Sprungziele
Hauptmenü
Inhalt

Amt für Waldwirtschaft rät zur Vorsicht: Massive Eis- und Schneebruchschäden auf den Höhenlagen des Ortenaukreis

Waldbesitzer sollen Schadholz baldmöglichst beseitigen

Das Amt für Waldwirtschaft informiert, dass die aktuelle nass-kalte Witterung mit abwechselndem Schneefall und Regen auf den Höhenlagen des Ortenaukreises zu teils massiven Eis- und Schneebruchschäden am Wald geführt hat. Betroffen sind die Waldgebiete ab rund 700 Höhenmetern, insbesondere die Bereiche auf den westabfallenden Bergrücken zwischen Schliffkopf und Hornisgrinde. Deshalb ruft das Landratsamt zur besonderen Vorsicht auf und bittet dringend darum, die aus Sicherheitsgründen verhängten Wald- und Straßensperrungen zu beachten. Den Waldbesitzern empfiehlt das Amt für Waldwirtschaft, sich einen Überblick über das Ausmaß der Schneebruchschäden in ihrem Wald zu verschaffen. Dies sollte aber erst dann geschehen, wenn sich die Wetterlage entspannt hat und die Zuwegungen wieder frei sind.

„Grund für die prekäre Lage ist eine Kombination aus Eisanhang und Nassschnee, die dazu geführt hat, dass Äste und Kronen unter der großen Last brechen und Laub- und Nadelbäume umgedrückt oder entwurzelt werden“, so Holger Schütz, Leiter des Amts für Waldwirtschaft. Ein umfassender Überblick über die Ausbreitung des Schadgebiets und eine valide Aussage über das Schadausmaß sei derzeit noch nicht möglich, da Straßen und Waldwege zum Teil noch nicht passierbar sind. Ersten Schätzungen zufolge könnten kreisweit bis zu 10.000 Festmeter Schadholz anfallen. „Deswegen wird die Aufarbeitung – vor allem in den besonders stark betroffenen Gebieten – einige Zeit in Anspruch nehmen, weshalb nicht alle Wald- und Wanderwege zeitnah wieder passierbar sein werden“, bittet Schütz Waldbesucher um Verständnis.
Allen Waldbesitzern rät der Amtsleiter, mit der Schadholzbeseitigung zu beginnen, sobald es die Lage zulässt. Priorität sollten dabei Orte mit erhöhter Verkehrssicherungspflicht, wie etwa Wanderhütten oder Waldspielplätze, und Schäden in der Nähe von wichtigen Infrastruktureinrichtungen, wie Straßen oder Stromleitungen, haben. „Die Beseitigung insbesondere von schwierig aufzuarbeitem Schadholz sollte aber in jedem Fall Profis überlassen werden“, warnt Schütz. Ein Stamm unter Spannung könne bei unsachgemäßer Sägetechnik hochschnellen oder aufreißen – es bestehe Lebensgefahr.

Bedingt durch das extreme Trockenjahr 2018 ist im Frühjahr 2019 mit einem außergewöhnlich hohen Borkenkäferaufkommen zu rechnen. Daher muss vor allem das schneebruchgeschädigte Nadelholz noch vor dem Ausflug der Borkenkäfer aufgearbeitet werden, damit es nicht als Brutstätte dienen kann. Nur so werden Folgeschäden am Wald verhindert. Hierbei ist es besonders wichtig, vereinzelte, im Wald verstreute Schadbäume vor großen Schadflächen aufzuarbeiten. Falls keine ökonomische Entwertung des Holzes zu befürchten ist, kann mit der Aufarbeitung von Laubholz abgewartet werden. Das Amt für Waldwirtschaft und die örtlichen Revierförster stehen den Waldbesitzenden mit fachkundiger Beratung und Unterstützung zur Seite.