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Ausschuss empfiehlt umfassende Investitionen in die Jugendhilfe

Der Jugendhilfeausschuss des Ortenaukreises zeichnet für die Angelegenheiten der öffentlichen Jugendhilfe im Landkreis verantwortlich und befasst sich in dieser Funktion auch mit der Vorberatung des Haushaltsplanes in diesem Bereich. In seiner Sitzung am Donnerstag, 18. Oktober, hat der Ausschuss dem Kreistag empfohlen, der Jugendhilfe im Ortenaukreis Mittel von rund 34,1 Millionen Euro in 2019 und 35,3 Millionen im Jahr 2020 bereitzustellen. „Die Jugendhilfe unterstützt Eltern sowie Elternteile und hält Schutzangebote für Kinder und Jugendliche im Landkreis vor. Mit den bereitgestellten Mitteln können wir junge Menschen in ihrer Entwicklung gezielt begleiten und etwa Maßnahmen und Projekte der Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit oder der Hilfe zur Erziehung fördern“, so Sozialdezernent Georg Benz.

Der größte Anteil des Jugendhilfehaushalts entfällt auf die Hilfen für junge Menschen und ihre Familien. Dem Jugendhilfeausschuss zufolge sollen für diese in den Jahren 2019/2020 Gelder von zusammen rund 55,7 Millionen Euro bereitgestellt werden. Bezogen auf das Basisjahr 2018 ist dies ein Plus von 2,3 Millionen bzw. 3,5 Millionen Euro pro Jahr. Ausschlaggebend dafür sind unter anderem Tarifsteigerungen und neu verhandelte Vergütungssätze sowie Fallzahlsteigerungen bei der Heimerziehung und im Bereich Eingliederungshilfe, etwa bei den Schulbegleitungen. Ein weiterer Grund für den Mehraufwand ist die drastisch ansteigende Zahl an Gefährdungsmeldungen und die damit verbundenen Folgemaßnahmen, wie Inobhutnahmen oder Erziehungshilfen. 

Darüber hinaus empfahl der Ausschuss, Kinder in Tageseinrichtungen und in der Kindertagespflege 2019 und 2020 mit jährlich 3,5 Millionen Euro zu fördern. Die Aufwandserhöhungen um 342.500 Euro in diesem Bereich ergeben sich insbesondere aus Steigerungen bei der Übernahme von Kindergartenbeiträgen und von Geldleistungen in der Kindertagespflege. 

Der Jugendhilfeausschuss stimmte auch dem Vorschlag der Verwaltung zu, die Kinder- und Jugendarbeit sowie die Schulsozialarbeit im Kreis im Doppelhaushalt mit insgesamt 2,8 Millionen zu fördern. Damit sollen unter anderem auch die Stellen, die im Zuge des vom Kultur- und Bildungsausschuss und Kreistag beschlossenen Stufenplans insbesondere an den Beruflichen Schulen eingerichtet werden sollen, über die Jugendhilfe mitgefördert werden. 

Zudem sollen die aufgrund der Reform des Unterhaltsvorschussgesetzes deutlich gestiegenen Unterhaltsvorschussleistungen auf rund 1,65 Millionen Euro pro Jahr im Doppelhaushalt angepasst werden.

Im Bereich Kooperation und Vernetzung sind Zuschüsse für das Jugendarbeitsprojekt der Stadt Offenburg, das Projekt „Zurück in die Zukunft“ (Riverside Ortenau e. V.), den Kinderschutzbund, die Kinderschutzambulanz sowie die Netzwerkarbeit zur Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes vorgesehen. Des Weiteren sollen bürgerschaftlich orientierte, offene Familien- und Begegnungstreffs zur Integration von Zuwandererfamilien unterstützt werden. Diese Initiativen sollen entsprechend der Empfehlung des Ausschusses in den Jahren 2019/2020 insgesamt 474.000 Euro erhalten.