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Datum: 07.03.2020

Vier weitere bestätigte Corona-Erkrankungen im Ortenaukreis

Ortenau Klinikum widmet Betriebsstelle Kehl als breit aufgestelltes Isolierzentrum mit erforderlicher Funktionalität

Am Samstag bestätigte das Sozialministerium Baden-Württemberg vier neue Covid-19-Fälle im Ortenaukreis. Damit steigt die Zahl der bestätigten Corona-Infizierten im Kreis auf sechs. Bei den Neu-Infizierten handelt es sich um drei Frauen und einen Mann aus Rheinau, Willstätt und Kehl. Der Mann und zwei Frauen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Eine bereits schwer vorerkrankte ältere Frau, bei der jeder Infekt zu einem kritischen Zustand geführt hätte, war seit dem 2. März zur Behandlung im Kehler Klinikum und wurde nun in die Isolierstation verlegt.

Noch am Samstagvormittag hat der Sonder-Stab „Corona“ unter Leitung von Landrat Frank Scherer entschieden, dass die Betriebsstelle Kehl des Ortenau Klinikums als breit aufgestelltes Isolierzentrum mit allen erforderlichen personellen und technischen Ressourcen eingerichtet wird. Die Kehler Betriebsstelle war aufgrund ihrer guten Funktionalität zuvor bereits im Fokus der Planungen.

Das Gesundheitsamt ermittelt inzwischen in allen Fällen die Kontaktpersonen der Infizierten, um die Infektionsketten einzudämmen. Alle bereits erkrankten Personen haben sich entsprechend ihrer Symptome richtig verhalten. Erst im Verlauf ist der neue Coronavirus als mögliche Erkrankungsursache in den Fokus gerückt, weil sich neue Rahmenbedingungen ergeben haben, so z.B. dass es bereits viele bekannte Erkrankungen aus Südtirol gibt.

Soweit es der Gesundheitszustand der rund 75 Patienten im Kehler Klinikum erlaubt, werden diese geordnet entlassen und eine häusliche Isolierung empfohlen. Patienten die weiterhin stationär behandelt werden müssen, verbleiben im Klinikum Kehl. Patienten, die im engeren Kontakt zur erkrankten Patientin waren, werden auf einer separaten Station untergebracht. Neue Patienten werden in Kehl nicht mehr behandelt und nicht mehr aufgenommen. Die Notaufnahme ist geschlossen. Patienten mit dringenden medizinischen Notfällen müssen sich an eine andere Notaufnahme des Ortenau Klinikums wenden. Mitarbeiter des Klinikums, die engen Kontakt zur Patientin hatten, begeben sich in häusliche Quarantäne. Die anderen Mitarbeiter kümmern sich mit erhöhten Schutzmaßnahmen weiterhin um die verbliebenen Patienten. Das medizinische Personal des Ortenau Klinikums ist hygienisch geschult und darauf trainiert, mit solchen Situationen routiniert umzugehen. Sie können mit entsprechenden Schutzvorkehrungen Patienten behandeln, ohne diese zu gefährden. Damit ist garantiert, dass die Betreuung der stationären Patienten fortgeführt werden kann.

Aufgrund der steigenden Corona-Infektionen im Ortenaukreis wurde für Kehl ein absolutes Besuchsverbot sowie für alle Betriebsstellen des Ortenau Klinikums ein eingeschränktes Besuchsverbot ausgesprochen. Zur Vorsorge dürfen ab heute bis auf Weiteres nur noch Ehepartner und Verwandte ersten Grades (d.h. Eltern und Kinder) Patienten besuchen, damit soll ein klinischer Ausbruch verhindert werden.

Es wird dringend darum gebeten, nicht die Notrufnummern zu blockieren oder selbstständig Arztpraxen oder Krankenhäuser aufzusuchen. Sollten innerhalb von 14 Tagen nach Rückkehr aus einem Risikogebiet oder dem Kontakt zu einer nachweislich erkrankten Person Symptome wie Fieber, Husten oder Atemnot auftreten, ist zuerst der Hausarzt zu kontaktieren. Wer am Wochenende medizinische Probleme bekommt, dem hilft der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116 117 weiter.