Sprungziele
Hauptmenü
Inhalt
Datum: 23.06.2022

Ortenaukreis unterstützt Projekt »ELLEfriede« für wohnungslose Frauen

Der Ortenaukreis unterstützt das Projekt „ELLEfriede“, das Frauen im Rahmen der Wohnungslosenhilfe im Ortenaukreis berät, im laufenden Jahr mit einer Fördersumme von knapp 18.000 Euro. Das haben die Mitglieder des Sozialausschusses in der gestrigen Sitzung einstimmig beschlossen. „ELLEfriede“ ist ein Unterstützungsangebot des AGJ-Fachverbands für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Frauen ab 18 Jahren und setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen.

„Gewalt, Armut, psychische Erkrankungen oder Sucht gehören zu den Faktoren, die zu Wohnungslosigkeit von Frauen führen können. Aus dieser Spirale gelangen die Betroffenen meist nur durch professionelle Hilfsangebote“, erklärt Sozialdezernent Heiko Faller. Das Grundangebot von „ELLEfriede“ bildet daher die niederschwellige Anlaufstelle, bei der die Frauen lebenspraktische Unterstützung erhalten können. Als weiterer Baustein haben die Frauen die Möglichkeit, ein Arbeitsangebot über die Kommunale Arbeitsförderung zu nutzen. Bei der Fachberatungsstelle können die Frauen Hilfestellung zur Sicherstellung existenzsichernder Leistungen, Schuldenregulierung oder psychosoziale Beratung in Anspruch nehmen. Zur Stabilisierung können Betroffene zudem in einem zeitlich begrenzten Rahmen von circa zwölf Monaten in das Betreute Wohnen aufgenommen werden.

Bisher wird das Angebot von bis zu 30 Frauen im Jahr aufgesucht, seit Projektbeginn haben bis zu 16 Personen jährlich eine umfangreiche Fachberatung in Anspruch genommen. „Ich freue mich, dass sich das Angebot bewährt hat, dass mit dem frauenspezifischen Ansatz die Zielgruppe erreicht werden konnte und dass die erfolgreiche Arbeit nun fortgeführt werden kann“, so Faller weiter.

„Besonders profitieren die Frauen davon, dass sich alle Hilfen unter einem Dach befinden und somit ein fließender Übergang zwischen der Anlaufstelle, Fachberatung, dem Betreuten Wohnen und gegebenenfalls einer Arbeitsgelegenheit möglich ist“, betont Ingrid Oswald, Leiterin des Amts für Soziales und Versorgung. „ELLEfriede“ biete Frauen einen geschützten Bereich nur mit weiblichem Fachpersonal. In den Angeboten der Wohnungslosenhilfe sei vielfach eine Männerdominanz zu verzeichnen, die den Zugang für Frauen, die zum Beispiel Gewalt erfahren haben, erschweren oder gar verwehren.