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Datum: 18.06.2019

Bodenschutzkalkung im Ortenaukreis: Hilfe für saure Waldböden

Den Auftakt macht ab 1. Juli das Schuttertal/ Waldwege können gesperrt sein

Am 1. Juli startet die diesjährige Waldkalkung im Gemeidewald Schuttertal im Forstbezirk Lahr. Insgesamt werden im Ortenaukreis in diesem Jahr rund 2100 Tonnen gemahlener Kalkstein aus einem Steinbruch im Neckartal per Hubschrauber auf 680 Hektar Waldfläche ausgestreut. Wie das Amt für Waldwirtschaft beim Landratsamt Ortenaukreis mitteilt, liegen die zu kalkenden Waldgebiete im oberen Schuttertal, bei Lahr-Kuhbach, Hofstetten, Wolfach-Kinzigtal, Gengenbach und im Raum Oberkirch-Ödsbach. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt hat die ausgewählten Flächen im Voraus intensiv bodenkundlich beprobt und umwelt- und naturschutzfachlich geprüft.

„Die aktuelle bundesweite Bodenzustandserhebung hat gezeigt, dass eine gezielte Kalkung von Waldflächen den pH-Wert, die Basensättigung, die Kohlenstoffspeicherung sowie die Vielfalt und Menge von Bodenlebewesen auf versauerten oder zur Versauerung neigenden Waldböden deutlich verbessert“, erläutert Forstdezernent Holger Schütz den Grund der Kalkung. „Der Kalk mildert die Versauerung der Waldböden ab und unterstützt die natürlichen Regenerationsprozesse der Böden.“ Dies sei eine Voraussetzung für klimastabile Wälder, die viele wichtige Funktionen haben, etwa als natürlicher Wasserfilter und damit als Garant für sauberes Grundwasser. Über 70 Prozent des Ortenauer Trinkwassers komme laut Schütz aus dem Wald.

Nach Aussage von Martin Siffling vom Amt für Waldwirtschaft setze Baden-Württemberg seit rund zehn Jahren Gemische aus erdfeuchtem  Dolomitmehl für die Bodenschutzkalkung ein, die im Ortenaukreis mit  Hubschraubern ausgebracht  werden. Eine gesundheitliche Gefährdung für Menschen durch das Kalkmaterial bestehe nicht. In den berührten Waldgebieten müssten allerdings während der Ausbringung Wege gesperrt werden. „Waldbesuchende sollten die Sperrhinweise beachten, denn es werden viele LKW Material in den Wald liefern. Außerdem wird sich der Kalkstaub aus dem Streukübel des Helikopters im vorgesehenen Waldgebiet überall verteilen“, so Siffling. Finanziert würden die Bodenschutzkalkungen zum großen Teil durch naturschutzrechtliche Ausgleichsleistungen für Eingriffe in das Schutzgut „Boden“, wie es etwa bei der Ausweisung neuer Baugebiete der Fall ist.

Über die konkreten Kalkungstermine und Ausbringungsgebiete wird in den örtlichen kommunalen Mitteilungsblättern rechtzeitig vorher informiert. Je nach Wetterlage wird die Kalkung jeweils rund vier Wochen in Anspruch nehmen. Fragen beantworten die Sachbearbeiter der Forstbezirke unter Tel. 0781 805 7166 im Raum Oberkirch / Gengenbach, 0781 805 7181 im Raum Lahr/ Schuttertal und 07834 988 3407 im Raum Wolfach/Hofstetten.