterscheinungen wie das erhöhte Verkehrsaufkommen oder die Umweltbelastung gehen der Ortenaukreis, die Städte und Gemeinden sowie die Tourismusverantwortlichen mit Besucherlenkungskonzepten und Maßnahmen wie den Regio- und Zubringerbussen in den Nationalpark oder den aktuell laufenden Schwarzwald Clean-Up-Days aktiv an“, so Bequier.

Hintergrundinformation: Key Facts der Tourismusakzeptanzstudie für die Ferienregion Schwarzwald:

Tourismusakzeptanz Wohnort (TAS-W) +42
Der TAS-W-Wert drückt die wahrgenommene Auswirkung des Tourismus auf den eigenen Wohnort aus. 51 Prozent der Einheimischen nehmen überwiegend oder eher positive Auswirkungen des Tourismus auf den eigenen Wohnort wahr, während 9 Prozent der Befragten angeben, dass sie die Auswirkung des Tourismus auf den eigenen Wohnort negativ empfinden, so dass der Akzeptanzwert Wohnort (TAS-W) bei +42 liegt.

Tourismusakzeptanz persönlich (TAS-P) + 27
Der TAS-P-Wert drückt die wahrgenommene Auswirkung des Tourismus auf sich persönlich aus. 37 Prozent der Einheimischen nehmen überwiegend oder eher positive Auswirkungen des Tourismus auf persönliche Belange wahr, während 10 Prozent der Befragten angeben, dass sie die Auswirkung des Tourismus für sich selbst als negativ empfinden, so dass der Akzeptanzwert persönlich (TAS-P) bei +27 liegt.