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Datum: 26.08.2019

Kommunale Jobcenter werben bundesweit für ihre Arbeit

Mit einer deutschlandweiten Aktionswoche vom 26. bis 30. August 2019 machen die kommunalen Jobcenter auf die Bedeutung lokaler Arbeitsmarktpolitik, die Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt sowie ihr Dienstleistungsangebot für Arbeitgeber aufmerksam. Die Kommunale Arbeitsförderung Ortenaukreis (KOA) ist eines der insgesamt 104 Jobcenter in der Bundesrepublik, die im Zuge der sogenannten Hartz IV-Reformen gegründet wurden und in Eigenregie von Landkreisen bzw. kreisfreien Städten geführt werden. In einer vierteiligen Serie schaut die KOA auf die vergangenen 14 Jahren zurück, wirft einen Blick auf ihre Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Region, zeigt auf, wie sie Arbeitslose erfolgreich in Lohn und Brot bringen konnte, und gibt Arbeitgebern Informationen über umfassende Lohnkostenzuschüsse.

Seit 14 Jahren bietet die Kommunale Arbeitsförderung Ortenaukreis (KOA) ein umfassendes Leistungsspektrum für Arbeitsuchende und Arbeitgeber an

„Die Kommunale Arbeitsförderung leistet seit nunmehr 14 Jahren eine erfolgreiche Arbeit und ist heute aus der regionalen Arbeitsmarktpolitik nicht mehr wegzudenken“, fasst Sozialdezernent Gerg Benz vom Landratsamt Ortenaukreis die Bilanz des vielen als KOA bekannten Ortenauer Jobcenters zusammen. „Der Landkreis hat mit der Entscheidung, die Langzeitarbeitslosen in Eigenregie zu betreuen, den richtigen Weg beschritten“, zeigt sich Benz überzeugt. Dadurch könne die KOA ihre Aufgaben mit weiteren Angeboten des Kreises unter einem Dach bündeln und ein Gesamtpaket an Leistungen und Lösungen anbieten.

Anstoß für die Gründung der KOA war „Hartz IV“ und damit eine der weitreichendsten Sozialreformen der Bundesrepublik. Sie hatte die Zusammenlegung der Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe zur neuen Regelleistung „Arbeitslosengeld II“ zur Folge, verbunden mit dem Aufbau neuer professioneller Organisationen zur Unterstützung, Beratung und Integration der Leistungsberechtigten in den Arbeitsmarkt. Der Ortenaukreis gehörte damals zu den Pionieren, die als sogenannte „Optionskommunen“ die Langzeitarbeitslosen – im Gegensatz zu den gemeinsamen Einrichtungen der Agentur für Arbeit und des jeweiligen Landkreises bzw. der kreisfreien Stadt – eigenständig betreute. Kernaufgabe und Ziel der KOA ist es, erwerbsfähige langzeitarbeitslose Menschen im Landkreis in Arbeit zu bringen sowie für die Sicherung ihres Lebensunterhalts Sorge zu tragen.

„Die Kommunale Arbeitsförderung hat in den vergangenen Jahren viel bewegt und sie konnte, auch dank innovativer zielgruppenspezifischer Projekte, viele Arbeitsuchende in den ersten Arbeitsmarkt integrieren“, erklärt Armin Mittelstädt, der die KOA bereits seit deren Gründung in 2005 leitet. „Rund 250 Kolleginnen und Kollegen kümmern sich um die rund 16.500 Menschen im Ortenaukreis, die sogenannte „Hartz IV“-Leistungen beziehen“, so Mittelstädt weiter. Die Dienstleistungen bietet die KOA dezentral an den fünf Standorten in Offenburg, Lahr, Kehl, Achern und Wolfach an. Um die Menschen für den Arbeitsmarkt fit zu machen, befinden sich durchschnittlich 2.000 Leistungsempfänger in einer Arbeitsfördermaßnahme der KOA. Mit einer Aktivierungsquote, die regelmäßig zwischen 20 und 25 Prozent aller Arbeitsuchenden betrage, nehme die KOA bundesweit eine Spitzenstellung ein. Dass monatlich zwischen 400 und 500 erwerbsfähige Leistungsberechtigte den Leistungsbezug beenden können, sei ein weiterer Beleg für die gute Arbeit. Für die Sicherung des Lebensunterhalts der Leistungsberechtigten und die Heranführung und Integration in den Arbeitsmarkt wende die KOA jedes Jahr im Durchschnitt über 100 Millionen Euro auf – weit überwiegend finanziert aus Bundesmitteln sowie vergleichsweise eher niedrigen kommunalen Zuschüssen.

Auch Mittelstädt sieht in dem Ortenauer Modell, die Langzeitarbeitslosen in Eigenregie zu betreuen, viele Vorteile: So erbringe die KOA als Teil der Verwaltung des Landkreises Leistungen aus einer Hand und verbinde ihre Angebote mit weiteren kommunalen Verantwortlichkeiten wie etwa des Jugendamts, der Schulen, der Ausländerbehörden oder der Wirtschaftsförderung. Dadurch garantiere sie kurze Wege, rasche Entscheidungen sowie eine umfassende, ganzheitliche und nachhaltige Unterstützung. Zudem verfüge sie über eine starke demokratische Verankerung, da sie der Kontrolle der Bürger über den direkt gewählten Kreistag unterliege. Dadurch sei die Arbeitsmarktpolitik ein integraler Bestandteil kommunaler Sozialpolitik, was er als wichtigen Erfolgsfaktor der KOA sehe.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.kommunale-jobcenter.de sowie unter www.koa-ortenau.de.

Hintergrundinformation: Jobcenter in der BRD in Zahlen

  • In der BRD wird rund ein Viertel der 407 Jobcenter als kommunales Jobcenter eines Landkreises/einer kreisfreien Stadt betrieben. Sie erfüllen die SGB II-Aufgaben eigenverantwortlich ohne die Bundesagentur für Arbeit.
  • 303 sogenannte „gemeinsame Einrichtungen“ nehmen als Mischbehörden aus der Bundesagentur für Arbeit und dem Landkreis/der kreisfreien Stadt die jeweiligen Teilzuständigkeiten beider Träger wahr.

Die kommunalen Jobcenter

  • sorgen bundesweit für 1,5 Millionen Menschen, die Unterstützung auf ihrem Weg in Arbeit und Ausbildung benötigen,
  • integrieren pro Jahr mehr als 250.000 Menschen in nachhaltige Jobs und
  • sind für ein Gebiet von mehr als 22 Millionen Einwohnern verantwortlich.