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Datum: 24.02.2021

Landrat Scherer verabschiedet den langjährigen Leiter des Landwirtschaftsamts Rainer Moritz: Vielgefragter Experte, leidenschaftlicher Verfechter der Landwirtschaft und Fürsprecher für den Ländlichen Raum geht in den Ruhestand

Rainer Moritz, langjähriger Leiter des Landwirtschaftsamts im Landratsamt Ortenaukreis, geht zum Ende des Monats in den Ruhestand. 15 Jahre stand der promovierte Agrarwissenschaftler an der Spitze des für den Ortenaukreis bedeutsamen Amts, das mit seinen rund 70 Mitarbeitenden rund 3.500 landwirtschaftlichen Betrieben zu den Themen Ackerbau, Grünlandwirtschaft und Tierhaltung sowie Obst- und Weinbau beratend zur Seite steht. Im Rahmen einer persönlichen Verabschiedung würdigte Landrat Frank Scherer die herausragende Expertise, den Pragmatismus sowie die große Führungskompetenz des im Landratsamt, in der Landwirtschaft sowie bei Behörden und Verbänden äußerst geschätzten Kollegen und gefragten Ansprechpartners. Eine offizielle Verabschiedungsfeier soll nach Möglichkeit zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.

„Mit seinem enormen Fachwissen, seinem jahrzehntelangen Erfahrungsschatz in der Verwaltung, seinem ausgeprägten Gespür für politische Themen und seinem Einsatz für die Belange landwirtschaftlicher Betriebe und der betroffenen Menschen und Familien hat sich Rainer Moritz um die Landwirtschaft im Ortenaukreis verdient gemacht“, so Landrat Frank Scherer. Der scheidende Amtsleiter habe sich mit Überzeugung, Leidenschaft und Sachverstand für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft und die Stärkung des Ländlichen Raums eingesetzt. „Dabei hat er stets den Ausgleich divergierender Interessen gesucht, ist auch bei komplexen Fragenstellungen lösungsorientiert und praxisnah vorgegangen und hat sämtliche Ermessenspielräume im Sinne des Standorts Ortenau ausgeschöpft“, so der Landrat weiter.

Als Amtsleiter zeichnete Moritz neben der Verwaltungsarbeit insbesondere für die Beratung, Aus- und Fortbildung der landwirtschaftlichen Familienbetriebe verantwortlich. Neben agrarstrukturellen und produktionstechnischen Fragestellungen im Pflanzenbau und der Tierhaltung sowie der betriebswirtschaftlichen Unternehmensberatung zählten dazu etwa auch die Abwicklung staatlicher Ausgleichszahlungen sowie die Landschaftsentwicklung. Auch die Fachschule für Landwirtschaft mit den Fachbereichen Landwirtschaft, Brennereiwesen und Hauswirtschaft sowie das Ernährungszentrum Ortenau fielen in seine Zuständigkeit.

Zu den großen Herausforderungen seiner Ägide gehörte die Eingliederung des Landwirtschaftsamts in das Landratsamt im Zuge der Verwaltungsreform, das erste bundesweite Vorkommen des Maiswurzelbohrers, das Hochwasser in 2013, das zu massiven Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen führte, und die verheerenden Frostschäden in 2017. Auch bei kontrovers diskutierten Themen wie dem Volksbegehren „Rettet die Biene“ bewies Moritz großen Sachverstand und suchte den Dialog mit den Interessengruppen. Zu den Höhepunkten seiner Amtszeit zählten das 150-jährige Jubiläum der Fachschule für Landwirtschaft in 2017 sowie die Landesgartenschau 2018, auf der sich das Amt mit dem „Lernfeld Landwirtschaft“ präsentierte.

„Ohne Landwirtschaft gibt es keine Landschaft – ich wusste jeden Tag, dass es sich lohnt, für unsere bäuerlichen Familienbetriebe zu arbeiten“, so der langjährige Landwirtschaftsamtsleiter. Rainer Moritz hat seine Wurzeln in Lahr-Reichenbach und war der Landwirtschaft seit frühester Jugend verbunden. Beruflich trat er in die Fußstapfen des Vaters, der über viele Jahre das damalige Lahrer Landwirtschaftsamt geleitet hatte. Nach dem Studium der Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim schloss er seine Promotion im Fachbereich Grünlandwirtschaft an. Danach war er unter anderem in den ehemals selbständigen Landwirtschaftsämtern Ehingen im Alb-Donau-Kreis und Freiburg als Referatsleiter und an der Fachschule für Technik (Agrartechnikerschule) in Sigmaringen sowie am Regierungspräsidium Freiburg tätig. Zudem wirkte er über viele Jahre an der Meistervorbereitung in den Fächern Grünlandlehre und Marketing beim Regierungspräsidium Tübingen mit.