HPV-Schutz für Kinder und Jugendliche nicht vergessen - Impfung schützt vor Krebs
Im Rahmen der derzeit laufenden Europäischen Impfwoche macht das Gesundheitsamt Ortenaukreis auf die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) aufmerksam. Diese Impfung schützt wirksam vor verschiedenen Krebsarten – doch noch immer ist die Impfquote äußerst niedrig.
Im Ortenaukreis waren im Jahr 2023 nur 37,2 % der 15-jährigen Mädchen und 20,6 % der 15-jährigen Jungen vollständig gegen HPV geimpft (Impfquoten ermittelt durch das Robert Koch-Institut). Dabei empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung allen Kindern im Alter von 9 bis 14 Jahren – idealerweise vor dem ersten Sexualkontakt. Versäumte Impfungen sollten bis spätestens zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.
Etwa 2% aller Krebsneuerkrankungen in Deutschland werden durch HP-Viren verursacht, darunter Gebärmutterhalskrebs, Peniskrebs und bestimmte Krebsarten im Mund- und Rachenraum.
„Über lange Beobachtungszeiträume konnte in wissenschaftlichen Studien gezeigt werden, dass die Impfung gegen HPV gut verträglich ist und hochwirksam vor bestimmten Krebsarten schützt.“, sagt Dirk Luft, stellvertretende Leitung des Gesundheitsamts Ortenaukreis.
Was Eltern wissen sollten:
- Die HPV-Impfung ist für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre kostenlos.
- Für einen vollständigen Impfschutz werden regulär zwei Impfdosen im Abstand von mindestens fünf Monaten verabreicht.
- Der Haus- oder Kinderarzt berät individuell und klärt auf.
Weitere Informationen sind auf der Website www.impfen-info.de des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) zu erhalten.
Hintergrundinformationen:
Das RKI analysiert jedes Jahr die Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen und berechnet daraus die Impfquoten in Deutschland. Seit 2024 werden die Ergebnisse auf VacMap anschaulich bis auf Kreisebene dargestellt
Die Impfquoten der VacMap sind unter folgendem Link abrufbar: https://public.data.rki.de/t/public/views/VacMap/StartdashboardNavigation?%3Aembed=y&%3Atabs=n
Dem Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut zufolge gehen etwa 2% aller Krebsneuerkrankungen in Deutschland auf eine HPV-Infektion zurück. Die Entstehung des Gebärmutterhalskrebses ist zu fast 100% mit HPV assoziiert. Zudem wird ein Teil der Krebserkrankungen der inneren und äußeren weiblichen Geschlechtsorgane auf eine HPV-Infektion zurückgeführt. Mittlerweile weiß man jedoch, dass nicht nur Frauen betroffen sind. So ist beispielsweise in neun von zehn Fällen auch das Plattenepithelkarzinom des Afters und die überwiegende Zahl der Peniskarzinome sowie einige Plattenepithelkarzinome des Mund-Rachenraumes auf HPV zurückzuführen.