Sprungziele
Hauptmenü
Inhalt
Datum: 31.10.2023

Auszahlungen der Förder- und Ausgleichsleistungen des Gemeinsamen Antrags 2023 verzögern sich
Auszahlungen voraussichtlich erst 2024

Im Ortenaukreis werden über die verschiedenen flächenbezogenen Agrarförderverfahren jährlich bis zu 25 Millionen Euro an über 3.000 Landwirtschaftliche Unternehmen zum Ausgleich von Bewirtschaftungserschwernissen und erhöhter Umwelt- und Tierwohlstandards zur Verfügung gestellt. Wie das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz kürzlich informierte, werden die nötigen Finanzmittel für erste Auszahlungen in 2023 erst Ende des Jahres zur Verfügung stehen. Der Bund sei aufgrund gestiegener Kreditzinsen nicht bereit, die für eine frühere Auszahlung erforderliche Zwischenfinanzierung der EU-Mittel zu übernehmen, heißt es in der Nachricht des Ministeriums. „Diese Verzögerung ist sehr ärgerlich“ äußert sich Diana Kohlmann, Dezernentin für Ländlichen Raum, zu der angekündigten Verzögerung. „Diese Mittel sind dringend notwendig, um die Bewirtschaftung unserer vielfältigen Kulturlandschaft aufrechtzuerhalten.“

Die Gewährung von Agrarfördermitteln ist darüber hinaus an die Einhaltung umfangreicher Auflagen gebunden. Die Antragsbearbeitung und Kontrolle dieser Auflagen ist Aufgabe der Landratsämter. Der Ortenaukreis sei gewillt alles zu ermöglichen, was in seiner Macht stehe, betont Kohlmann. „Wir geben Vollgas, um das hier Nötige zu veranlassen“, so die Dezernentin weiter. Auch wenn die zur Antragsbearbeitung notwendigen Fachprogramme, aufgrund umfangreicher Änderungen der IT-Systeme, erst deutlich verspätet vom Land Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt werden konnten. Die verspätete Bereitstellung der Fachverfahren hatte zur Folge, dass für die Fehlerbearbeitung und Durchführung aller notwendigen Kontrollen ein stark verkürzter Zeitraum zur Verfügung steht.

Aufgrund der Kulturartenvielfalt mit überdurchschnittlich vielen Kleinbetrieben und der Bindung der Fördermittel an höhere Umweltstandards hat sich die Kontrollquote in diesem Jahr zugleich um ein Vielfaches erhöht. So sind etwa sieben Prozent der Ackerfläche im Ortenaukreis auf Einhaltung der Standards vor Ort in Augenschein zu nehmen. „Alle Kolleginnen und Kollegen arbeiten mit Nachdruck daran, bis zum ersten Auszahlungstermin noch so viele Anträge wie möglich in eine Auszahlung zu bekommen“, so Arno Zürcher, Leiter des Amtes für Landwirtschaft. „Wir gehen jedoch davon aus, dass die Auszahlungsquote der vergangenen Jahre nicht erreicht werden kann und daher viele Unternehmen beim ersten Auszahlungstermin keine Auszahlung erhalten werden.“