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Datum: 19.07.2019

Großes Interesse am Forum zur Kindertagesbetreuung im Ortenaukreis

Landratsamt informierte Gemeinden und Träger über aktuelle Themen rund um die Betreuung in Kindertageseinrichtungen und bei Tageseltern

Im Rahmen eines Forums zur Kindertagesbetreuung im Landratsamt Ortenaukreis in Offenburg am vergangenen Mittwoch, 17. Juli, hatten die Verantwortlichen aus den Städten und Gemeinden sowie die Träger von Kindertageseinrichtungen im Landkreis die Gelegenheit, sich über aktuelle Fragestellungen zu informieren und auszutauschen. Das alljährliche Forum des Jugendamts in Kooperation mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg hat sich in den vergangenen Jahren als wertvolle Plattform zu diesem Thema entwickelt. Im Fokus der Vorträge standen die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Kita-Plätze sowie der sich abzeichnende Fachkräftemangel. Rund 80 Vertreter aus den Ortenauer Kommunen sowie kirchliche und karitative Betreiber waren der Einladung ins Landratsamt gefolgt.

„Seit 1. August 2013 haben Kinder ab dem ersten Lebensjahr einen Anspruch auf frühkindliche Förderung in Kindertageseinrichtungen oder in der Kindertagespflege“, so Sozialdezernent Georg Benz. Die Realisierung dieses Rechtsanspruchs sei eine große Herausforderung und landesweit sehr schwierig, da die Nachfrage vor allem für Kinder unter drei Jahren stark gestiegen sei. „Während die Stadt- und Landkreise in der Pflicht sind, den Rechtsanspruch zu gewährleisten, müssen die Kommunen umfassend in die Kindertagesbetreuung und damit in die Bildung investieren“, erklärte der Sozialdezernent. „Dies zeigt, wie wichtig der Schulterschluss zwischen dem Jugendamt und den kreisangehörigen Kommunen sowie den Trägern der Kindertageseinrichtungen und auch den Tageselternvereinen ist“, so Benz weiter. Da dies von Kommunen alleine nicht machbar sei, sehe er Bund und Land in der Pflicht.

Erfreulich sei, so Benz, dass der Ortenaukreis aktuell im U3-Bereich eine Betreuungsquote von 32,5 Prozent aufweise. 2015 waren es noch 28,3 Prozent. Mit der aktuellen Quote liegt der Ortenaukreis an zweiter Stelle der Landkreise in Baden-Württemberg. Gleichwohl gibt es aktuell Wartelisten, die für das kommende Kindergartenjahr bei rund 350 Kindern liegen. „Voraussichtlich 13 Kommunen im Kreis werden vorübergehend den Rechtsanspruch nicht einlösen können, sodass  wir etwa über Tageselternbetreuung und interkommunale Zusammenarbeit Überbrückungslösungen finden müssen“, so der Dezernent. „Der Ortenaukreis sieht sich in einer Verantwortungsgemeinschaft mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales als Aufsichtsbehörde und mit dem Land, das die frühkindliche Bildung zu verantworten hat. Vor allem die Kommunen seien aufgefordert, Bedarfsplanungen zu entwickeln und dem sich auch im Ortenaukreis abzeichnenden Fachkräftemangel zu begegnen.

Aktuelles zum „Gute-Kita-Gesetz“ und zum Pakt für gute Bildung und Betreuung brachte Ilse Petilliot-Becker vom Kultusministerium Baden-Württemberg mit. Das Land möchte mit den Mitteln in den Ausbau der Betreuungsplätze, in die Gewinnung neuer Fachkräfte und in die Steigerung der Betreuungsqualität investieren.

Informationen aus dem Landesjugendamt und über die „Bausteine kommunaler Bedarfsplanung in der Kindertagesbetreuung“ gaben Nicole Drexler und Joachim Fiebig vom Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg. Die Bausteine sollen die Gemeinden bei der Bedarfsplanung unterstützen. Fiebig präsentierte außerdem einen Ausblick auf die Kinderbetreuungssituation in 2025 im Land Baden-Württemberg.

Ann-Cathrin Müller, Jugendhilfeplanerin vom Landratsamt Ortenaukreis, präsentierte die vom Jugendamt in 2019 durchgeführte Gemeindebefragung, die ergeben hatte, dass die Gemeinden im Kreis die Betreuungsplätze weiter ausbauen, aber dennoch aufgrund gestiegener Geburtenzahlen Plätze fehlen.