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Datum: 28.10.2021

»Medien und der Spaßfaktor Realität« im Fokus der Abschlussveranstaltung der Elternschule 2021 der PB Achern

Vergangenen Freitag fand im Festsaal der Illenau in Achern die abschließenden Veranstaltung der „Elternschule 2021“ der Psychologischen Beratungsstelle (PB) Achern statt. Sie stand unter dem Motto „Zwischen Homeschooling und Mediensucht – Eltern, Kinder und Jugendliche in herausfordernder Zeit“. Zugleich wurde mit dieser Elternschule auch das Jubiläum „25 Jahre Elternschule der PB Achern“ gefeiert.
Niels Pruin, Suchttherapeut aus Augsburg, gab Informationen, die sich vom effizienten und aufmerksamkeitsgerechten Homeschooling über Fragen der Computerspielsucht bis zu ganz konkreten Tipps im „Medienalltag“ erstreckten.

„Etwa drei Prozent der Kinder und Jugendlichen sind süchtig nach Spielen oder Social Media“, begrenzte Pruin das Szenario. Allerdings gebe es auch eine höhere Zahl von jungen und älteren Nutzenden, die sich unter der Kategorie „riskante Nutzung“ bewegten. Gut und hilfreich, so Niels Pruin, sei vor allem, sich den „Spaßfaktor Realität“ zu bewahren. Hierfür seien Eltern nicht nur Vorbilder sondern immer auch wichtige Begleiter und Unterstützer. In den Beratungen für Familien werde somit immer auch bedacht, welche Funktionen Spiele und andere Nutzungsweisen des Internets hätten, um dann altersgerechte und lustvolle Alternativen zu finden. Viel Interesse fand der Vortragende auch für ganz konkrete Möglichkeiten, sich vom Smartphone zu befreien. „Machen Sie das Handy unattraktiv, mit einem nervigen Klingelton, einem peinlichen Hintergrundbild oder einem komplizierten Zugangscode. Schaffen Sie handyfreie Zonen wie etwa das Schlafzimmer oder die Toilette“, so Pruin.

Als eine weitere konkrete Medienregel führte Pruin die „3-6-9-12-Regel“ an. Kinder unter drei sollten nach ihr keine Bildschirmmedien, unter sechs keine Spielkonsole, unter neun kein Smartphone und unter 12 keine unbeaufsichtigte Computer- und Internetnutzung haben.

Neben den Eltern und Erziehenden hatten Heiko Faller, Dezernent für Bildung, Jugend, Soziales und Arbeitsförderung des Ortenaukreises und Achern Oberbürgermeister Klaus Muttach viel Anerkennung für die gleichermaßen niederschwellige wie zeitgemäß attraktiven und nun über 25 Jahre gut besuchten Veranstaltungen der Psychologischen Beratungsstelle Achern. Ullrich Böttinger, Leiter des Amts für Soziale und Psychologische Dienste beim Ortenaukreis, fasste in seinem Fachimpuls, zusammen. „Wenn es die Elternschule nicht gäbe, müsste sie spätestens jetzt erfunden werden. Die hohe Zahl von etwa 3000 Erreichten und deren Rückmeldungen sprechen sehr für eine qualifizierte und attraktive Unterstützung der Eltern.“ 

Michael Karle, Leiter der PB Achern, dankte abschließend den Eltern und Kollegen der PB. „Der bunte Strauß der Themen und die Möglichkeit, aktiv und präventiv mit Erziehenden ins Gespräch zu kommen, entsteht durch Ihr hohes Engagement und bleibt somit lebendig.“