Gesamtstrategie Ländlicher Raum: Viele erfolgreiche Projekte auf den Weg gebracht
Über die Arbeit des Unterausschusses Gesamtstrategie Ländlicher Raum im vergangenen Jahr berichtete Landrat Frank Scherer in der Sitzung des Kreistags des Ortenaukreises am Dienstagnachmittag (17. April 2018). „Auch im siebten Jahr seiner Arbeit hat der Unterausschuss wieder eine Vielzahl an Projekten initiiert, weiterentwickelt und erfolgreich umgesetzt, um den ländlichen Raum im Ortenaukreis weiter voranzubringen“, so der Landrat. Insbesondere die Grund- und Nahversorgung seien in dieser Zeit im Fokus gestanden. „Mit zahlreichen innovativen Maßnahmen zur Stärkung des Einzelhandels tragen wir zur Attraktivität unserer Gemeinden und Ortschaften bei. Die Bilanz des Unterausschusses kann sich auch in diesem Jahr wieder mehr als sehen lassen! Ich danke allen Ausschussmitglieder, Projektpaten und beteiligten Kollegen für die anhaltend engagierte, kreative Arbeit zum Wohle der Region“, lobte Scherer.
Wie auch aus dem Rechenschaftsbericht für das vergangene Jahr hervorging, hat das Gremium unter anderem sein Unterstützungsangebot zum Aufbau von Dorfläden intensiviert. So wurden zwei Handreichungen mit praktischen ebenso wie rechtlichen Tipps an die Kommunen herausgegeben, zu denen es bereits viele positive Rückmeldungen vonseiten der Städte und Gemeinden gab.
Darüber hinaus hat der Unterausschuss das Projekt „Verkaufswagen als Teil der Grund- und Nahversorgung“ als Ergänzung zu stationären Dorfläden ins Leben gerufen. Erste Ergebnisse einer Umfrage weisen auf eine wachsende Bedeutung und eine gute Akzeptanz bei Kunden und Anbietern hin. Als Projektpartner haben die Hochschule Rottenburg sowie das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Interesse signalisiert.
Die „Standortsampel Einzelhandel“ der IHK ist eine weitere Maßnahme, die im vergangenen Jahr erfolgreich weiter umgesetzt wurde. Dabei handelt es sich um eine Zukunftsprognose, die Gemeinden unter 10.000 Einwohnern hinsichtlich der Einzelhandelsentwicklung und Nahversorgungssicherheit sensibilisieren sowie Zukunftsprognosen geben soll. Zu den acht Gemeinden, die dieses Projekt bereits durchgeführt hatten, kamen in 2017 weitere drei Gemeinden hinzu.
Neben den infrastrukturellen Schwerpunkten wurden aber auch die Arbeitsbereiche „Kulturlandschaft und Tourismus“, „Arbeit, Bildung und Bürgerschaftliches Engagement sowie „Gesundheit“ weiter vorangebracht. So standen etwa das Sonderprojekt „Netzwerk für Familien und Hebammen Ortenau e.V.“, die Offenhaltung der Landschaft, der Renchtalradweg, die Erweiterung des kreisweiten Mountainbikeangebots, das Bauen im Ländlichen Raum, die Bildungskoordinatoren für Zugewanderte oder die Projekte „Helfer vor Ort“ und „Rufauto“ auf dem Programm.
Hintergrundinformation Unterausschuss Gesamtstrategie Ländlicher Raum 2010 hat der Kreistag des Ortenaukreises die von Landrat Frank Scherer initiierte „Gesamtstrategie Ländlicher Raum“ zur Stärkung und Entwicklung des ländlich geprägten Standorts beschlossen. Sie ist Grundlage für die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung und mit Akteuren vor Ort. Zentrales Element ist der Unterausschuss des Kreistages, der sich aus 18 Mitgliedern des Kreistags und 17 Experten, die die verschiedenen Einrichtungen und Akteure im Ländlichen Raum repräsentieren, zusammensetzt. Ziel ist es, konkrete Projekte zu entwickeln, die den ländlichen Raum stärken, dabei Synergien zu schaffen, Doppelstrukturen zu vermeiden und Politik, Experten und Verwaltung nachhaltig zu vernetzen. Zu den in der Vergangenheit bereits erfolgreich gestarteten Projekten zählen die Erstellung eines Masterplans für eines kreisweites „Back-Bone-Netz“, das Projekt „Hagelabwehr Ortenau“, bei dem Flugzeuge im Bereich von Gewitterwolken eingesetzt werden, oder auch das „Date mit der Ortenau“, das initiiert wurde, um junge Mediziner zu überzeugen, sich im Ortenaukreis niederzulassen.