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Datum: 17.09.2020

Glasfaserausbau: Ortenaukreis wird Vorzeigemodell für viele Regionen Deutschlands

Vodafone unterzeichnet Netzbetreibervertrag

Vodafone Deutschland ist ab sofort offizieller Netzbetreiber des neuen Glasfasernetzes in der Ortenau. Im Rahmen einer Vertragsunterzeichnung im Landratsamt besiegelte das Telekommunikationsunternehmen heute den Netzbetreibervertrag mit der Breitband Ortenau, die als kommunale Gesellschaft den Glasfaserausbau im Landkreis koordiniert. Als Netzbetreiber ist Vodafone fortan Pächter der passiven Netzinfrastruktur, die in den kommenden Jahren sukzessive von der Breitband Ortenau errichtet werden wird. Vodafone ergänzt diese mit seiner aktiven Technik und übernimmt den Betrieb. Das kreisweite Backbone-Netz sowie die einzelnen Ortsnetze sollen bisher unterversorgte Gebäude sowie zentrale Einrichtungen wie Krankenhäuer oder auch Schulen mit Bandbreiten bis zu 1000 Megabit pro Sekunde ans Internet anschließen. Im August hatte sich Vodafone in einem Vergabeverfahren gegen drei weitere Wettbewerber durchgesetzt und bringt nun mehr als hundert Kilometer ihrer eigenen Glasfaserinfrastruktur in das neue Netz mit ein. Als Betreiber versorgt Vodafone künftig die Bürger mit Telekommunikationsdiensten wie Internet, Telefonie und TV. Zugleich ermöglicht sie laut gesetzlicher Vorgabe auch anderen Netzbetreibern die Nutzung der Infrastruktur (Open Access). Somit können die zukünftig versorgten Nutzer ihren Anbieter frei wählen, sofern dieser eine Netzkopplung mit Vodafone vereinbart hat.


„Ich freue mich, dass wir mit Vodafone nun ein starkes, deutschlandweit tätiges Telekommunikationsunternehmen als Partner haben. Damit ist garantiert, dass unsere Bürgerinnen und Bürger, die Ortenauer Unternehmen und Schulen mit schnellem Internet und professionellen Telekommunikationsdiensten versorgt werden. Der kreisweite Glasfaserausbau kann bei uns nun endlich richtig durchstarten“, kommentiert Landrat Frank Scherer die Vertragsunterzeichnung.

 „Der Ortenaukreis schreibt Zukunft. Denn er geht jetzt ins Gigabit-Zeitalter und ist damit Vorzeigemodell für viele Regionen Deutschlands“, sagt Rolf-Peter Scharfe, Leiter Glasfaserkooperationen von Vodafone Deutschland. „Gemeinsam wollen wir die Ortenauer Kommunen vom digitalen Standstreifen auf die Überholspur bringen. Erste Haushalte und Unternehmen werden schon im nächsten Jahr gigabitschnelle Internet-Anschlüsse buchen können. Möglich macht das eine weitsichtige Politik, die heute schon die Weichen für die digitale Zukunft stellt“, so Scharfe.

„Heute zeigt sich, dass es genau richtig war, den Betrieb und Bau des Breitbandnetzes Ortenau im letzten Jahr aufgrund der veränderten Förderkulisse neu auszuschreiben. Anstatt nur bis zu 60 Prozent Landesförderung können wir mit unserem jetzigen Betreibermodell nun von Bund und Land in vielen Bereichen bis 90 Prozent Förderung generieren“, betont Scherer. „Die Übergangszeit haben wir intensiv genutzt und währenddessen 24 lokale Ausbauvorhaben in elf Städten und Gemeinden auf den Weg gebracht mit einem Investitionsvolumen von 51 Millionen Euro, wovon 90 Prozent durch staatliche Mittel gefördert werden“. Auch werde das ursprüngliche Ziel der Breitband Ortenau erreicht, bis Ende 2025 den Ausbau der sogenannten weißen Flecken, also die mit Breitband unterversorgte Bereiche des Kreises, abgeschlossen zu haben. „Wir haben jetzt einen starken Partner an der Seite, die noch rund 10.000 unterversorgten Gebäude werden Ende 2025 mit schnellem Internet versorgt sein“, so der Landrat. „In den nächsten Monaten wird es darum gehen, die ersten bereits durch Bund und Land bewilligten Förderprojekte umzusetzen“, ergänzt Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau. „Noch im Herbst beginnen wir mit der Ausschreibung der Netzplanung, anschließend können wir die weiteren Bauarbeiten vergeben. Anfang nächsten Jahres können dann in den ersten Kommunen die Bagger anrollen“, so Glöck-Frohnholzer.

Bis Ende 2022 schließlich sollen in der ersten Phase insgesamt 14 Kommunen die weißen Flecken – mit Downloadraten von bisher weniger als 30 Megabit pro Sekunde – beseitigt sowie Schulen ans Turbointernet angeschlossen sein.