Delegation der Indonesischen Botschaft besucht MYT Anlage in Kahlenberg
Indonesien ist mit 250 Millionen Einwohnern eines der bevölkerungsreichsten Länder Südostasiens und wird in den kommenden Jahren die Abfallwirtschaft neu organisieren. Im Süden von Jakarta, dem Bezirk Nambo, ist eine der größten Abfallbehandlungsanlagen Südostasiens in Planung. Technologisch liegt das Maximum Yield Technology Verfahren (MYT) dort ganz weit vorne. Die Prüfung und Ausarbeitung der Verträge erfolgt derzeit, die Chancen für das MYT Verfahren stehen sehr gut.
Angeboten wird die Anlagentechnik von der EUWELLE aus Emmendingen, einer Tochter der chinesischen WELLE Gruppe. Die WELLE Gruppe hat in Asien bereits vier Anlagen nach dem MYT Verfahren gebaut, unter anderem die derzeit größte MYT Anlage in Bangkok.
Auf Anfrage der Indonesischen Botschaft in Deutschland besuchten am 27. Mai 2021 die EUWELLE gemeinsam mit dem Generalkonsul der indonesischen Botschaft, Acep Somantri, Konsulin Riris Wusananingdyah sowie Konsul Dimas Wisudawan die MYT Anlage des Zweckverbands Abfallbehandlung Kahlenberg in Ringsheim (ZAK). Der Verbandsvorsitzende, Landrat Frank Scherer, sowie der Geschäftsführer des Zweckverbandes Georg Gibis begrüßten die Besucher an der Anlage. Nach einer Anlagenbesichtigung wurde das Konzept der Anlage Nambo vom Geschäftsführer der EUWELLE, Herrn Hubert Wienands vorgestellt.
Die Anlage im Süden Jakartas wird 1.800 Tonnen Abfall pro Tag verarbeiten und damit den Abfall von etwa 2.3 Millionen Menschen entsorgen. Zum Vergleich, mit der Anlage des ZAK am Kahlenberg wird der Abfall von etwa 600.000 Menschen verwertet. Aus dem Abfall wird dann zukünftig elektrische Energie, Kompost und Ersatzbrennstoff erzeugt. Der Ersatzbrennstoff wird an einen weltweit führenden Zementhersteller verkauft. Bisher wird in der dortigen Zementherstellung überwiegend Kohle eingesetzt. Der Ersatzbrennstoff ersetzt den bisher eingesetzten fossilen Energieträger.
Durch die Anlage fallen die bisherigen Emissionen aus der Ablagerung des Abfalls in Deponien weg. Besonders die Vermeidung des in der Deponie entstehenden und zumeist in die Atmosphäre entweichenden Methangases ist neben der Ersatzbrennstofferzeugung ein weiterer Beitrag zur Senkung der Kohlendioxidemissionen.
Die Delegation des indonesischen Generalkonsulates war sichtlich beeindruckt. „Die Anlage ist vom technologischen Konzept aber auch vom insgesamten Eindruck vorbildlich. Man sieht der Anlage nicht an, dass diese bereits nunmehr 15 Jahre in Betrieb ist. Es ist eine große Herausforderung, dieses Beispiel nach Indonesien zu exportieren“, sagte Generalkonsul Somantri.
„Wir geben unser Know-How gerne an internationale Interessenten weiter. Das große Interesse an der MYT Technologie, insbesondere aus den asiatischen Ländern freut uns, und wir leisten gerne einen Beitrag zum Aufbau einer umweltverträglichen Abfallwirtschaft und zum Klimaschutz“, berichtete Verbandsvorsitzender Scherer.
„Mit dem patentierten MYT-Verfahren und unserem Know-How haben wir beim ZAK eine zukunfts-fähige Technologie entwickelt, die seit über 15 Jahren für Sauberkeit, Ökologie und Verlässlichkeit steht. Unsere mechanisch-biologische Abfallbehandlung hat seit ihrer Inbetriebnahme schon rund 1,5 Millionen Tonnen Abfälle behandelt und rund 50 Millionen Kubikmeter Biogas erzeugt und ist damit eine der effizientesten Anlagen der ganzen Branche“, erklärte der Landrat weiter.
Der Zweckverband Abfallbehandlung Kahlenberg besitzt Patente, Gebrauchsmuster und Marken für Technologien zur Behandlung und Verwertung von Abfällen, die von Geschäftsführer Gibis und seinem Team erarbeitete und kontinuierlich weiterentwickelte wurden. Dieses Know-how des ZAK wurde bereits in Anlagen im nordfranzösischen Lille, in Bangkok, und in drei Anlagen in China eingebracht.
Mit einer Vergabe der Anlagenlieferung Nambo wird Ende des zweiten Quartals 2021 gerechnet. Die Bauzeit der Anlage beträgt etwa 30 Monate.