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Datum: 19.04.2024

Machbarkeitsstudie zur Schaffung gemeinschaftlicher Bewässerungsinfrastrukturen im Ortenaukreis

Die Folgen des Klimawandels zeigten sich in der Landwirtschaft in den vergangenen Jahren mit einem verstärkten Auftreten von Spätfrösten, Früh- und Sommertrockenheit sowie Hitzeschäden. Besonders betroffen sind der Obst- und Weinbau in der Vorbergzone auf sogenannten Gesteinswitterungsböden und in den Talausgängen von Kinzig, Rench und Acher sowie die Sonderkulturen in der Rheinebene.

Zur Vermeidung von Schäden und zur Qualitätssicherung ist eine zuverlässige Bewässerung inzwischen unerlässlich. Aufgrund der besonderen Bedeutung der bewässerungswürdigen Kulturpflanzen und des Bewusstseins, dass die Nutzung der knappen Ressource Wasser konkurrierenden Interessen unterliegen wird, besteht Handlungsbedarf.

Um gemeinsam mit den Kommunen Lösungswege für eine zukunftsorientierte Bewässerung zu finden, haben sich auf Initiative des Ortenaukreises alle interessierten Kommunen erstmals im März 2023 zu einem Infotermin zum Thema „Einrichtung einer gemeinschaftlichen Bewässerungsinfrastruktur im Ortenaukreis“ getroffen. Insgesamt 15 Kommunen haben sich entschieden, unter Federführung des Ortenaukreises eine Machbarkeitsstudie zur Schaffung gemeinschaftlicher Bewässerungsinfrastrukturen in Auftrag zu geben. Mit der Machbarkeitsstudie soll geklärt und dargestellt werden, wo sich in räumlicher Nähe zu den bewässerungswürdigen Kulturen hinreichend nachhaltig zu bewirtschaftende Wasservorkommen befinden. Die Studie soll auch Aufschluss über die bereits vorhandene Wasserinfrastruktur und deren Ausbaumöglichkeiten liefern. 

Die Erstellung der Machbarkeitsstudie in räumlich abgegrenzten Regionen wird über ein Förderprogramm des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) mit bis zu 70 Prozent gefördert. Der vom Ortenaukreis im Herbst 2023 gestellte Antrag auf Förderung wurde im Dezember 2023 bewilligt. Der Auftrag zur Erstellung der Machbarkeitsstudie wurde nach Erhalt des Förderbescheides noch im Dezember 2023 ausgeschrieben und konnte im April 2024 vergeben werden. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen bis zum Herbst 2024 vorliegen.

„Die Erhaltung des Obst- und Weinbaus als wirtschaftliche Lebensgrundlage der Landwirtinnen und Landwirte und als landschaftsprägendes Kulturgut unseres schönen Ortenaukreises ist uns ein wichtiges Anliegen“ sagte Landrat Frank Scherer bei der Entgegennahme des Zuwendungsbescheids. „Aus unserer Sicht kann dies nur gemeinsam mit dem Aufbau einer nachhaltigen Bewässerungsinfrastruktur gelingen“.

„Ich freue mich, dass wir dieses wichtige Thema in der Ortenau gemeinsam angehen“, äußert sich Diana Kohlmann, die für die Landwirtschaft zuständige Dezernentin beim Ortenaukreis. „Die Möglichkeiten zur Vernetzung bestehender Strukturen und Etablierung neuer Techniken müssen unabhängig von lokalen Grenzen betrachtet werden.“

Die verbleibenden Kosten für die Erstellung der Machbarkeitsstudie werden vom Ortenaukreis und den beteiligten Kommunen jeweils hälftig getragen. Die voraussichtlichen Kosten für die Erschließung dieser Vorkommen werden ebenfalls ermittelt.