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Datum: 13.03.2024

Radschnellwege kommen weiter voran: Ortenaukreis stellt Planungsstand vor

Radschnellwege bieten neue Chancen für eine klimafreundlichere Mobilität. Insbesondere im Zusammenhang mit der Zunahme von E-Bikes und Pedelecs erleichtern sie durch größere Reichweiten auch neuen Zielgruppen den Umstieg aufs Rad. Auch im Ortenaukreis sollen in den kommenden Jahren Radschnellwege entstehen und den größten Landkreis Baden-Württembergs noch fahrradfreundlicher machen. Im Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags am Dienstag, 12. März, wurde der aktuelle Planungsstand vorgestellt. Nach einer Potentialanalyse und vertiefenden Machbarkeitsstudien konnten die Vorplanungen für die fünf avisierten Radschnellwege Offenburg–Gengenbach, Offenburg–Kehl–Straßburg, Offenburg–Achern, Offenburg–Lahr sowie Lahr–Emmendingen weiter vorangetrieben werden. „Mit Radschnellwegen können wir noch mehr Menschen fürs Radfahren begeistern und leisten einen weiteren wichtigen Beitrag zum Ausbau klimafreundlicher Mobilität“, erklärte Landrat Frank Scherer.

Die Konzeption des Radschnellwegs Offenburg–Gengenbach, kurz „RS 12“, den der Ortenaukreis und die Stadt Offenburg als Baulastträger gemeinsam umsetzen, ist bislang am konkretesten. Bereits bis Ende 2026 sollen die Planungen abgeschlossen sein, die Bauarbeiten sollen 2027 beginnen und bis 2030 fertiggestellt sein. Die Planungskosten von rund zwei Millionen Euro werden zu 75 Prozent aus Mitteln des Bundes und zu weiteren 12,5 Prozent mit Landesmitteln gefördert. Die Baukosten liegen nach aktuellem Stand bei ca. 13,5 Millionen Euro.

Für den „RS 20“ von Offenburg–Kehl–Straßburg übernimmt hauptsächlich das Land Baden-Württemberg die Baulastträgerschaft, im Bereich der Ortsdurchfahrten von Offenburg und Kehl die beiden Städte. Bei den Planungen will der Ortenaukreis das Land unterstützen, das Regierungspräsidium Freiburg finalisiert dazu eine entsprechende Planungsvereinbarung. Sobald diese vorliegt, kann die EU-weite Ausschreibung als nächster Schritt folgen.

Die übrigen drei auf dem Gebiet des Ortenaukreises geplanten Radschnellwege sollen nach aktuellem Stand vollständig vom Kreis umgesetzt werden. Entscheidend dafür ist, dass diese ein Potenzial von 2.000 bis 2.500 Radfahrten pro Tag haben; bei einer höheren Frequentierung übernimmt das Land die Maßnahme.

Der kreisübergreifende Radschnellweg Lahr–Emmendingen soll im Teilabschnitt zwischen Lahr und Ringsheim parallel zur neuen Kreisstraße 5344 geführt werden. Auch hier ist der Ortenaukreis Baulastträger.

Hintergrundinfo: Radschnellwege
Radschnellwege zeichnen sich durch eine direkte Linienführung, eine Minimierung der Zeitverluste durch Anhalten sowie eine hohe Belagsqualität und großzügige Querschnitte von mindestens zwischen drei Metern (Richtungsverkehr) und vier Metern (Zweirichtungsverkehr) aus.

Die Qualitätsstandards für Radschnellverbindungen in Baden-Württemberg definieren diese als mindestens fünf Kilometer lange Verbindungen für den Alltagsradverkehr, die wichtige Orte über Gemeindegrenzen hinaus verbinden.

Nach dem Ausbau sollen mindestens 2.000 Radfahrende pro Tag auf den neuen Strecken unterwegs sein. Radschnellverbindungen machen das Fahrradfahren auch auf mittleren bis längeren Distanzen attraktiv und können zu einer guten Alternative zur Fahrt mit dem privaten PKW werden, insbesondere auch im Berufsverkehr.

Übersichtskarte Radschnellwege Region Südl. Oberrhein