Sprungziele
Hauptmenü
Inhalt
Datum: 24.03.2020

Neun Covid-19-Erkrankte wieder gesund!

Im Ortenaukreis sind die ersten an COVID-19 erkrankten Personen wieder gesund. „Neun Personen gelten als geheilt. Bei allen verlief die Erkrankung milde, sie sind gesund und können wieder arbeiten gehen und am normalen Leben teilhaben“, informiert Landrat Frank Scherer. „Das ist in diesen Tagen eine erfreuliche und mutmachende neue Nachricht“, so der Landrat. „Dennoch appelliere ich nochmals an alle Ortenauerinnen und Ortenauer: Leisten Sie Ihren maximal möglichen persönlichen Beitrag, damit sich die Ausbreitung des Virus verlangsamt. So kann jede und jeder helfen, Leben zu retten! Gleichzeitig arbeiten wir mit Hochdruck daran, uns in allen relevanten Bereichen, insbesondere in unseren Krankenhäusern, bestmöglich auf die kommende Infektionswelle vorzubereiten!“, bekräftigt Scherer.


„Das Ortenau Klinikum bündelt seit über zwei Wochen frühzeitig seine Kräfte, um auch für die kommenden Wochen und Monate die stationäre Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im Ortenaukreis zu gewährleisten", betont Ortenau Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller. „Wir haben diese Zeit genutzt, um unsere Häuser für die kommenden Herausforderungen bestmöglich aufzustellen und die Zahl der Intensivbetten massiv aufgestockt. Für die Versorgung von Patienten mit besonders schweren Verläufen von Covid-19 sind insbesondere sogenannte Beatmungsplätze notwendig. Die Zahl dieser Plätze konnten wir mehr als verdoppeln. Statt 39 stehen jetzt bis zu 99 Beatmungsplätze bereit." Darüber hinaus hat das Ortenau Klinikum zum Schutz seiner Patienten und Mitarbeiter den Zugang zu den größeren Häusern neu geregelt und ein absolutes Besuchsverbot ausgesprochen. Um alle Maßnahmen des Klinikverbundes zu koordinieren wurde ein zentraler Krisenstab sowie in den einzelnen Häusern örtliche Krisenstäbe eingerichtet. Die medizinischen Schwerpunkte Notfallversorgung, die Versorgung mit Intensivmedizin und die Versorgung mit dringend notwendigen operativen Eingriffen werden durch hausübergreifende Arbeitsgruppen koordiniert.

Evelyn Bressau, Leiterin des Gesundheitsamtes, ergänzt, dass im derzeitigen sehr dynamischen Geschehen der Pandemie, der Ortenaukreis mehrere Maßnahmen parallel unternehme, um die Pandemie weiter einzudämmen. „Die Maßnahmen laufen gleichzeitig und ergänzen sich. Darüber hinaus sind viele andere Institutionen tätig, etwa aus dem Bevölkerungsschutz, um die Versorgungsstrukturen zu unterstützen“, sagt Bressau und erläutert die wichtigsten Maßnahmen:

  1. Nach wie vor werden alle vorhandenen Laborkapazitäten ausgeschöpft und so viele Personen wie möglich auf das neue Coronavirus getestet. Die niedergelassenen Ärzte und das Gesundheitsamt haben hierzu gemeinsam eine Priorisierung der Personengruppen vorgenommen. Getestet werden erkrankte Personen, die in Gesundheitsberufen arbeiten, darüber hinaus auch Personen, die in Schlüsselpositionen arbeiten, um die Öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. In diesen Fällen erfolgt der Test, damit die Personen dieser gruppe mit Erkältungssymptomen, die aber nicht an Covid-19 erkrankt sind, ihre Arbeit wiederaufnehmen können - natürlich nur, wenn ihre Symptome dies zulassen. Ein weiterer Fokus liegt auf solchen Patienten, die Gefahr laufen, durch eine Infektion mit dem neuen Virus schwer zu erkranken. Dabei handelt es sich um ältere und vorerkrankte Personen mit entsprechenden Symptomen. Gelingt es, diese vor einem notwendigen stationären Aufenthalt zu testen, können sie gleich an den Ort mit der für sie höchsten Behandlungskompetenz gebracht werden. Ein Test ist im Umkehrschluss aber keine Voraussetzung für eine stationäre Einweisung. Die Hausärzte und der Ärztliche Bereitschaftsdienst melden die notwendigen Tests bei Koordinatoren der Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) an. Diese vergeben dann Termine an unterschiedlichen Orten im Ortenaukreis.
  2. Das Gesundheitsamt verfolgt bei jedem gemeldeten und bestätigten COVID19-Fall die Kontaktpersonen. Dazu gehört, die Kontaktpersonen im näheren Umfeld des Erkrankten zu ermitteln, die Intensität des Kontaktes zu erfragen und gegebenenfalls Maßnahmen mit den betroffenen Kontaktpersonen zu vereinbaren und festzulegen. Darüber hinaus werden Einrichtungen hygienisch beraten.
  3. Zusammen mit den niedergelassenen Ärzte wurde beschlossen, alle Patienten mit Atemwegserkrankungen krank zu schreiben. Die Patienten sind aufgefordert, sich so zu verhalten, als wenn sie an COVID-19 erkrankt wären. Diese Maßnahme dient der Isolierung möglichst vieler potentiell ansteckender Personen zu Hause.
  4. Durch breite Öffentlichkeitsarbeit wird die Ortenauer Bevölkerung auf verschiedenste Kanäle weiterhin dazu aufgefordert, ihre sozialen Kontakte zu minimieren. Hierzu gibt es im Internet auf der Sonderseite des Ortenaukreises unter www.ortenaukreis.de/corona Antworten zu den häufig gestellten Fragen („Corona-FAQ“), einen extra eingerichteten Chatbot und viele informative Links und Dokumente zum Download. Zusätzlich ist über das Gesundheitsamt eine Hotline geschaltet: 0781 805 9695.
  5. Gesundheitsamt und niedergelassene Ärzte legen ihre Bemühungen auch darauf aus, Personen, die in systemrelevanten Bereichen arbeiten, gesund zu erhalten, um die Strukturen des öffentlichen Lebens zu bewahren. Gleichzeitig werden Risikogruppen, wie alte, vorerkrankte und immungeschwächte Personen, in den Fokus genommen. Neben der Sensibilisierung der Öffentlichkeit, diese Gruppen besonders zu schützen, berät das Gesundheitsamt betroffene Einrichtungen der Altenpflege, um dort die Weiterverbreitung des Virus zu verhindern.