Kreisbrandmeister von Baden Württemberg auf Bildungsfahrt in der Ortenau und in Straßburg
Feuerwehren im Ortenaukreis und grenzüberschreitende Zusammenarbeit vorgestellt
Die Arbeitsgemeinschaft der Kreisbrandmeister des Landkreistags Baden-Württemberg war vergangene Woche zu einem zweitätigen Treffen zu Gast in der Ortenau. Um mehr über die deutsch-französische Zusammenarbeit im Brand- und Katastrophenschutz zu erfahren und konkrete grenzüberschreitende Projekte und Einsatzplanungen kennenzulernen, waren 20 Kreisbrandmeister um deren Vorsitzenden Oliver Surbeck aus dem ganzen Land nach Kehl und auch nach Straßburg gekommen. Dazu eingeladen hatte der Landkreistag Baden-Württemberg, dessen Dezernent Tim Gerhäusser und Referent Johannes Klöhn die Fachreise in Kooperation mit dem Kreisbrandmeister des Ortenaukreises, Bernhard Frei, und dem Kommandanten der Feuerwehr Kehl, Viktor Liehr, organisierten.
Zum Start der Tagung gaben Kreisbrandmeister Bernhard Frei und Kommandant Viktor Liehr, der zugleich einer der vier stellvertretenden Kreisbrandmeister im Landkreis ist, Einblicke in das Zusammenspiel deutsch-französischer Hilfskräfte und informierten über die Strukturen in der Ortenau und die örtlichen Feuerwehren.
Die französischen Kollegen des Service départemental d'incendie et de secours du Bas-Rhin (SDIS 67), Martine Loquet-Behr und Lieutenant-colonel Alex Roth, stellten das mobile Ausbildungszentrum für die Gefahrenabwehr auf Binnengewässern und an Land vor. Weil dieses angesichts des niedrigen Rheinpegels nicht wie geplant von Mannheim nach Straßburg verschifft werden konnte, veranschaulichten die französischen Partner die Möglichkeiten, die das Ausbildungszentrum auch in der deutsch-französischen Zusammenarbeit bietet, in einem Fachvortrag.
Ein weiterer zentraler Bestandteil der grenzüberschreitenden Kooperation der Feuerwehren ist das gemeinsam betriebene Feuerlöschboot Europa 1, welches die Teilnehmer am Ende des ersten Veranstaltungstags besichtigen konnten. Am Folgetag besuchten die Kreisbrandmeister auf Einladung des Abgeordneten Norbert Lins das Europäische Parlament in Straßburg, wo es um europapolitische Fragestellungen des Brandschutzes ging.
„Die Vorträge, Besichtigungen und der gegenseitige Austausch waren sehr aufschlussreich. Von den Kollegen haben wir viel positives Feedback bezüglich unserer Arbeit vor Ort und im gemeinsamen Verbund mit unseren französischen Freunden erhalten“, so Frei. Getrübt worden sei der Aufenthalt durch die tragischen Ereignisse nahe des Straßburger Weihnachtsmarkts, wo sich die Gruppe zeitgleich zu dem Vorfall aufhielt. „Alle waren froh und dankbar, wieder gesund zu ihren Familien zurückkehren zu können“, sagte der Kreisbrandmeister.