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Datum: 28.08.2020

Auszubildende vermessen Hochmoor auf Fohrenbühl bei Hornberg

Landratsamt bietet jährlich mehrere Ausbildungsstellen zum Vermessungstechniker an

Ein ungewohntes Bild bot sich den Waldbesuchern auf dem Fohrenbühl zwischen Hornberg und Schramberg im letzten Sommer: Mitten im Wald war eine Gruppe Vermesser mit ihren Instrumenten am Werk. Um eine digitale Bestandskarte alter Entwässerungsgräben im Hochmoor am Fohrenbühl zu erstellen, maßen vier Auszubildende des Amts für Vermessung und Flurneuordnung im Landratsamt Ortenaukreis das Moorgebiet aus. Die Daten werden benötigt, weil das Amt für Wasserwirtschaft das Moor aus Naturschutz- und landschaftspflegerischen Gründen wiedervernässen möchte. Das hier natürlich vorhandene Moorgebiet wurde einst trockengelegt indem Gräben gezogen wurden, um eine nahegelegene Mühle mit ausreichend Wasser zu versorgen. Um die weitere Zersetzung des Moors aufzuhalten, plant das Amt für Wasserwirtschaft daher die Gräben zu verfüllen.

Das Projekt stellte für die angehenden Vermesser eine spannende Herausforderung dar, bei der auch Kreativität und Geschick gefragt waren. So mussten die vier Vermessungsazubis zusammen mit ihrem Ausbilder geeignete Messmethoden für die dicht bewaldete Fläche und den extrem instabilen Moorboden finden. Dabei bestimmten die Auszubildenden etwa mittels einer satellitengestützten Technik auf einer Waldlichtung Festpunkte im Landeskoordinatensystem, von denen aus sie sich weiter ins Moor vorarbeiten konnten. Mithilfe eines modernen Tachymeters, mit dem Entfernungen auch bei größeren Höhenunterschieden gemessen werden können, und einem grafischen Feldbuch konnte das Projektteam Stück für Stück den Grabenverlauf und dessen Tiefe digital erfassen. Nach einwöchiger Teamarbeit im Moor waren alle Grabenabschnitte soweit erfasst, dass später am PC ein Bestandsplan ausgearbeitet und mithilfe eines digitalen Konstruktionsprogramms berechnet und grafisch gestaltet werden konnten.

„Projekte wie dieses fördern nachhaltiges Lernen“, zeigte sich Ausbilder Gerald Doll zufrieden. „Unsere Auszubildenden konnten ihre theoretischen Kenntnisse in der Praxis umsetzen und angesichts der besonderen Gegebenheiten ihre Kreativität unter Beweis stellen“, so Doll weiter. Jedes Jahr bietet das Amt für Vermessung und Flurneuordnung mehrere Ausbildungsstellen an. Nach der dreijährigen Ausbildung sind die fertigen Vermessungstechnikerinnen und -techniker gefragte Fachleute in der Verwaltung und freien Wirtschaft.

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