Aktionswoche Geodäsie: »Entdecke die Welt der Geodäsie«
In Baden-Württemberg startete am 11. Juli die achte Aktionswoche Geodäsie. Unter dem Motto „Faszination Erde – Deine Zukunft“ wollen Geodäten im ganzen Land mit vielfältigen Aktionen Schülerinnen und Schüler auf die Arbeit und das Berufsfeld der Geodätinnen und Geodäten aufmerksam machen.
Das Amt Vermessung & Flurneuordnung des Landratsamts Ortenaukreis beteiligt sich von Anfang an mit eigenen Aktionen an der nun im achten Jahr stattfindenden Aktionswoche Geodäsie. „Als Ausbildungsbetrieb für Vermessungstechniker und für den gehobenen und höheren vermessungstechnischen Verwaltungsdienst wollen wir auf unseren tollen Beruf aufmerksam und für unser Amt Werbung machen“, erläutert Christiane Benz, Sachgebietsleiterin in der Flurneuordnung. Durch die Teilnahme an der Aktionswoche Geodäsie biete sich die Chance, die Vermessungsberufe insbesondere bei den Schülerinnen und Schülern bekannt zu machen.
Seit mehreren Jahren bietet das Amt in Kooperation mit Schulen in der Ortenau speziell für Schülerinnen und Schüler konzipierte Vermessungsübungen an. Darin können die Jugendlichen ihr im Mathematikunterricht erworbenes Wissen praktisch umsetzen.
Die Aktion fand am 12. Juli am Oken-Gymnasium in Offenburg statt. Dort wurde den Schülerinnen und Schülern der neunten Klassen Anwendungsbereiche ihres mathematischen Lernstoffs praktisch aufgezeigt. Ganz nach dem Motto der Aktionswoche Geodäsie: „Entdecke die Welt der Geodäsie“ konnten die Teilnehmer in Kleingruppen an drei Stationen direkt auf der Wiese vor der Rüdiger-Hurrle-Leichtathletikhalle in Offenburg vermessungstechnisches Geschick üben und mathematisches Wissen anwenden.
Mithilfe eines modernen Tachymeters wurde die indirekte Entfernungsmessung bei der Leichtathletik, z.B. Speerwurf oder Kugelstoßen, mittels Cosinus-Satz vermittelt. Die Jugendlichen durften bei einer sportlichen Weitwurf-Challenge mit Heulern ihre Würfe selbst nachmessen. Dann sollte die Höhe eines Flutlichtmastes mit Hilfe eines alten Theodolites und eines Bandmaßes bestimmt werden. Hier erfolgte die Höhen-Berechnung über die Tangens-Funktion im vertikalen Dreieck.
Und zuletzt wurde mittels Winkelprisma ein unregelmäßiges Viereck mit Hilfe von rechten Winkeln eingemessen, damit der Flächeninhalt berechnet werden kann. Unter Anwendung des Satzes des Pythagoras wurden die gemessenen Maße kontrolliert.
Hier zeigt sich eindrücklich, dass die Mathematik sehr wohl einen praktischen Nutzen hat, so der Ausbildungsverantwortliche Gerald Doll. Er ermutigte sie, im Rahmen eines Praktikums auf dem Amt vertieft in die Arbeit der Geodäten zu blicken – er freue sich auf ein Wiedersehen.
Die Aktion stieß auf sehr positive Resonanz – sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Lehrerinnen und Lehrern. Ebenso waren die beteiligten Auszubildenden und Kolleginnen und Kollegen des Amtes mit viel Freude und Engagement bei der Sache.
Hintergrund:
Hinter der Aktionswoche stehen die geodätischen Verbände, Institutionen, Berufs- und Hochschulen, Universitäten, Behörden, Kommunen, Firmen und Ingenieurbüros aus ganz Baden-Württemberg. Träger ist der DVW Baden-Württemberg e.V., organisiert wird die Veranstaltung von der Geschäftsstelle der Aktionswoche Geodäsie Baden-Württemberg.
„Geodäten sind gefragte Ansprechpartner – nicht nur bei der klassischen Vermessung und bei Grenzfestlegungen werden sie gebraucht, sondern auch beim Flächenmanagement, bei Stadtplanung und Stadtentwicklung, in Industrie und Technik, in der Navigation und Mobilität bis hin zur Vernetzung von Daten“, sagt Ansgar Jäger, Leiter des Amts Vermessung & Flurneuordnung beim Landratsamt Ortenaukreis. „Mit den landesweiten Aktionen soll deutlich gemacht werden, dass Geodäsie für Zukunftsfragen wie Energiewende oder Digitalisierung unverzichtbar ist. Wir freuen uns, wenn wir vor allem bei Schülern die Neugierde auf Geodäsie wecken. Wer selbst erlebt, was man mit den Fächern Mathematik, Physik und Technik in der Welt alles machen kann, der hat auch Spaß daran.“