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Datum: 03.03.2021

Kommunale Arbeitsförderung (KOA) bringt umfassendes Arbeitsmarktprogramm auf den Weg

Neue Maßnahmen für Jugendliche, zu digitalen Kompetenzen und zur Gesundheitsprävention ergänzen bewährte Angebote

Die Kommunale Arbeitsförderung Ortenaukreis (KOA) hat dem Sozialausschuss des Kreistags in dessen Sitzung am Dienstag, 2. März, ihr Arbeitsmarktprogramm 2021 vorgestellt. Das Gremium hat den umfassenden Maßnahmen, mit denen möglichst viele Leistungsempfänger der KOA wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden sollen, einstimmig zugestimmt. Für die über 100 Gruppenmaßnahmen sowie eine große Zahl individueller Fördermaßnahmen, an denen im Schnitt monatlich insgesamt etwa 1.600 Arbeitsuchende teilnehmen, stehen dem Kreis in diesem Jahr bis zu 11,7 Millionen Euro an Bundesmitteln zur Verfügung.

„Mit bewährten Qualifizierungsmaßnahmen, zielgruppenspezifischen Programmen etwa für Frauen, Jugendliche oder Flüchtlinge sowie den individuellen Bewerbungstrainings unserer Jobakademie wollen wir auch im laufenden Jahr viele zumeist langzeitarbeitslose Menschen im Ortenaukreis wieder in Lohn und Brot bringen bzw. das Entstehen von Langzeitarbeitslosigkeit verhindern“, so Sozialdezernent Georg Benz. Zukünftig werde die KOA auch verstärkt auf digitale Kompetenzen und die Gesundheitsprävention setzen und damit den aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft Rechnung tragen.

Neu in 2021 sind drei spezielle Trainings für junge Menschen, die den Leistungsbeziehern frühzeitig dazu verhelfen sollen, Fuß auf dem Arbeitsmarkt zu fassen statt in die Spirale der Langzeitarbeitslosigkeit zu gelangen. „Ziel ist es, benachteiligten Jugendlichen eine Ausbildung und den Übergang in Erwerbstätigkeit zu ermöglichen und damit dauerhaft aus der Grundsicherung zu bringen“, erklärt KOA-Leiter Armin Mittelstädt.

So bietet die KOA mit der AsA flex (Assistierte Ausbildung flexibel) Auszubildenden und Unternehmen Unterstützung bei der beruflichen Orientierung, der Bewerberauswahl sowie bei der Organisation und Durchführung der Ausbildung an. Das Programm TAFF (Teilnehmende aktivieren und flexibel fördern) bei der Afög in Offenburg soll junge Menschen bis 35 Jahre mit psychischen Belastungen darin fördern, eine Ausbildungs- oder Arbeitsstelle zu finden. Auch BE JOU (Begleitung Jugendlicher mit Orientierungs- und Unterstützungsbedarf) bei der NAL in Lahr unterstützt Jugendliche, die vom regulären Hilfesystem schwer erreicht werden, durch Coachings.

Ein wichtiger Bestandteil der nachhaltigen Arbeitsmarktintegration ist neben den bewährten und neu aufgesetzten Qualifizierungs-, Aktivierungs- und Beschäftigungsprogrammen nach wie vor der dezentral an den fünf Standorten in Offenburg, Lahr, Kehl, Achern und Wolfach angebotene Arbeitgeberservice. Dieser arbeitet eng mit den Unternehmen in der Region zusammen und bietet diesen professionelle Unterstützung bei der Personalsuche durch eine passgenaue Vorauswahl geeigneter Bewerberinnen und Bewerber sowie deren Betreuung und Begleitung auch nach der Einstellung an. Zudem sind fachliche Qualifizierungen, individuelle Coachings und weitere Förderungen möglich. Weitere Informationen finden interessierte Betriebe auf www.ortenaukreis.de/koa.

Hintergrundinformation: Entstehung und Aufgaben der KOA
Seit 2005 betreut das Landratsamt Ortenaukreis die Empfänger von Arbeitslosengeld II in der damals neu gegründeten Kommunalen Arbeitsförderung Ortenaukreis, kurz KOA. Damals trat mit „Hartz IV“ eine der weitreichendsten Sozialreformen der Bundesrepublik in Kraft: Die Zusammenlegung der Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe zur neuen Regelleistung Arbeitslosengeld II, verbunden mit dem Aufbau neuer professioneller Organisationen zur Unterstützung, Beratung und Integration der Leistungsberechtigten in den Arbeitsmarkt. Der Ortenaukreis gehörte damals zu den Pionieren, die als sogenannte „Optionskommunen“ die Langzeitarbeitslosen – im Gegensatz zu den gemeinsamen Einrichtungen der Agentur für Arbeit und des jeweiligen Landkreises/kreisfreien Stadt – in Eigenregie betreute.

Kernaufgabe und Ziel der KOA ist es, erwerbsfähige, zumeist langzeitarbeitslose Menschen im Landkreis in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren sowie für die Sicherung ihres Lebensunterhalts Sorge zu tragen. Dafür wendet sie jedes Jahr im Durchschnitt über 100 Millionen Euro auf.