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Datum: 25.09.2023

In der Behindertenhilfe werden Heilerziehungspfleger gebraucht

Vielfältiges Berufsbild zur Unterstützung beeinträchtigter Menschen auf dem Weg zu mehr Selbständigkeit

Heilerziehungspfleger begleiten, beraten, pflegen und unterstützen Menschen mit geistigen, körperlichen oder seelischen Behinderungen aller Altersstufen und fördern deren Persönlichkeitsentwicklung, Bildung und Rehabilitation. „Heilerziehungspfleger führen diese Menschen zu einer möglichst selbstständigen Lebensführung heranzuführen und leisten damit eine sehr wertvolle gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, erklärt Silke Martens, Sozialplanerin beim Ortenaukreis.

Da die Arbeit mit behinderten Menschen Zeit braucht und um diesen Menschen bestmöglich gerecht werden zu können, benötigen die Leistungsanbieter der Behindertenhilfe neue Nachwuchskräfte. Obgleich viel Zeit und Aufwand in die Akquise, aber auch die Bindung von Personal investiert werde, sei das Berufsbild noch weitgehend unbekannt. Zudem stehe man auch in Konkurrenz mit der Pflege, so Martens. „Dabei ist nicht nur der Beruf, sondern bereits die dreijährige Ausbildung, die auch in Teilzeit möglich ist, äußerst vielfältig“, so die Sozialplanerin. Der praxisorientierte Unterricht umfasse Themen wie Inklusion und Teilhabe, Entwicklung und Bildung mit Pädagogik, Psychologie und Soziologie, Kommunikation und Beziehung, Kreativität und Bewegung.

Auch Lisa Witt aus Hofstetten ist Heilerziehungspflegerin – aus Überzeugung. Sie arbeitet seit 14 Jahren in einer gemeinschaftlichen Wohneinrichtung für Menschen mit geistiger und Mehrfachbehinderung in Hofstetten. „Woraus der Beruf besteht, ist nicht so schnell erklärt, weil es um das ganze Leben geht. Wir betreuen Menschen von jung bis alt, mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen und Vorstellungen“, so Witt. Als Heilerziehungspfleger lerne man, die Bedürfnisse des Individuums wahrzunehmen und diesen gerecht zu werden, auch über die Grundbedürfnisse hinaus. Dies hänge natürlich von der Individualität und dem Grad der Behinderung ab. „Mit jüngeren Klienten gehen wir zum Beispiel ins Kino, ältere wollen vielleicht eher in die Kirche“, so Witt. „Das ist ein schöner Beruf, den viele leider immer noch nicht kennen. Sich um andere zu kümmern, ihnen dabei zu helfen, ihr Ding zu machen – sinnvoller geht’s doch echt nicht“, so die Heilerziehungspflegerin. Man gebe viel: „Zuwendung, Aufmerksamkeit, Verständnis, Geduld. Aber man bekommt auch sehr viel zurück“, zeigt sie sich überzeugt von ihrem Beruf.

Infos zum Heilerziehungspfleger finden Interessierte unter: https://www.agbo.info/ausbildung-packs-an/