Sprungziele
Hauptmenü
Inhalt
Datum: 13.04.2018

Deutschlands neue Kupferköche

An der Fachschule für Landwirtschaft feierten 20 neue „Staatlich geprüfte Fachkräfte für Brennereiwesen“ ihren Abschluss

Die neunte Brennerklasse der Fachschule für Landwirtschaft im Ortenaukreis feierte Ende März ihren Abschluss. „Bald werden die neuen „Staatlich geprüften Fachkräfte für Brennereiwesen“ der Fachklasse 2016 bis 2018 den Ortenaukreis und Deutschland mit Destillaten aus ihren Kupferkesseln erobern“, freute sich Andrea Ganter, die stellvertretende Leiterin des Amtes für Landwirtschaft und stellvertretende Schulleiterin der Fachschule für Landwirtschaft. Ihre Zertifikate, Urkunden und Zeugnisse bekamen die frischgebackenen Brennerinnen und Brenner von Helmut Lehmann, Bildungsreferent am Regierungspräsidium Freiburg, der Fachschulbeauftragten und Klassenlehrerin Maria Gille und der stellvertretenden Schulleiterin überreicht.

Ganter gratulierte den Absolventinnen und Absolventen zum erfolgreichen Abschluss und überbrachte auch die Glückwünsche von Landrat Frank Scherer. Sie betonte die Wichtigkeit von Qualität und Professionalität - gerade für die erste Abschlussklasse nach dem Auslaufen des Branntweinmonopols. Den Grundstein dafür lege die Ausbildung im Brennereiwesen an der Fachschule für Landwirtschaft im Ortenaukreis. „Sie pflegen und erhalten im Streuobstbereich unsere einmalige Kulturlandschaft und verarbeiten in Ihren Destillaten ein Stück Heimat. Machen Sie uns Ihre Region schmackhaft!“, mit diesen Worten entließ Ganter ihre Schülerinnen und Schüler in die Brennküchen.

Das Abschiedsgeschenk der Klasse war eine Deutschlandkarte der besonderen Art, die laut Ganter an der Schule einen Ehrenplatz bekommen wird: Auf der Karte - passend zum Brennerei-Handwerkszeug – in Edelstahl und in Kupfer ist die „deutsche Destillatstraße“ eingezeichnet. Diese markiert den Weg des Schülers mit der längsten Anreise zu Deutschlands fast einmaliger Brennerausbildung im Süden. Den Weg von der Ostseeküste bis Offenburg nahm Carl Berger aus Rostock für 20 Unterrichtsblöcke innerhalb von eineinhalb Jahren in Kauf, um sich im Brennereiwesen zu qualifizieren. Markiert mit Kupferfähnchen sind aber auch die Wohnorte von „Deutschlands neuen Kupferköchen“, die ebenso wie ihre Berufskollegen in den „Porzellanküchen“  aus gleichen Rezepten und Zutaten jeweils individuelle Produkte kreieren.   Die Ausbildung zur „Staatlich geprüften Fachkraft für Brennereiwesen“ wird in Baden-Württemberg lediglich an zwei Fachschulstandorten angeboten. Das Besondere an der Ausbildung in Offenburg sei, dass die Fachschulzeit mit zwei Abschlüssen beendet werden kann. „Mit entsprechend langer Erfahrung im Brennerberuf kann man sich nach dem Fachkraft-Abschluss direkt zur Berufsabschlussprüfung anmelden“, so Klassenlehrerin Maria Gille. 16 von insgesamt 20 Fachkräften haben diese Zulassungsbedingung erfüllt und einen zweiten Abschluss erlangt.

Den Abschluss zur „Staatlich geprüften Fachkraft für Brennereiwesen“ und zusätzlich die Berufsabschlussprüfung „Brennerin/Brenner“ abgelegt haben: Sebastian Baumgartner, Waldshut-Tiengen; Elke Braun, Appenweier; Daniel Bruder, Berghaupten; Sebastian Decker, Sasbachwalden; Stefanie Dick, Herbolzheim; Matthias Fakler, Marktoberdorf; Holger Frey, Freiburg; Irmgard Gureth, Zell am Harmersbach; Alfred Kilgus, Dornstetten; Heinz-Anton Köninger, Kappelrodeck; Sofie Masson, Offenburg; Michael Moser, Rheinhausen; Sebastian Müller, Oberkirch-Tiergarten; Rudolf Bernhard Stefan, Uhldingen; Ulrich Sum, Schenkenzell und Maximilian Walter, Buchheim.

Die Prüfung zur „Staatlich geprüften Fachkraft für Brennereiwesen“ erfolgreich bestanden haben: Carl Berger, Rostock; Dominik David Ritter, Furtwangen; Franziska Anna Ritter, Furtwangen und Dr. Patrick Ritter von Maravic´, Oberkirch.

Eine neue Fachklasse zur „Staatlich geprüften Fachkraft für Brennereiwesen“ wird im November 2018 starten.

Ausbildung zur Fachkraft für Brennereiwesen und Brennerin/Brenner: Die Betreiber von Klein- und Obstbrennereien erwerben in der Fachklasse Kenntnisse und Fertigkeiten in den Bereichen Brennereitechnik, Herstellung von Destillaten, Marketing, aktuelles Betriebsmanagement sowie im Bereich Ökologie, Rohstofferzeugung und Landschaftspflege. Bei Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungen ist die Teilnahme an der Abschlussprüfung im Beruf „Brennerin/Brenner“ möglich. Eine Informationsveranstaltung zur Fachklasse 2018-2020 findet statt am Donnerstag, 19. Juli 2018 um 19 Uhr im Amt für Landwirtschaft Offenburg, Prinz-Eugen-Straße  2, Lehrsaal 003.