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Datum: 06.10.2023

Tigermücken auch im Ortenaukreis aktiv
Gesundheitsamt bittet um Wachsamkeit und gibt Tipps zur Bekämpfung

Nachdem die asiatische Tigermücke erstmals 2007 in Deutschland nachgewiesen wurde, hat sie sich inzwischen weit verbreitet. Allein im Ortenaukreis sind Meldungen aus den Gemeinden Achern, Berghaupten, Ettenheim, Friesenheim, Kehl, Mahlberg, Meißenheim, Neuried, Offenburg, Rheinau, Rust und Schwanau eingegangen. „Weitere bisher unentdeckte Populationen sind jedoch möglich bzw. sehr wahrscheinlich“, mahnt Evelyn Bressau, Leiterin des Gesundheitsamts des Ortenaukreises. Die Gefahr, die von der Tigermücke ausgeht, ist laut Bressau, dass sie als Überträger für verschiedene, teils schwere Krankheiten fungieren kann: Während des Saugaktes können Tigermücken virale Erreger aufnehmen, die sich anschließend in der Mücke vermehren und schlussendlich an den nächsten Wirt weitergegeben werden. „Die Tigermücke kann das Chikungunya-, Dengue‑, Zika- sowie das West-Nil-Virus übertragen“, so Bressau. „Infizierte Reiserückkehrer, können – auch wenn sie keine Symptome haben und zu Hause von Tigermücken gestochen werden – die Viren an die Mücken weitergeben und so das Virus nach Deutschland einführen“, so die Amtsleiterin. Bisher gab es innerhalb Deutschlands jedoch keine bestätigte Übertragung der obengenannten Viren durch Tigermücken.

Besonderheiten der Tigermücke und Maßnahmen zur Bekämpfung:

Anders als heimische Stechmückenarten ist die asiatische Tigermücke tagaktiv. Zusätzlich ist ihr Stechverhalten sehr aggressiv. Sie verfolgt ihren Wirt und sticht sofort nach der Landung zu. Versucht man sie zu erschlagen und verfehlt, sticht sie erneut. Da sich der Alltag der meisten Menschen tagsüber abspielt, kann ein massenhaftes Auftreten der Tigermücke den Aufenthalt im Freien in betroffenen Gebieten nahezu unmöglich machen.

Die Tigermücke ist ein Container-Brüter. Sie legt ihre Eier vorzugsweise in Kleingewässern ab, wie sie häufig in menschlichen Siedlungen anzutreffen sind. Hierbei kann das Wasserreservoir noch so klein sein. Das Gesundheitsamt appelliert daher an alle, unkontrollierte Wasseransammlungen zu vermeiden und so Außenanlagen, wie Gärten und Terrassen, mit einfachen Mitteln vor Tigermücken zu schützen.

„Decken Sie Ihre Regentonne ab, drehen Sie Gießkannen um und lagern Sie sie auf dem Kopf, entfernen Sie das übrige Wasser regelmäßig aus den Topfuntersetzern und wischen Sie sie sauber. Kurzum, vermeiden Sie alle unkontrollierten Wasseransammlungen, so gut es geht. Sollten Sie Wasseransammlungen, etwa als Tiertränken vorhalten, reinigen Sie auch diese Behältnisse spätestens alle 2 Tage. Bitte beachten Sie hierbei, dass Tigermücken ihre Eier an die Seiten des Behältnisses kleben. Somit reicht einfaches Ausschütten des Wassers nicht, um die Eier sicher zu entfernen. Dazu ist es notwendig den Behälter mechanisch zu reinigen“, erläutert Bressau. Sollte der Befall fortbestehen, besteht außerdem die Möglichkeit Fallen einzusetzen, welche die Mücken mittels Duftstoffen (für den Innenbereich) oder CO2 (für den Außenbereich) anlocken. Eine weitere Möglichkeit zur umweltfreundlichen Bekämpfung ist der Einsatz von Nützlingen. So gibt es viele Tiere (Vögel, Fledermäuse, andere Insekten etc.) die sich unter anderem von Stechmücken ernähren. Wenn man diesen Tierarten Nistplätze anbietet und sie dadurch anlockt, können sie dazu beitragen das Tigermücken-Vorkommen zu reduzieren.

Die Bürgerinnen und Bürger werden weiterhin aufgerufen, Tigermückenfunde zu melden. Die Tiere selbst sowie Fotos der Funde können unter Angabe des Fundorts an die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e. V. (KABS) geschickt werden, unter:

KABS e. V.

Georg-Peter-Süß-Str. 3

67346 Speyer

www.kabsev.de

tigermuecke@kabsev.de