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Landrat Frank Scherer zu Gast beim Wolfacher Floßhafenfest
Landrat und Bürgermeister auf historischer Floßfahrt auf der Kinzig

Auf historische Floßfahrt begaben sich der Landrat des Ortenaukreises, Frank Scherer, und Bürgermeister Thomas Geppert aus Wolfach am vergangenen Sonntag im Rahmen des Wolfacher Floßhafenfests. Nach der Stärkung beim traditionellen Flößeressen schipperten über 20 Flößer zusammen mit Landrat und Stadtoberhaupt die Kinzig hinab. Für den Landrat war es die zweite Floßfahrt; erst kürzlich war er mit den Schiltacher Flößern unterwegs, um sich vor Ort über die Gestörflößerei zu informieren.

„Es war spannend mitzuerleben, wie aufwändig und mühevoll die historische Gestörflößerei einst war“, freute sich der Landrat, der bei der Fahrt selbst in Aktion trat. „Über 600 Jahre fuhren gewerbliche Flöße die Kinzig hinunter, um Holz aus dem Schwarzwald zum Rhein zu transportieren und auch noch heute ist die Schwarzwälder Flößerei ein wertvolles Kulturgut“, so der Landrat weiter. „Es ist mir deshalb ein wichtiges Anliegen, diese Tradition und die Menschen, die das Wissen um dieses für den Schwarzwald und die historische Waldwirtschaft bedeutende Handwerk weitergeben, zu unterstützen und zu fördern“, betonte Scherer.

Die Floßfahrt startete am Grieshaber-Wehr. Oberflößer Andreas Erker instruierte die Männer, denn auf dem neu gebauten, 140 Meter langen Floß war besondere Vorsicht geboten. Nach einem Schnaps und einem „Vater unser“ ertönte pünktlich um 15 Uhr das Horn und das Floß setzte sich langsam und gemächlich in Bewegung. Trotz strömendem Regen waren viele Besucher gekommen, um das Ereignis zu sehen. Großen Applaus gab es für die Flößer, als sie das Floß am Festzelt nach sicherer und souveräner Fahrt anlegten.

Hintergrundinformation

Historische Flößerei

Mit der sogenannten Gestörflößerei („gebundene Langholzflößerei“), die sich im Schwarzwald und im Kinzigtal in besonderer Weise entwickelt hat, konnten große Holzmengen mit wenig Personal auf dem Wasser befördert werden. Die bis zu 600 Meter langen Flöße mit bis zu 200 mächtigen Tannenstämmen steuerten die Kinzig hinunter bis in den Rhein. Dort wurden sie zu kapitalen Rheinflößen umgebaut, die bis nach Holland fuhren. Die Langholzflöße wurden mit „Wieden“, also gedrehten Haselnussstecken, zusammengebunden. Es dauerte drei bis vier Tage, bis sie von Schiltach oder Wolfach aus den Rhein erreichten. Der Beruf des Flößers mit dem breitkrempigen schwarzen Hut und den langen Stulpenstiefeln erforderte viel Mut und war einst hoch angesehen.

 

Touristische und Freizeit-Angebote zur Flößerei

  • Flößerpfad entlang der Kinzig in Lossburg, Alpirsbach, Schenkenzell, Schiltach und Wolfach (www.floesserpfad.de)
  • Flößerpark in Wolfach
  • Museen in der Region, wie unter anderem das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach (www.vogtsbauernhof.de) und das Flößerei- und Verkehrsmuseum Gengenbach (http://www.floesserei-museum.de)
  • Feste und Feiern mit Vorführungen und historischen Fahrten, wie das Flößerfest in Schiltach oder das Wolfacher Floßhafenfest