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Ampelanlage am Sulzer Kreuz wird in Betrieb genommen

Lösung des Landratsamts soll für mehr Sicherheit sorgen 

Am sogenannten „Sulzer Kreuz“ auf der Bundesstraße 3 (B3) zwischen Lahr und Kippenheim ereigneten sich immer wieder Unfälle. Eine provisorische Maßnahme des Straßenbauamts des Ortenaukreises soll jetzt für mehr Sicherheit sorgen. Ab Mittwoch, 14. Juni, regelt eine verkehrsabhängige Lichtanlage mit moderner LED-Technik den Verkehr. Damit werde insbesondere den von der Kreisstraße K5352 von Sulz kommenden Verkehrsteilnehmern das Einordnen auf die B3 erleichtert und die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger erhöht.

Über die schwierige Verkehrssituation am Sulzer Kreuz wurde in politischen Gremien wiederholt beraten, ohne dass eine endgültige Entscheidung getroffen worden konnte. Erst durch den Vorschlag von Landrat Frank Scherer, als kurzfristige Lösung die Installation einer provisorischen Ampelanlage prüfen zu lassen, kam Bewegung in die Angelegenheit. „Nach internen Abstimmungen mit dem Regierungspräsidium Freiburg, der Stadt Lahr und der Polizei haben wir umgehend mit der Realisierung der Maßnahme begonnen“, informiert Roland Gäßler, Leiter des Straßenbauamts des Ortenaukreises. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Anlage von einem Ingenieur-Büro geplant und parallel mit den Tiefbauarbeiten begonnen.

„Die Tiefbauarbeiten sind fast abgeschlossen und die Signalprogramme der Lichtanlage bereits programmiert, so dass wir wie geplant die Anlage am 14. Juni in Betrieb nehmen können und damit die Situation am Sulzer Kreuz vorerst entschärfen“, so Gäßler. Momentan laufe die letzte Prüfphase. Ist diese erfolgreich, wird die Anlage zukünftig rund um die Uhr in Betrieb sein und dabei je nach Verkehrsaufkommen mit flexiblen Grünzeiten arbeiten. „Wenn keine Anforderungen durch die Kreisstraße oder durch Fußgänger und Radfahrer vorliegen, bleibt die Ampel für die Bundesstraße auf grün stehen“, sagt Gäßler. Die Anforderungen dreier möglicher Nebenphasen erfolge durch moderne Video-Technik, ebenso die Verlängerungsmöglichkeiten der einzelnen Grünphasen. „Bilder zeichnen die Videokameras dabei nicht auf, sie dienen lediglich der Feststellung der Fahrzeuge und entsprechen den bekannten Fahrbahn-Induktionsschleifen“, erklärt der Straßenbauamtsleiter.

Radfahrer und Fußgänger, die die B3 überqueren möchten, werden jetzt in einer eigenen Signal-Phase sicher über die Bundesstraße geführt. „Hierzu wurde die Dreiecksinsel umgebaut, Auf- und Abfahrrampen geschaffen und eine neue Ost-Westquerung hergestellt“, so Gäßler. Bei der provisorischen Anlage komme die gleiche LED-Technik wie bei fest installierten Signalanlagen zum Einsatz, die einen sicheren und wirtschaftlichen Betrieb der Anlage garantiere. „Das bei älteren Lichtsignalanlagen manchmal auftretende Phantomleuchten bei tiefstehender Sonne, vor allem in den Wintermonaten, ist hier absolut ausgeschlossen“.
In den unmittelbaren Zufahrtsbereichen der Signalanlage wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit aus Sicherheitsgründen zunächst auf 50 Kilometer pro Stunde beschränkt. Nach positivem Betriebsverlauf könne auf 70 Kilometer pro Stunde erhöht werden. Die Kosten für die Baumaßnahme belaufen sich auf rund 25.000 Euro, die der Ortenaukreis aus Erhaltungsmitteln des Bundes bereitstellt.

Mit dem Bundestagsbeschluss vom 28. Januar 2016 für einen autobahnparallelen Ausbau der Rheintalbahn wurde auch die Planung für die Entlastung der Ortsdurchfahrten der B3 durch Kippenheim sowie der Kreisstraßen durch Kippenheimweiler, Langenwinkel und Mahlberg wieder aufgenommen. Die neue Trasse soll vom Gewerbegebiet Orschweier, an Kippenheimweiler vorbei Richtung Lahr-Langenwinkel westlich der vorhandenen Rheintalbahn verlaufen. „Um eine solide Entscheidungsgrundlage zu haben, werden wir in der zweiten Jahreshälfte 2017 die bestehende ältere Planung überprüfen und die Kostenschätzung aktualisieren und im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit Varianten unter aktuellen Rahmenbedingungen untersuchen“, informiert Gäßler. Südlich von Lahr sei eine Querverbindung zur B3 vorgesehen. „Eine Möglichkeit, diese Querspange an die B3 anzuschließen, wäre direkt im Bereich der jetzigen Einmündung der Kreisstraße von Sulz kommend möglich. Diese Kreuzung hätte dann deutlich bessere Voraussetzungen, um als Kreisverkehr konzipiert zu werden“, sagt Gäßler hinsichtlich einer langfristen Lösung am Sulzer Eck. Gäßler betont aber auch: „Es gibt zu dieser Option noch keine Festlegungen. Im Rahmen der Vorplanung werden alle möglichen Varianten gegenüber gestellt und mit den Behörden, insbesondere dem Regierungspräsidium als Vertreter des Baulastträgers der B3, und den weiteren Betroffenen abgestimmt.“