Breitbandausbau in der Ortenau: 13 Lahrer Schulen an das Glasfasernetz angeschlossen
Gemeinsame Medieninformation des Ortenaukreises und der Stadt Lahr
Das Jahr beginnt mit einer erfreulichen Nachricht für Lehrer und Schüler in Lahr: Insgesamt 13 Schulen – darunter sieben städtische und sechs Kreisschulen – sind nun an das leistungsstarke Glasfasernetz angeschlossen. Elf Schulen verfügen über einen direkten Glasfaseranschluss, während zwei weitere Schulen über die Infrastruktur der Brüder-Grimm-Schule mitversorgt werden. Damit Dienste wie Internet, E-Mail und Telefonie funktionieren, hat Vodafone Deutschland die passive Glasfaser-Infrastruktur an sein aktives IP-Netz angeschlossen. Informationen zum Ausbau und der Bedeutung dieses wichtigen Etappenziels präsentierten Landrat Thorsten Erny, Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert und weitere Beteiligte am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz im Scheffel-Gymnasium.
„Schnelles und zuverlässiges Internet ist heute eine unverzichtbare Grundlage für modernes Lernen. Es eröffnet Schulen zahlreiche digitale Möglichkeiten – sei es für innovativen Unterricht, reibungslose Kommunikation oder effiziente Schulverwaltung“, betonte Thorsten Erny. „Mit dem Glasfaserausbau schaffen wir die technischen Voraussetzungen, um Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte bestmöglich auf die Anforderungen der digitalen Zukunft vorzubereiten.“
Markus Ibert hob die besondere Bedeutung dieses Projekts für die Stadt hervor: „Die Anbindung an das Glasfasernetz ist ein zentraler Schritt, um unsere Schulen zukunftsfähig aufzustellen“, sagte er. „Es geht dabei nicht nur um schnelleres Internet, sondern auch um die Möglichkeit, digitale Lernangebote nachhaltig in den Schulalltag zu integrieren. Das schafft moderne Rahmenbedingungen für die Lehrkräfte und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler.“
Zwei Schulen wurden von der Stadt Lahr aus eigenen Mitteln ausgebaut, während die anderen mit Hilfe staatlicher Fördermittel erschlossen werden konnten. Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der den Glasfaserausbau in der Ortenau koordinierenden Breitband Ortenau GmbH & Co. KG, sagte: „Die Anbindung von 13 Schulen an das Glasfasernetz in Lahr ist ein wichtiger Meilenstein. Doch unsere Arbeit ist damit noch längst nicht abgeschlossen. Unser Ziel ist es, die gesamte Stadt und den Ortenaukreis flächendeckend mit leistungsstarkem Internet zu versorgen und so die digitale Infrastruktur in der Region weiter zu stärken.“
Im Anschluss an die Pressekonferenz boten Lehrer des Scheffel-Gymnasiums einen praktischen Einblick in die neuen Möglichkeiten, die sich durch den Anschluss an das Turbo-Internet ergeben. Philipp Freykowski, stellvertretender Schulleiter des Scheffel-Gymnasiums, sagte: „Alle Schülerinnen und Schüler ab der 10. Klasse werden bei uns mit einem schuleigenen Tablet ausgestattet, das als Schulheft, zum Nutzen digitaler Schulbücher und für die digitale Zusammenarbeit verwendet wird. Unsere Schülerinnen und Schüler arbeiten auch mit KI-Lösungen oder betreiben Recherchen übers Internet. Da entsteht ein Volumen an Netzwerk-Traffic, das mit der bisherigen Internetverbindung kaum noch zu bewältigen war. Mit einer Downloadgeschwindigkeit von bis zu 4000 Megabit pro Sekunde funktioniert all das nun reibungslos. Die Glasfaser ist also ein echter Gewinn für unsere Schule und eröffnet uns im pädagogischen Bereich spannende neue Möglichkeiten.“
Hintergrund: Breitbandausbau in Lahr:
Derzeit bauen die Breitband Ortenau und Vodafone im gesamten Ortenaukreis Glasfaser für 10.000 Haushalte, Unternehmen und Schulen gefördert aus – darunter auch in Lahr. Neben dem Anschluss der Schulen gibt es auch positive Nachrichten beim eigenwirtschaftlichen Ausbau in Lahr zu vermelden. Gleich drei Telekommunikationsunternehmen haben Interesse daran bekundet, verschiedene Teile der Stadt eigenwirtschaftlich auszubauen. Die Deutsche Telekom hat bereits begonnen, die Kernstadt sowie die Stadtteile Kippenheimweiler, Langenwinkel und Hugsweier mit Glasfaser zu erschließen. Dieser Ausbau wird in zwei Clustern erfolgen, sodass in diesen Gebieten bis Ende 2027 die technischen Voraussetzungen für das Turbo-Internet geschaffen werden sollen. Das Telekommunikationsunternehmen 1&1 hat zudem Interesse bekundet, die Gewerbegebiete Weingartenstraße, Hexenmatt, Einsteinallee, Europastraße und Raiffeisenstraße auf eigene Kosten auszubauen. Auch die Deutsche Glasfaser, die Anfang 2024 aus dem Projekt ausgestiegen war, hat wieder Interesse an mehreren Stadtteilen signalisiert. „Diese Bekundung ist allerdings unverbindlich und heißt nicht, dass es zu einer festen Ausbauzusage kommt“, so Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau. „Gleichzeitig bedeutet das für uns, dass wir für die betroffenen Gebiete vorerst keinen Förderantrag stellen können, da ein privates Unternehmen Interesse am Ausbau angemeldet hat.“
Beim staatlich geförderten Breitbandausbau steht Lahr hingegen vor erheblichen Schwierigkeiten. Hintergrund ist eine im Juli 2024 überraschend vom Bund verkündete Kürzung der Bundesmittel für die Breitbandförderung. Diese wurden für 2024 um ein Drittel auf 2 Milliarden Euro gekürzt und sollen 2025 auf 1 Milliarde Euro reduziert werden. „Für den geförderten Ausbau in Lahr werden im Falle einer Förderzusage 50 Prozent vom Bund und weitere 40 Prozent vom Land übernommen. Die Entscheidung des Bundes stellt uns daher vor enorme Herausforderungen bei der Umsetzung unserer Ausbaupläne", sagt Josef Glöckl-Frohnholzer. Ein Beschluss des Gemeinderats, ob die Stadt Lahr in den geförderten Ausbau einsteigt, ist noch nicht gefasst worden.
Folgende Schulen haben nun Zugang zum Turbo-Internet:
Städtische Schulen:
Schutterlindenbergschule
Luisenschule Außenstelle Industriehof
Otto Hahn Realschule
Scheffel Gymnasium
Gutenbergschule
Friedrichschule
Max-Planck-Gymnasium
Kreisschulen:
Integriertes Berufliches Gymnasium (IBG) mit Kaufmännische Schule
Maria Furtwängler Schule (wird über Brüder-Grimm-Schule mitversorgt);
Badische Malerfachschule
Gewerbliche Schulen Lahr
Brüder-Grimm-Schule
Georg Wimmer Schule (wird über Brüder-Grimm-Schule mitversorgt)