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Datum: 04.09.2020

Zehnte Brennerklasse der Fachschule für Landwirtschaft Offenburg am Landratsamt Ortenaukreis erfolgreich entlassen

Unter dem Motto „Zukunft braucht Herkunft“ hat die Fachschule für Landwirtschaft Offenburg im Landratsamt Ortenaukreis nach zweijähriger Ausbildung die Fachklasse für Brennereiwesen 2018 bis 2020 in die berufliche Praxis entlassen. Alle 15 Absolventen, die sich als „Staatlich geprüfte Fachkräfte für Brennereiwesen“ prüfen ließen sowie ebenfalls 15 Studierende, die sich zudem der Berufsabschlussprüfung „Brennerin/Brenner“ stellten, haben bestanden. Aufgrund der Coronapandemie konnten die im März geplanten mündlichen und praktischen Prüfungen erst im Juli stattfinden. Aus dem gleichen Grund erhielten die frischgebackenen Fachkräfte sowie Brennerinnen und Brenner ihre Urkunden und Zeugnisse von der Fachschulbeauftragten und Klassenlehrerin Maria Gille in diesem Jahr per Post. Einen Büchergutschein gab es für Christian Eisele aus Ettlingen, der beide Abschlüsse mit Bestnote „Sehr gut“ bestanden hat.

„Gerade vor dem Hintergrund des Wegfalls des Branntweinmonopols und des Rückgangs der landschaftsprägenden Streuobstwiesen leisten wir mit den Brennerausbildungen einen wichtigen Beitrag, um die landwirtschaftlichen Betriebe im Ortenaukreis zukunftsfähig zu machen und die wertvollen Wild- und Streuobstbestände sowie unsere einzigartige Kulturlandschaft zu erhalten“, betont Landrat Frank Scherer die Bedeutung des Ausbildungsangebots.

In einem Glückwunschschreiben der für die landwirtschaftlichen Bildungsabschlüsse zuständigen Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer gratulierte diese den Absolventen, die „Ausdauer gezeigt, fachliches Können unter Beweis gestellt und damit den Grundstein für ihren künftigen beruflichen Weg gelegt haben“. Mit einem „Grünen Beruf“ habe man eine Ausbildung mit Zukunft gewählt, so die Regierungspräsidentin, die zudem bedauerte, dass die persönliche und feierliche Urkundenübergabe aufgrund der aktuellen Situation nicht möglich war.

Als Abschiedsgeschenk überreichte die Abschlussklasse Schul- und Amtsleiter Rainer Moritz nach den mündlichen Prüfungen ein Shirt mit dem selbstgewählten Motto. „In der Herkunft liegt die Zukunft des Brennwesens, daher unser Leitsatz ‚Zukunft braucht Herkunft‘“, erklärte Katrin Stelzer, Absolventin der Brennerklasse. „Wissen und Traditionen werden als Bildungsauftrag von Generation zu Generation weitergegeben: in den Brennerfamilien hat oft schon der Großvater oder sogar Urgroßvater gebrannt. Unser Motto soll sich auch in unserem Logo wiederspiegeln. Auf den ersten Blick sieht man eine historische Brennanlage, die auf den zweiten Blick jedoch wie eine „Zukunftsmaschine“ wirkt. Und in die Zukunft hinein erfolgreich wirken soll nun das neu erworbene Wissen aus der Fachschule Offenburg“, so die Brennerin.

Die Ausbildung zur „Staatlich geprüften Fachkraft für Brennereiwesen“ wird in Baden-Württemberg lediglich an zwei Fachschulstandorten angeboten. Das Besondere an der Ausbildung ist, dass die Fachschulzeit mit zwei Abschlüssen beendet werden kann: „Mit entsprechend langer Erfahrung im Brennerberuf kann man sich nach dem Fachkraftabschluss direkt zur Berufsabschlussprüfung anmelden“, so Klassenlehrerin Maria Gille. 13 von den insgesamt 15 Fachkräften und zwei Fachkräfte aus vorhergehenden Brennerklassen haben die Zulassungsbedingungen erfüllt und einen zweiten Abschluss erlangt:


Die Prüfung zur „Staatlich geprüften Fachkraft für Brennereiwesen“ abgelegt haben:
Peter Bury, Biesheim/Frankreich und Oliver Zimmer, Offenburg.

Die Berufsabschlussprüfung „Brennerin/Brenner“ bestanden haben:
Patrick Ritter von Maravic´, Oberkirch und Johanna Sester, Gengenbach.

Den Abschluss zur „Staatlich geprüften Fachkraft für Brennereiwesen“ und zusätzlich die Berufsabschlussprüfung „Brennerin/Brenner“ erfolgreich abgelegt haben:
Manfred Breig, Oberharmersbach; Carlo Burger, Ettenheim; Daniel Eck, Salem; Christian Eisele, Ettlingen; Bruno Grimmig, Oberkirch; Christian Hügel, Pirmasens; Michael Hugenschmidt, Lörrach; Joachim Krämer, Stutensee; Normann Oster, Schweigen-Rechtenbach; Heiko Scheurle, Rottenburg; Marius Schmidt, Bühlertal; Andreas Schneider, Kappelrodeck, und Katrin Stelzer, Kigali/Ruanda.


Hintergrundinformation: Ausbildung zur Fachkraft für Brennereiwesen und Brennerin/Brenner:
Die Betreiber von Klein- und Obstbrennereien erwerben in der Fachklasse Kenntnisse und Fertigkeiten in den Bereichen Brennereitechnik, Herstellung von Destillaten, Marketing, aktuelles Betriebsmanagement sowie im Bereich Ökologie, Rohstofferzeugung und Landschaftspflege. Die Unterrichtsstunden finden am Abend und an Wochenenden sowie im Zuge von Exkursionen statt.
Bei Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungen ist die Teilnahme an der Abschlussprüfung im Beruf „Brennerin/Brenner“ möglich.
Eine neue Fachklasse zur „Staatlich geprüften Fachkraft für Brennereiwesen“ wird an der Fachschule für Landwirtschaft Offenburg im November 2020 starten.
Weitere Informationen unter www.fsl-offenburg.de.