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Datum: 24.09.2019

Kommunale Gesundheitskonferenz: Regionale Strukturgespräche in Kehl und Offenburg zur gesundheitlichen Versorgung im Ortenaukreis

Zwei weitere Termine Woche

Rund 200 interessierte Bürger kamen vergangene Woche zu den Strukturgesprächen nach Kehl und Offenburg. Im Beisein von Kehls Oberbürgermeister Toni Vetrano und Hans-Peter Kopp, Bürgermeister für Finanzen, Kultur und Soziales der Stadt Offenburg, diskutierten die Teilnehmer unter Leitung der Kommunalen Gesundheitskonferenz (KGK) mit Experten in vier Arbeitsgruppen Lösungsansätze für die aktuellen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung im Ortenaukreis. Zwei weitere Gesprächsabende finden diese Woche in Ettenheim (25.9.) und Oberkirch (26.9.) statt.

Evelyn Bressau, Leiterin der KGK-Arbeitsgruppe „Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung im Ortenaukreis“ und Janine Feicke, Leiterin der Geschäftsstelle der KGK, stellten die bisherigen Ergebnisse einer umfassenden Bestands- und Bedarfsanalyse zur ambulanten gesundheitlichen Versorgung im Ortenaukreis vor (online abrufbar unter www.ortenaukreis.de/kgk). „Diese zeigen, dass die Zahlen aus dem Ortenaukreis bundesweiten Trends folgen, wie dem Haus- und Fachärztlichen Mangel im ländlichen Raum, die Zunahme von älteren Menschen mit erhöhtem Versorgungsbedarf oder der hohe Anteil Beschäftigter, insbesondere Frauen, die in der medizinischen Versorgung arbeiten und durch Teilzeitbeschäftigungen Familien und Beruf in Einklang bringen wollen“, informiert Bressau.

Die Themen haus- und fachärztliche Versorgung, Notfallversorgung, Erreichbarkeit von Einrichtungen im Gesundheitswesen sowie Nachnutzungskonzepte mit Verzahnung bestehender Angebote wurden in Arbeitsgruppen vertieft. Fragen wie „Wo drückt der Schuh?“ und „Welche Ideen haben sie?“ standen dabei im Mittelpunkt. Moderiert wurde das Gespräch vom Zentrum für interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung der Universität Stuttgart. Bei dem Termin in Offenburg waren zusätzlich auch Gebärdensprachdolmetscher vor Ort. „Im Bereich der Notfallversorgung wurde aufgezeigt, wie problematisch es zum Beispiel für taubstumme Personen ist, im Notfall Hilfe anzufordern. Es wird zum Teil immer noch auf veraltete Techniken zurückgegriffen, statt innovative Lösungen zu nutzen“, so Bressau.


Bei dem Thementisch „Nachnutzungskonzepte“ wurde der Frage nachgegangen, wie eine innovative Versorgung im Rahmen eines patientenorientierten Gesundheitszentrums aussehen könnte „Viele Anregungen kamen aus dem Bereich Pflege. Bürger regten unter anderem einen Ausbau der Kurzzeitpflege und Nachtpflege an. Darüber hinaus wurde viel über die Trägerschaft und den Datenschutz diskutiert“, berichtet Janine Feicke. In Kehl waren ebenfalls die grenzübergreifende Zusammenarbeit und die Versorgung der Epilepsie-Patienten aus Kehl-Kork wichtige Themen. Es wurde zusätzlich deutlich, dass sich gerade ältere Bürger für ihre gesundheitliche Versorgung kleine überschaubare Einrichtungen wünschen. Weshalb auch einige den Wunsch äußerten, „ihr“ Kehler Krankenhaus zu erhalten.

„All diese Ergebnisse werden bei der Erstellung der Handlungsempfehlungen zu möglichen Strukturen der optimierten und verzahnten gesundheitlichen Versorgung und den Nachnutzungskonzepten im Ortenaukreis berücksichtigt“ dankten Bressau und Feicke den Teilnehmer für die zahlreichen Anregungen.

Das nächste Strukturgespräch für die Region Lahr findet am Mittwoch, 25. September 2019 in Ettenheim statt, Beginn ist um 18 Uhr (Städtisches Gymnasium). Am Tag darauf folgt das Strukturgespräch in Oberkirch in der Erwin-Braun Stadthalle, Beginn ist ebenfalls um 18 Uhr.