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Datum: 31.07.2019

Projekt »Wohnungsführerschein für Geflüchtete« endet mit zwei Kursen in Wolfach und Haslach

Zu Themen wie Energiesparen, Mietverträge, Hausordnungen, nachbarschaftlicher Umgang und Mülltrennung wurden 35 geflüchtete Menschen in Wolfach und Haslach geschult. Sie haben damit den sogenannten „Wohnungsführerschein“ erworben.

„Viele Geflüchtete haben in den vergangenen Monaten die vorläufige Unterbringung in Gemeinschaftseinrichtungen des Kreises verlassen und wurden zur Anschlussunterbringung den Gemeinden des Kinzigtals zugewiesen“, erklärt Alexandra Roth, Leiterin des Migrationsamts im Landratsamt Ortenaukreis. „Dort wohnen sie in Containeranlagen, Wohngemeinschaften oder in privaten Wohnungen. Um die Geflüchteten mit den hiesigen Rechten, Pflichten und Gepflogenheiten von Mietern und Vermietern vertraut zu machen, organisierten die Integrationsmanager des Landratsamts Ortenaukreis in Kooperation mit der Spanischen Weiterbildungsakademie Hornberg, der Caritas Haslach, den Stadtverwaltungen Wolfach und Haslach und einigen Ehrenamtlichen zwei Kurse zum Wohnungsführerschein.“

Dort informierte Umweltpädagogin Annerose Möbes darüber, wie richtig gelüftet wird, wo sich Energie einsparen lässt, und dass die richtige Pflege der Wohnung und Möbel nicht nur die Bausubstanz, sondern auch den eigenen Geldbeutel schont. Darüber hinaus ging es um Mietverträge, Hausordnungen und Versicherungen ebenso wie nachbarschaftliche Hilfe und Mülltrennung. „Wobei die richtige Mülltrennung für die Teilnehmer kein großes Problem mehr darstellte“, so Möbes. Als die Referentin das deutsche Abwassersystem erläuterte, hätten die Teilnehmenden jedoch besonders gespannt zugehört, da sie dies aus ihren Heimatländern so nicht gekannt hätten.

Zertifikate für die Teilnehmer

Als Nachweis für die Teilnahme erhielten die Geflüchteten Zertifikate. Sie sollen ihnen auf dem stark angespannten Wohnungsmarkt bessere Chancen eröffnen. Denn: „Privater Wohnraum ist für die Integration sehr wichtig“, erklärt Roth. „Geflüchtete leben während ihres Asylverfahrens bereits bis zu 24 Monate in Gemeinschaftsunterkünften der vorläufigen Unterbringung. Wenn sie für die Zeit danach keine geeignete Wohnung finden, müssen sie in Wohnheime oder Containerwohnanlagen der Anschlussunterbringung umziehen“. Angesichts verschiedener Schichtzeiten und Lebensgewohnheiten sei es dort jedoch schwierig, sich von der Arbeit zu erholen, auf eine Deutschprüfung vorzubereiten oder für die Ausbildung zu lernen. Der Wohnungsführerschein solle die Bereitschaft von Wohnungseigentümern erhöhen, an Flüchtlinge zu vermieten.
Mit den beiden Veranstaltungen im Kinzigtal endete nun das Projekt „Wohnungsführerschein“, das durch Mittel des Ministeriums für Soziales und Integration gefördert wurde. Insgesamt fanden im Ortenaukreis zehn Kurse statt.