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Datum: 20.08.2021

Das Ernährungszentrum Ortenau informiert über eine nachhaltige Ernährung

Der Bereich Ernährung ist in Deutschland für nahezu 20 Prozent des durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausstoßes von CO2 verantwortlich. „Dies zeigt, welchen großen Einfluss unsere täglichen Entscheidungen beim Einkaufen und Essen auf unser Klima haben“, so Luzia Bollack-Beuschlein, Leiterin der Ernährungszentrums Ortenau. „Durch bewusste Änderungen des Ernährungs-und Konsumverhaltens kann jeder einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.“ Wer beim Einkauf von Lebensmitteln zu regionalen und saisonalen Produkten greift, hat sich für kurze Transportwege und eine bessere CO2 Bilanz entschieden.

Vor allem reichlich Gemüse, Vollkorngetreide, Obst, Hülsenfrüchte und Nüsse sollten laut Bollack-Beuschlein auf dem Speiseplan stehen. „Der Ortenaukreis bietet für den Anbau von Obst und Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten und Kartoffeln klimatisch ideale Bedingungen“, so die Fachfrau. Auch beim Fleisch solle man auf regionale Erzeugung und artgerechte Tierhaltung achten. In Deutschland liege der aktuelle Fleischverzehr bei rund 60 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt dagegen eine Menge von 300-600 Gramm Fleisch-und Fleischwaren pro Woche.  „Dies hätte nicht nur positive Auswirkungen auf Treibhausgasemissionen, sondern auch auf die Gesundheit“, so die Leiterin des Ernährungszentrums.

„Wer unverarbeitete Produkte kauft und selbst daraus etwas zubereitet, weiß genau was er isst und kann den Zucker,-Salz und Fettgehalt selbst bestimmen. Das ist nicht nur gut für das Klima, sondern auch für unsere Figur und unseren Geldbeutel. Gleichzeitig wird der Berg an Plastik-und Verpackungsmüll reduziert“, so Bollack-Beuschlein weiter.                                                                                                                                                      Sie empfiehlt einen Wochenspeiseplan und sich durch einen Einkaufszettel von Spontankäufen abzuhalten: „Kaufen wir mehr als wir brauchen, besteht die Gefahr, dass Lebensmittel, für deren Herstellung Rohstoffe, Energie, Wasser und Arbeitskraft eingesetzt wurden, einfach in der Tonne landen. Dieses Schicksal erleiden in Deutschland rund 75 Kilogramm Lebensmittel pro Kopf und Jahr. Das sind täglich rund 200 Gramm pro Person. Überwiegend werden Obst-und Gemüse, Brot und Backwaren sowie Reste von Mahlzeiten weggeworfen. Die Hälfte davon wäre vermeidbar.“ 

Auch das Mindesthaltbarkeitsdatum sollte man laut der Expertin immer mit allen Sinnen überprüfen. „Wenn das angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Packung abgelaufen ist, heißt es noch nicht, dass das Lebensmittel nicht mehr genießbar ist“, erläutert Bollack-Beuschlein weiter. Sind deutliche Veränderungen in Farbe, Konsistenz, Geruch oder Geschmack erkennbar, sollten die Produkte besser entsorgt werden. Nach Ablauf des Verbrauchsdatums, das bei sensiblen Lebensmittel wie etwa Hackfleisch, Geflügelfleisch oder Fisch angegeben ist, sollten die Produkte nicht mehr verzehrt werden. Lebensmittel sind länger haltbar, wenn Sie richtig gelagert werden. Sinnvoll sei, Vorräte regelmäßig zu überprüfen und vor dem Einkauf zu schauen, was noch vorhanden ist. „Auch Resteküche kann sehr kreativ sein und mit neuen Geschmackskombinationen überraschen. Die Wertschätzung von Lebensmitteln und der Schutz unseres Klimas müssen mehr in unser Bewusstsein rücken und unser tägliches Handeln beeinflussen“, fordert Bollack-Beuschlein zum Umdenken auf. 

Mehr Informationen und Rezepte zum Thema Ernährung sowie zu Veranstaltungen sind auf der Homepage des Ernährungszentrums unter www.EZ-Ortenau.de zu finden.