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Datum: 08.11.2022

Bundesförderung für »Klimaangepasstes Waldmanagement« kurz vor Start

Amt für Waldwirtschaft des Ortenaukreises informiert über baldige Fördermöglichkeiten

Das Amt für Waldwirtschaft des Ortenaukreises informiert, dass das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) voraussichtlich in wenigen Tagen das Online-Antragsverfahren zum neuen Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ startet.

Dürre, Hitzeextreme und Insektenbefall haben den deutschen Wald in den letzten Jahren sichtbar geschwächt. Allein in den vergangenen fünf Jahren fielen in Deutschland rund 400.000 Hektar Wald den Folgen der Klimakrise zum Opfer. Vor diesem Hintergrund möchte der Bund die Entwicklung naturnaher und klimaresilienter Wälder forcieren und stellt dazu in einem neuen Förderprogramm bis zum Jahr 2026 insgesamt 900 Millionen Euro bereit. Mit Zuwendungen von bis zu 100 Euro pro Hektar Waldfläche und Jahr führt das BMEL eine längerfristige Unterstützungsleistung ein, die den Waldbesitzenden für einen Zeitraum von zehn Jahren zugutekommen soll. Gefördert werden Betriebe, die ihre Wälder nach Kriterien bewirtschaften, die nachweislich sowohl über die gesetzlichen Standards als auch über die Anforderungen der bestehenden forstlichen Zertifizierungssysteme hinausgehen.

„Unsere privaten und kommunalen Waldbesitzenden sind ausgesprochen engagiert, um ihre Wälder klimafit zu machen und für kommende Generationen zu erhalten“, betont Hans-Georg Pfüller, Leiter des Amtes für Waldwirtschaft. „Kombiniert mit den Unterstützungsleistungen des Landes für den Waldschutz, die Schadholzaufarbeitung oder auch die Wiederbegründung von Waldbeständen kann das Bundesprogramm einen bedeutenden mittelfristig angelegten Baustein für diese wichtige Zukunftsaufgabe bilden“. Eine Unterstützung der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in der Region sei wichtig, denn auch in der Ortenau fielen dieses Jahr durch Borkenkäfer, Sommertrockenheit und eingeschleppte Pilzerkrankungen wieder umfangreiche Schadholzmengen von mehr als 100.000 Festmetern an. „Unsere Forstrevierleitungen und unsere Förderspezialisten stehen den Waldbesitzenden gerne zur Seite, um sie bei der Antragsstellung waldbaulich und forstbetrieblich zu beraten“, ergänzt Martin Siffling, verantwortlich für den Bereich Förderung im Amt für Waldwirtschaft.

Genauere Informationen, insbesondere der Kriterienkatalog für die Bewirtschaftung der geförderten Waldflächen, werden auf der Internetseite des Bundesministeriums unter https://www.bmel.de unter dem Stichwort „Klimaangepasstes Waldmanagement“ angeboten. Das Antragsportal über die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) als Projektträger und die Anleitung zum Antragsverfahren sind demnächst unter https://www.klimaanpassung-wald.de/ verfügbar. Wie schon bei der sogenannten „Bundeswaldprämie“ im Jahr 2020 wird die Abwicklung weitgehend online erfolgen.

„Noch sind einige wichtige Details der weiteren Umsetzung des neuen Bundesprogramms offen. Die Antragsstellung und Bewilligung soll jedoch über die FNR noch in diesem Kalenderjahr anlaufen“, erklärt Siffling. Gleichzeitig seien die Haushaltsmittel des Bundes gedeckelt. Das Amt für Waldwirtschaft empfehle daher allen interessierten Waldbesitzenden jetzt schon die erforderlichen Antragsunterlagen vorzubereiten. Dazu zählen insbesondere der letzte Bescheid der SVLFG (Berufsgenossenschaft) und die de minimis- Bescheide des laufenden Jahrs sowie der beiden Vorjahre. Eine erweiterte Zertifikatsbescheinigung für die beantragten forstlichen Betriebsflächen hat dann bis zu zwölf Monate Zeit.