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Datum: 14.07.2023

Maximilian Lang ist neuer Wildtierbeauftragter des Ortenaukreises

Experte im Amt für Waldwirtschaft berät Verwaltungen, Betriebe und Privatleute rund um wildtierbezogene Fragen

Maximilian Lang ist der neue Wildtierbeauftragte im Amt für Waldwirtschaft des Ortenaukreises. Der aus der nördlichen Ortenau stammende Experte ist fortan Ansprechpartner für wildtierbezogene Fragen offizieller wie privater Art, vermittelt zwischen entsprechenden Akteuren, zeichnet für das regionale Wildtiermonitoring verantwortlich und betreibt Öffentlichkeitsarbeit rund um die Thematik. Lang konnte bereits während sowie nach seinem Studium der „Waldwirtschaft und Umwelt“ an der Universität Freiburg vielfältige Erfahrungen im Themenbereich Wildtierökologie und Wildtiermanagement sammeln.

„Ich freue mich, dass wir mit Herrn Lang einen jungen Kollegen für uns gewinnen konnten, der bereits über vielfältige Erfahrungen in fachlicher Hinsicht, sowohl im Wildtiermanagement als auch im Netzwerken, verfügt“, so Diana Kohlmann, Dezernentin für den Ländlichen Raum im Ortenaukreis. Die neu geschaffene Stelle sei deshalb von großer Bedeutung, da auch in Baden-Württemberg Menschen und Wildtiere immer enger zusammenleben: Urban geprägte Flächen breiten sich stetig aus, Wildtiere nutzen städtische Bereiche als Lebensstätte, Freizeitaktivitäten finden zunehmend im Wald statt und einst ausgestorbene Arten wie Wildkatze oder Luchs wandern wieder ein.

„Das kann zu Herausforderungen führen, wenn etwa Wildtiere Schäden in der Land- und Forstwirtschaft verursachen, sich Wildtierkrankheiten wie die afrikanische Schweinepest ausbreiten oder es zu ungewollten tierischen Mitbewohnern in Haus und Garten kommt“, erklärt der Leiter des Amts für Waldwirtschaft, Hans-Georg-Pfüller. Umgekehrt leiden auch Wildtiere unter Lebensraumverlust und -verschmutzung, der Zerschneidung ihrer Wanderrouten sowie unter zunehmenden Störungen einst ruhiger Lebensstätten und dem damit verbundenen Stress. „Die Menschen sind in unterschiedlichster Weise durch Wildtiere betroffen und haben daher verschiedene Einstellungen und Emotionen zu ihnen. Aber auch Wildtiere haben teils ganz spezielle Bedürfnisse an ihre Umgebung und Ressourcen“, so Pfüller. Es gelte daher für Mensch wie Tier: Maßnahmen, die für den einen gut sind, können für den anderen schlecht sein. Eine einfache und einheitliche Lösung zu finden, sei nicht immer leicht.

Die Anforderungen an ein gelungenes Wildtiermanagement, an die Forschung und nicht zuletzt an die Verwaltungen seien in den letzten Jahren erheblich gewachsen. Zusätzlich seien der Bund und die Länder durch verschiedene nationale wie internationale Gesetze zu kontinuierlichen Zustandsberichten bestimmter Wildtierarten verpflichtet, für die es der Koordination eines wissenschaftlichen Monitorings bedarf. Neben Jagd- und Naturschutzbehörden seien so eine Vielzahl an Unteren Verwaltungsbehörden wie beispielsweise Veterinärämter, Polizei, Brand- und Katastrophenschutz, Forstverwaltung, Landwirtschaftsverwaltung und Tourismus betroffen. „Damit wildtierbezogene Themen konstruktiv angegangen werden können, brauchen wir einen Ansprechpartner, der den Überblick behält und der die Arbeit und Anliegen aller beteiligten Akteure koordiniert“, betont Diana Kohlmann. In diesem Sinne empfiehlt auch das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz (JWMG) Baden-Württembergs in jedem Landkreis die Funktion eines Wildtierbeauftragten einzurichten.

Mit Maximilian Lang stellt der Ortenaukreis seinen ersten hauptamtlichen Wildtierbeauftragten ein. Lang war zuletzt als persönlicher Referent für die Themen Wald und Wild im Büro eines Landtagsabgeordneten tätig. Parallel dazu ist er als engagierter Jäger seit mehreren Jahren Referent für Wildtierkunde in der Jungjägerausbildung und ist im Schalenwildmanagement des Nationalparks Schwarzwald aktiv. Als Wissenschaftliche Hilfskraft bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg hat er bei der Erarbeitung der Rotwildkonzeption Nordschwarzwald mitgewirkt. Vor diesem Hintergrund freut sich Lang auf seinen neuen Aufgabenbereich im Ortenaukreis: „Fragestellungen und potentielle Probleme rund um Wildtiere haben immer auch sehr viel mit Emotionen zu tun, oftmals steht eigentlich der Mensch im Mittelpunkt konkreter Fälle. Ich freue mich daher einerseits über die fachliche Themenvielfalt meiner neuen Funktion. Andererseits wird für mich meine Beratungsaufgabe und der Austausch mit vielen Bürgerinnen und Bürgern, fachlich interessierten Personen sowie Vereinen und Verbänden einen sehr hohen Stellenwert haben.“