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Landrat Frank Scherer weiht mit Kindergartenkindern »blühende Naturparkwiese« ein

Gegen das Bienensterben und für ökologisch wertvolle Flächen hat der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord gemeinsam mit dem Landesverband Badischer Imker die Aktion „Blühender Naturpark“ ins Leben gerufen. Dabei werden brachliegende Flächen mit gebietsheimischen Saatmischungen eingesät, damit darauf vielfältige heimische Wildblumen wachsen können. Die erste Wildblumenwiese am Landratsamt in Offenburg säte Landrat Frank Scherer heute gemeinsam mit Adrian Probst, zuständiger Projektmitarbeiter beim Naturpark, Manfred Kraft vom Landesverband Badischer Imker und Kindergartenkindern von „BurdaBambini“, der Betriebskindertagesstätte von Landratsamt und Hubert Burda Media, ein. Die rund 200 Quadratmeter große Blühfläche liegt direkt zwischen dem Migrationsamt Ecke Badstraße/Am Kestendamm und der Kita und ist durch Hinweistafeln gekennzeichnet.  

„Ich freue mich sehr über dieses tolle Projekt“, sagte Scherer während der offiziellen Einsaat, bei der er von den Burda-Bambinis unterstützt wurde. „Unsere Heimat ist deshalb so schön, weil hier Menschen und Tiere gleichermaßen leben und sich wohlfühlen können. Wie wir Menschen, brauchen auch die Tiere und Insekten Nahrung und Räume, wo sie leben können“, wandte sich der Landrat direkt an die Kinder. „Mit dieser Aktion schaffen wir viele kleine Inseln, auf denen die Insekten eine Heimat finden und leben können.“  

Adrian Probst vom Naturpark erklärte: „Mit unserem Projekt ‚Blühender Naturpark‘ möchten wir die Menschen für den Erhalt wertvoller Lebensräume und für die Bedeutung unserer heimischen Insekten sensibilisieren.“  

Sarah Leißmann, Leiterin von „BurdaBambini“ informierte, dass die Kindergartenkinder das Thema „Bienen und Pflanzen“ in den Gruppen behandeln und sie deshalb gerne die Patenschaft für die Blühfläche übernommen haben. „So können die Kinder nun direkt vor der Tür die Entstehung einer Wildblumenwiese verfolgen und den Lebensraum der Bienen und Insekten besser verstehen“, so Leißmann. 

Durch moderne Landwirtschaft und intensive Pflege von Grünflächen sei die Artenvielfalt bei den Wildblumen stark zurückgegangen und damit auch die Vielfalt von wilden Insekten wie Wildbienen, Hummeln, Falter oder Schmetterlinge bis zu Feldvögeln, erklärte Manfred Kraft vom Landesverband Badischer Imker. „Es gibt 564 Arten von Bienen in Deutschland“, so Kraft weiter. „Die Honigbiene ist nur eine davon. Alles andere sind Wildbienen, darunter 32 Hummelarten. Über die Hälfte zählen zu den gefährdeten Arten. 147 Arten ernähren sich von einer einzigen Blütenart. Schon deshalb ist die Artenvielfalt auch bei den Wildblumen wichtig. Bienen brauchen eine gesunde, durchmischte Natur, dann sind sie selbst gesund“, betonte Kraft.  

Auch deshalb unterstützt der Ortenaukreis dieses Projekt, der darin eine große Chance zum Erhalt einer intakten Natur sieht. „Die Bürger und vor allem die Kinder mitzunehmen und sie für die Natur zu begeistern, Blumen nicht einfach abzureißen, sondern sie auch pflegen, zu bestaunen und behutsam zu behandeln, ist ein wichtiges Ziel des Projektes“, informiert Sandra Bequier, Tourismusbeauftragte des Ortenaukreises, die das Vorhaben im Landratsamt initiierte. „Deshalb begleiten auch die Bambinis das Projekt von Anfang an, sie säen, gießen die Blumen und planen die blühende Wiese fest in das Wochenprogramm mit ein.“ 

Mit der heute eingeweihten Fläche hat der Ortenaukreis bereits seinen zweiten Beitrag zum Projekt geleistet. Bereits 2016 wurden beim Zweckverband Abfallbehandlung Kahlenberg in Ringsheim auf 4000 Quadratmetern heimische Wildblumenmischungen in Abstimmung mit Imkern eingesät. Für dieses Jahr seien dort weitere 1000 Quadratmeter geplant, informierte der Landrat. „Damit stellen wir am Kahlenberg eine der größten zusammenhängenden Flächen für das Projekt ‚Blühender Naturpark‘ zur Verfügung“, so Scherer.