Sprungziele
Hauptmenü
Inhalt
Datum: 05.12.2019

Kommunale Gesundheitskonferenz im Ortenaukreis setzt Fokus auf Förderung der Gesundheitskompetenz

 

Gut besuchter Fachtag mit Workshops und Markt der Möglichkeiten

Rund 120 Fachkräfte aus dem Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich kamen vergangene Woche zur Fachtagung „Gesundheitskompetenz stärken“ ins Landratsamt Ortenaukreis in Offenburg. Initiiert wurde die Veranstaltung von der Arbeitsgruppe „Förderung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung“ der Kommunalen Gesundheitskonferenz (KGK) Ortenaukreis.

„Um gute Entscheidungen für unsere Gesundheit, etwa zu gesunder Ernährung, Bewegung, Medikamente oder unterschiedlicher Behandlungsalternativen, treffen zu können, sind wir auf Informationen angewiesen“, eröffnete Ullrich Böttinger, Leiter der Arbeitsgruppe. Nach einer Studie zur „Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung Deutschlands“ (HLS-GER) sehen sich allerdings mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland vor erhebliche Schwierigkeiten gestellt, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden.

Gerade Personengruppen, wie beispielsweise Menschen mit chronischer Erkrankung, Migrationshintergrund oder Menschen im höheren Lebensalter seien davon besonders betroffen, so Böttinger. Diese Zielgruppen standen im Fokus dieser Tagung.

„Wichtig wird es vor allem sein, diese Menschen zu erreichen, um ihre Gesundheitskompetenz gezielt zu fördern und zu stärken. Denn gerade bei diesen Gruppen liegen neben dem erschwerten Zugang zur Gesundheitskompetenz meist ohnehin erhöhte Gesundheitsrisiken vor. Es geht also auch hier darum, das Ziel einer besseren gesundheitlichen Chancengleichheit gerade bei der Umsetzung in den Kommunen in den Blick zu nehmen“, erläuterte Referentin Monika Mensing von der Universität Bielefeld.

Während einem Markt der Möglichkeiten wurden 13 praktische Beispiele zur Gesundheitskompetenzförderung vorgestellt, darunter die „Integreat“-App des Ortenaukreises, die Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen, der AOK-Pflegeheimnavigator, die Projekte „MiMi-Gewaltprävention für geflüchtete Frauen, Kinder und Migrantinnen“ oder das Projekt „Was hab' ich?“, bei dem Medizinstudenten Befunde in eine für Patienten leicht verständliche Sprache übersetzen. Anschließend gab es Workshops zu den Themen Patientenschulungen und Selbstmanagementschulungen, Gesundheitsinformationen finden und bewerten, motivierende Gesprächsführung sowie Möglichkeiten zur Förderung der Gesundheitskompetenz von Personen mit Migrationshintergrund und Menschen im höheren Lebensalter. „Wir freuen uns sehr, dass dieses Thema auf so viel Interesse gestoßen ist und hoffen, dass Ideen und Impulse für den Ortenaukreis angestoßen werden konnten“, kommentiert Janine Feicke, Leiterin der Geschäftsstelle der KGK.

Die Arbeitsgruppe „Förderung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung“ der KGK werde sich auch weiterhin intensiv mit diesem Thema befassen.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.ortenaukreis.de/kgk, dort sind auch die Präsentationen der Fachtagung abrufbar.