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20 Jahre Ernährungszentren in Baden-Württemberg

Wichtige Schnittstelle zwischen Verbraucher und Erzeuger

Rund 100 Gäste begrüßte Landrat Frank Scherer gestern im Großen Sitzungssaal des Landratsamt zum Festakt „20 Jahre Ernährungszentren in Baden-Württemberg“. Gemeinsam mit Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch vom Ministerium Ländlicher Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg hatte Scherer zur Jubiläumsfeier nach Offenburg eingeladen. Unter den rund 100 Gästen aus Politik, Verwaltung und Berufsverbänden war auch die frühere Landwirtschaftsministerin Gerdi Staiblin, die vor über zwei Jahrzehnten die Idee zur Einrichtung der Ernährungszentren hatte.  

Seit zwanzig Jahren gibt es die vier landesweiten Ernährungszentren an den Standorten Ludwigsburg, Karlsruhe, Offenburg und Bad Waldsee. Als neutraler Ansprechpartner für alle Fragen rund um Essen und Trinken verbinden sie Theorie und Praxis und geben praktische Hilfen zu mehr Genuss und Wohlbefinden im Alltag. Dabei verfolgen sie das gemeinsame Ziel, die Bevölkerung über Lebensmittel von der Produktion bis zum Verbrauch zu informieren und die praktischen Kompetenzen der Menschen zu stärken. 

„Gute Lebensmittel sind heute in Mitteleuropa reichlich vorhanden. Dennoch greifen viele Menschen zu minderwertigen Nahrungsmitteln. Oft fehlt es an der Bereitschaft, eine ausgewogene Ernährung im eigenen Leben umzusetzen. Auch, weil häufig die Alltagskompetenzen im Bereich Nahrungszubereitung und Haushaltsführung fehlen. Viele haben es nicht gelernt, auch einfachste Gerichte zu kochen und worauf beim Einkauf geachtet werden sollte. Deshalb brauchen wir unsere Ernährungszentren, die genau hier ansetzen und wichtige Hilfe und Unterstützung geben. Sie zeigen seit 20 Jahren als Schnittstelle zwischen Verbraucher und Landwirt, wie Nahrungsmittel vor Ort auf den landwirtschaftlichen Betrieben erzeugt werden und wie man daraus lecker, vielseitig und zeitgemäß kocht“, betonte Landrat Scherer zur Eröffnung des Festakts.  

„Bei der Fülle der Informationen rund um die Ernährung, die es im Internet, in sozialen Netzwerken, Blogs, über Apps oder Videos gibt, suchen Verbraucherinnen und Verbraucher nach Orientierung und verlässlicher Information. Die Ernährungszentren sind die kompetenten Ansprechpartner vor Ort“, betonte Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.  

In der Talkrunde „Die Arbeit der Ernährungszentren aus verschiedenen Perspektiven“ mit Martin Schreiner, Dezernent für den Ländlichen Raum im Landratsamt Ortenaukreis, Präsidentin Rosa Karcher vom Landfrauenverband Südbaden, Ex-Speerwerf-Weltmeisterin Christina Obergföll und Hochschulprofessor Steffen Schaal plädierte die Staatssekretärin für einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln. „Wer sich im Klaren darüber ist, mit welchem Aufwand Lebensmittel produziert werden und welche Mühe damit verbunden ist, geht sorgfältiger und bewusster mit ihnen um“, erklärte Gurr-Hirsch. In Deutschland seien dies pro Jahr und Person rund 82 Kilogramm, was in etwa 235 Euro entspreche. 

„Warum sollten wir Lebensmittel aus der Ferne kaufen, wenn so gute Produkte direkt vor unserer Haustür wachsen?“, fragte Martin Schreiner, Dezernent für den Ländlichen Raum im Landratsamt Ortenaukreis und konstatierte: „Brombeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren oder Walnüsse - in der Ortenau wachst heimisches Superfood auf Hunderten von Hektar. Unser Ernährungszentrum vermittelt als wichtige Bildungseinrichtungen dazu die ernährungsphysiologischen Grundlagen. Ausgewogene Ernährung ist mit heimischen Produkten jederzeit möglich. Daher sollte unser Ziele sein, mehr Ortenau auf dem Teller in heimischen Küchen und Gastronomie zu bekommen“, bekräftigte der Dezernent.